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Analyse: Darum wurde Chad Rau aus dem Black-Wings-Kader gestrichen

Von Markus Prinz, 19. Dezember 2014, 13:30 Uhr
Black Wings Training Chad Rau
Der 27-jährige US-Amerikaner Chad Rau wurde aus dem Kader gestrichen. Bild: Markus Prinz

LINZ. Der Rauswurf von Chad Rau bei den Black Wings wirft viele Fragen auf. Warum der US-Amerikaner gestrichen wurde und was nun aus ihm wird - das alles lesen Sie in unserer Analyse.

Am Mittwoch um 12:58 Uhr verließ Chad Rau gesenkten Hauptes den Kabinentrakt der Linzer Eishalle. Er hatte von der Entscheidung des Vorstands mitgeteilt bekommen, dass er aus dem EBEL-Kader der Black Wings gestrichen wird. Manager Christian Perthaler und Trainer Rob Daum hatten mit Rau ein Sechs-Augen-Gespräch geführt. An die Presse sollte diese Information aber noch nicht gelangen. Unruhe vermeiden, lautete das Motto von Perthaler, weshalb er alle Fragen zur Causa mit einem "das entscheidet sich erst heute Abend" abwinkte. Immerhin gab Rob Daum zehn Minuten später im Gespräch schon zu, dass es einen Plan gebe. Mehr könne er aber auch nicht sagen. Um 15.34 Uhr gelangte die Meldung dann doch über das Online-Portal "hockeyfans.at" an die Öffentlichkeit.

Die Fakten

Die Verantwortlichen mussten handeln. Mit der Rückkehr von Philipp Lukas und Matthias Iberer (für sie wurde übergangsweise Mike Ouellette bis 10. Jänner verpflichtet) standen über 60 Punkte im Kader der Black Wings. Weil das gemäß Punktesystem in der Liga aber nicht der Fall sein darf, muss jemand aus der Kaderliste gestrichen werden. Wahlweise ein Legionär oder zwei Österreicher. "Die Österreicher-Variante kommt gar nicht in Frage", stellte Perthaler schon am Dienstag klar. Es musste also einer der elf Legionäre gehen. Weil die Rotationen in der Offensive stattfanden, schieden vier Verteidiger (Murphy, Piche, MacDonald, Dorion) und der Torhüter (Ouzas) aus. Übrig blieben folgerichtig also Mike Ouellette, Chad Rau, Brad Moran, Jason Ulmer, Rob Hisey und Andrew Kozek. Wegen ihrer herausragenden Leistungen in der zweiten Linie konnte man schon im Vorhinein die Liga-Topscorer Hisey und Kozek ausschließen. 

Das "Streich-Quartett"

Blieben vier, die als Wackelkandidaten galten. Für Jason Ulmer und Brad Moran lief es in der ersten Linie bisher noch nicht optimal. Der 35-jährige Ulmer traf in dieser Saison aber schon zehnmal, weshalb sein Rauswurf als am unwahrscheinlichsten eingestuft werden konnte. Sein Sturmpartner Brad Moran sammelte neben drei Treffern 17 Assists (nur Hisey schaffte mehr), wirkte aber oft lustlos und wie ein Fremdkörper in der Einser-Reihe. Ein Rauswurf wäre zwar eine Überraschung gewesen, galt jedoch in Insiderkreisen als nicht unmöglich. Bleiben noch Rau und Ouellette. Der Kanadier Ouellette wurde Mitte November geholt und mit einem zweimonatigen Vertrag bis 10. Jänner ausgestattet. Die Leistungskurve des 32-Jährigen zeigte in den letzten Partien nach oben. Das liegt unter anderem daran, dass er mit Chad Rau und Patrick Spannring zwei gut harmonierende Sturmpartner bekommen hatte. Ein Verbleib galt daher als erwünscht, allerdings wäre Ouellette die einfachste und günstigste Variante im Bezug auf die Streichungen gewesen.

Black Wings Training Chad Rau
Chad Rau bleibt im Black-Wings-Training Bild: Markus Prinz

 (Rau bleibt im Black-Wings-Training.)

Chad Rau

Doch die Wahl fiel auf seinen Sturmpartner Rau. Der 27-jährige US-Amerikaner war erst im August nach Linz gekommen und musste in der Vorbereitung gleich eine Verletzung hinnehmen. Nach der Umstellung auf die größere europäische Eisfläche wurde der Arbeiter zwar immer öfter auch in Unterzahl eingesetzt, kam im normalen Spielbetrieb mit der vierten Linie aber nur zu kurzen Einsätzen. Seit der Verletzung von Iberer/Lukas/Oberkofler spielte Rau in der dritten Sturmreihe, wurde zur wichtigen Stütze in Unterzahl und begann, Punkte zu sammeln. Nach 24 EBEL-Einsätzen stehen drei Tore und vier Assists zu Buche, was einen Punkteschnitt von 0,29 pro Partie ergibt. Zugegeben, das mag nicht viel sein - allerdings ist Rau nicht als Scorer bekannt. Auch in der Vorsaison erzielte er in 61 AHL-Spielen nicht mehr als 13 Punkte, was einen Schnitt von 0,21 Zähler pro Spiel ergibt. Es musste dem Management also von vorn herein klar sein, dass Raus Vorzüge nicht im Scoring liegen, sondern in der Arbeit, die der US-Amerikaner leistet. Vor allem in Unterzahl. Und die hat gepasst.

Die Reaktionen

"Ich hoffe, dass diese Entscheidungen den Verantwortlichen nicht auf den Kopf fällt. Was der Rau in Unterzahl geleistet hat, war enorm wichtig", wird im Kabinentrakt der Linzer Eishalle geflüstert. Rau selbst kann sich die Entscheidung noch nicht ganz erklären: "Ich war unsicher, was mich beim Gespräch mit Daum und Perthaler erwartet. Unsere Linie hat in den letzten Spielen wirklich gute Arbeit geleistet. Vielleicht hätte es einen besseren Start in die Saison gebraucht. Aber die Entscheidung ist gefallen."

Die Black Wings haben dem 27-Jährigen einige Optionen angeboten, falls er sich einen anderen Verein suchen möchte. Im Anschluss an das Gespräch hatte sich Rau Bedenkzeit erbeten. Tags darauf hörte man aber schon sehr deutlich heraus, dass er in Linz bleiben möchte: "Ich fokussiere mich jetzt auf das Training und will bereit stehen, falls sie mich brauchen." - in Linz? - "Ja, das ist mein Plan." Im Training am Donnerstag stand Rau ganz normal am Eis und trainierte in den Unterzahl-Formationen mit.

 

 

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8  Kommentare
8  Kommentare
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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 19.12.2014 23:11

völlig Blunzn?

In dem Artikel wird so getan, als es sich um eine existenzielle Entscheidung für den Fortbestand der Menschheit handeln würde.

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 19.12.2014 17:58

Chäs Rau hatte das Pech sich zu Saisonbeginn zu verletzen. Danach kam er allerdings immer besser auf Touren. Warum also einen Arbeiter rausschmeißen?

Dass er ein Hackler ist, war bekannt. Als solcher wurde er auch geholt - und nicht als Goalgetter. Die Funktion der Torschützen sollen ja andere übernehmen. Stellt sich die Frage: Warum wird in dieser Kategorie kein Zeichen gesetzt? Unsere Trefferquote ist - gnädig formuliert - ausbaufähig. Hie und da ein Tor - das reicht für einen Topstürmer (Hisey, Kozek ua.) nicht.

Warum also Rau und nicht Ouelette? Berechtigte Frage. Ich hätte zweiteren gewählt. Mike hat uns einst wegen des Geldes Richtung Wien verlassen. Na, dann soll er bleiben, wo das Geld wächst. Zudem ist er ein Schatten seiner selbst. Ein Knipser ist er schon lange nicht mehr. Also: Und Tschüss!

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experion (298 Kommentare)
am 19.12.2014 22:39

das ist wohl ein Scherz oder?
Kozek hier und da ein Tor ? Der ist der Spieler mit den aktuell meisten erzielten Toren der gesamten Liga :D
21 Tore in 27 Spielen nenn ich nicht hier und da ein Tor grinsen
Hisey ist Center und als solcher hauptsächlich Zuarbeiter für Hofer und Kozek und siehe da: 27 Assists in 27 Spielen - der beste Torassistent der Liga in der Statistik zwinkern Nebenher auch für einen Center brave 8 Tore ergibt 35 Punkte in 27 Spielen.
Rau im Vergleich in 24 Spielen 7 Punkte, klar - schlechtere Linie aber der output ist für einen Legionär selbst für einen Arbeiter unter aller Kanone! Wir haben zahlreiche Defender die haben mehr...selbst ein Iberer der in der gleichen Linie spielt kommt in 15 Spielen auf 9 Punkte
summa summarum - für einen Legio zu wenig und sportlich verständliche Entscheidung

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experion (298 Kommentare)
am 19.12.2014 22:46

nicht schlechtreden, er ist defensiv sehr stark und stocktechnisch gut und auch ein guter Skater, aber das alles ist in Linie 3 so gefragt wie Badeschlapfen auf da Ski-piste.
Da fehlt einer der die Assists von Oberkofler netzt und die Rebounds verwertet.

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experion (298 Kommentare)
am 19.12.2014 17:33

er ist ein Defensiver Unterzahlspieler.
Das unterzahlspiel ist sauschlecht gewesen seitdem Oberkofler und Lukas out waren, stellenweise nur das 10t beste von 12 Teams.
Liegt nicht nur an ihm, aber ein Unterzahl-"Wunder" ist er nicht.
Ouelette kann auch Unterzahl spielen und daneben haben wir zahlreiche Penaltykiller wo wieder alle fit sind.
Was uns fehlt ist ein Spieler der trifft und das eben auch in Linie 3 wenn er mit einem Spannring, Baumgartner, Oberkofler etc. zamspielen "muss". Das hat Rau nicht ausreichend genug für einen Legionär getan. Man kann argumentieren: auch Ouelette nicht und er ist auch zurecht angezählt.
Tatsache ist das einzige was uns weiterhilft ist ein Legio der in Linie 3 scored und vielleicht endlich das Powerplay ankurbelt. Das hat Rau nicht getan, bis Jänner wird man sehen ob es Ouelette macht, ansonsten wird man überhaupt wen Neuen brauchen, falls es sich finanziell ausgeht.

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marine5 (23 Kommentare)
am 19.12.2014 16:39

ich habe mir auch anfangs gedacht, ob Chat rau notwendig für Linz war. Allerdings hat er sich als ein fleißiger Arbeiter erwiesen, der speziell in unternahm sehr wertvoll ist. Schade nur, dass es diese sch...... Regel gibt. Die gehört auf jeden Fall überarbeitet.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 19.12.2014 14:29

wo es verletzte gibt. dann würde man rau dringend brauchen. also ist es nicht schlecht, wenn er in linz bleibt. diese punkteregelung gehört schnellstens reformiert.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 19.12.2014 23:12

Noch mehr teure Ausländer, welche den heimischen Talenten Platz und Budget wegnehmen?

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