Erst Wagner-Festspiele bei Jänner-Rallye, doch dann der Schock
FREISTADT. Julian Wagner gab auf sieben Sonderprüfungen den Ton an, doch dann bremsten ihn am Abend Getriebeprobleme am Skoda jäh ein.
Die 34. Jänner-Rallye erlebte am ersten Renntag Wagner-Festspiele. Die Musik gab dabei Julian Wagner (Skoda Fabia R5) auf den ersten sieben Sonderprüfungen an, ehe er auf der letzten Wertung Schönau-St. Leonhard auf einmal mit Getriebeproblemen an seinem Skoda Fabia zu kämpfen hatte. Er schaffte es noch rechtzeitig ins Service, hat aber vor dem Finaltag am Samstag (live im Ticker auf nachrichten.at) nur mehr 20,7 Sekunden Zeitvorsprung auf seinen Bruder Simon.
Ausgerechnet Simons Freundin Anne Katharina Stein musste mit Julian mitleiden. Ist sie doch seine Co-Pilotin. Doch der Klassiker auf Eis und Schnee zeigte gestern auch vielen anderen seine Krallen. Gleich auf der legendären Pierbach-Prüfung war für Topfavorit Hermann Neubauer alles verloren. Der Salzburger erlitt an seinem Ford R5 einen Bruch der Antriebswelle, auf der Verbindungsetappe zu SP zwei touchierte dann ein abbiegender Privat-Pkw das Auto Neubauers, sodass ein Rad wegbrach. „Die Rallye und ich werden keine Freunde mehr“, sagte der enttäuschte Ex-Staatsmeister. Und Robert Zitta, der dem Rennen im Vorjahr nach einigen Jahren Pause als damaliger OK-Chef wieder Leben eingehaucht hatte, musste in SP 7 die Segel streichen, weil ihm der Benzin in seinem Subaru ausging.
Ganz vorne schien für Julian Wagner dagegen lange alles glatt zu laufen. Der Neo-Schützling von Rekord-Champion Raimund Baumschlager gab souverän das Tempo vor, führte bereits fast zwei Minuten vor seinem Bruder. Doch dann der Schock. Mehr als die Hälfte der SP musste er im zweiten Gang fahren, verlor dadurch viel Zeit.
Glücksbringer mit im Auto
Glück im Unglück brachte ihm aber ein Glasschwein, dass er zu Silvester geschenkt bekam und das ihn seinem Auto mitfährt. Das ist zwar bereits zu Bruch gegangen, hilft offenbar aber noch immer. Bruder Simon fand ebenfalls aufmunternde Worte: „Julian macht bald die Meisterprüfung als KFZ-Mechaniker, der baut das notfalls auf der Strecke auseinander und zusammen.“
Doch gleichzeitig richtete der Mauthausener auch warnende Worte an ihn. „Abgerechnet wird am Ende. Und Julian wird morgen noch meinen Atem zu spüren bekommen“, sagt Simon.
Titelverteidiger Johannes Keferböck, der gestern nach Neubauers Ausfall „Schneepflug“ spielen musste, liegt als Vierter 3:30,2 Minuten zurück. (fei/prinz)
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"musste seine Segel streichen, weil ihm der Benzin in seinem Subaru ausgegangen ist..."
jaja, der Benzin.
Schön bemüht geschriebener Artikel. Erinnert in den angebetenen Kompetenzen an die 80-, 90-iger.
Gibt es eine äuivalente Serien-E-Auto Rally? Wäre ungleich interessanter.