Die Gunst der Sternstunde
KVITFJELL/ASPEN. Eine rot-weiß-rote Gala: Ortlieb gewann den Kvitfjell-Super-G vor Venier und Gritsch.
Österreichs Ski-Damen drückten auch dem zweiten Super-G in Kvitfjell ihren Stempel auf. Nachdem Cornelia Hütter am Freitag triumphiert hatte, glänzte das Stockerl diesmal zur Gänze in Rot-Weiß-Rot. Nina Ortlieb feierte ihren zweiten Weltcup-Sieg, hinter der Abfahrts-Vizeweltmeisterin klassierte sich Stephanie Venier als Zweite, Franziska Gritsch wurde Dritte.
Das Trio nutzte mit den Startnummern 31, 29 und 26 die Gunst der Stunde mit deutlich besserer Sicht als noch zuvor in der Gruppe der Favoritinnen.
Aber das soll die Leistung bzw. das erste "Triple" in dieser Disziplin seit Lake Louise 2005 – damals gewann Alexandra Meißnitzer vor Andrea Fischbacher und Michaela Dorfmeister – nicht schmälern.
"Es ist unglaublich. Ich hatte sicher bessere Bedingungen als die am Anfang. Ich bin mir schon bewusst, dass es nicht ganz fair für alle war", sagte Ortlieb. "Das Glück gleicht sich in einer Saison aus. Ich wusste, dass da noch was geht. Attackieren und mit Freude fahren – das war mein Motto. Als unten der Einser aufgeleuchtet ist, hab ich mir gedacht, ich seh nicht richtig."
Auch Venier war nach ihrem ersten Super-G-Podestplatz seit sechs Jahren happy: "Wahnsinn, so ein Ergebnis tut sehr gut. Wir waren schon ziemlich bevorzugt vom Wetter." So sah es auch Gritsch: "Megacool, das Glück war diesmal auf unserer Seite."
Die Entscheidung um den Super-G-Weltcup spitzt sich zu. Vor dem Finale in Soldeu trennen die Top Fünf nur 44 Punkte. Mitten drin ist Hütter (am Sonntag 14.), die als Dritte 25 Zähler von der kleinen Kristallkugel trennen. Die große ist bereits vergeben. Mikaela Shiffrin sicherte sich zum bereits fünften Mal die Gesamtwertung, die US-Amerikanerin hält nun schon bei insgesamt 14 Kugeln.
Kugeln an Kilde und Odermatt
In den Speed-Disziplinen der Herren sind die Entscheidungen in Aspen gefallen. In der Abfahrt ist Aleksander Aamodt Kilde, der am Samstag seinen 21. Sieg feierte ("Ich habe eine richtig schöne Saison") und den viertplatzierten Vincent Kriechmayr endgültig abhängte, nicht mehr vom Thron zu stoßen.
Der Super-G ist ein Fall für Marco Odermatt, der auch am Sonntag die Oberhand behielt. "Es war ein sehr schnelles Rennen, ich bin über dem Limit gefahren", sagte der Schweizer, der auf dem Weg zum Erfolg im Gesamt-Weltcup sogar die magische 2000-Punkte-Marke knacken könnte.
Odermatt setzte sich knapp vor dem Deutschen Andreas Sander (+0,05) und Kilde (+0,34) durch. Stefan Babinsky verpasste als Vierter das Stockerl um 13 Hundertstel, Kriechmayr wurde Siebenter, Daniel Hemetsberger, Raphael Haaser und Marco Schwarz schieden aus.