Ein "Fahrschulauto" mit 510 PS: Preining macht in Japan Tempo
LINZ. Der 20-jährige Linzer bestreitet am Sonntag sein erstes Rennen in der Langstrecken-WM
Für seine beeindruckende Saison mit zehn Siegen in 14 Rennen hat der Linzer Tommy Preining jetzt eine besondere Belohnung bekommen: Der 20-Jährige erhielt nicht nur das Flug-Ticket für seine erste Japan-Reise, er wird am Fuß des Fudschijama am Wochenende auch ordentlich Tempo machen. Das Porsche-Team hat seinem jungen Werkspiloten "Fahrchips" für die Langstrecken-WM (WEC) gegeben, in der er einen 510 PS starken Porsche 911 RSR steuern wird.
"Sportwagen-Superstar der Zukunft" – diesen Titel gab das Motorsport-Magazin "Speedweek" der Erfolgsgeschichte Preinings, der heuer im deutschen Carrera-Cup die Konkurrenz abgehängt hat. Auch im Porsche Supercup hat er vor den beiden letzten Saisonrennen in Mexiko noch Chancen auf den Titel.
Vor dem Saisonfinale kann er jetzt bei seiner WEC-Premiere auf dem Fuji Speedway neue Erfahrungen sammeln. Preining wird dort als Neueinsteiger und "Fahrschüler" unterwegs sein, entsprechend groß ist sein Respekt vor seinem ersten WM-Einsatz. "Ich werde auf keinen Fall irgendwelche Harakiri-Aktionen machen", sagt der 20-Jährige, der sein neues Einsatzfahrzeug bereits in England testen konnte. "Der 911 RSR ist das schnellste Porsche-Rennauto, das es aktuell gibt. Er ist genial zu fahren."
Die Formel 1 ist kein Thema
Porsche wird in Japan zwei Werksautos (in einem sitzt der 34-jährige Niederösterreicher Richard Lietz) und vier Kundenteams einsetzen. Preining teilt sich im Sechs-Stunden-Rennen im britischen Gulf-Racing-Team das Cockpit mit den beiden Engländern Benjamin Barker und Michael Wainwright, einem 45-jährigen "Gentleman Driver", der sich als erfolgreicher Unternehmer den Rennsport als Hobby leisten kann.
Für Preining soll zukünftig der Motorsport nicht nur eine Berufung sein, sondern auch weiterhin sein Beruf bleiben. Dass nach der erfolgreichen Saison sein Vertrag als Porsche-Junior-Pilot verlängert wird, gilt als sicher. Eine Rückkehr in den Formel-Sport ist für den ehrgeizigen Linzer dafür eher kein Thema. Das weiß auch sein Vater Andreas Preining, der sich selbst in den 1980- und 1990er-Jahren in der Motorrad-WM als Privatfahrer und "Überlebenskünstler" beachtlich schlug. "Wer heutzutage in die Formel 1 kommen möchte, braucht einen Multimillionär als Förderer, sonst ist das sinnlos."
Das Sechs-Stunden-Rennen der WEC in Fuji wird am Sonntag um 4 Uhr früh (MESZ) gestartet. Sport 1 überträgt von 6 bis 8 und von 9 bis 10.15 Uhr live (Livestream des gesamten Rennens auf sport1.de)
Frauen bekommen eigene Formel-Rennserie
2019 soll die „W-Serie“ eine Plattform darstellen, um Frauen bessere Chancen im männerdominierten Motorsport zu geben. Unterstützt wird die Serie, die gestern in London präsentiert wurde, von David Coulthard und Adrian Newey, gefahren wird mit identischen Formel-3-Autos um ein Preisgeld von 1,5 Millionen Dollar (1,31 Mio. Euro).
An sechs Saisonstationen werden zunächst Europa-Rennen auf Top-Strecken und ehemaligen Formel-1-Kursen über jeweils 30 Minuten ausgetragen. Auf die Siegerin wartet ein Scheck über 500.000 US-Dollar.
Die Präsentation wurde auch von kritischen Stimmen kommentiert. Claire Williams, Chefin des Williams-Formel-1-Teams, bezeichnete eine eigene Frauenrennserie als „Rückschritt“. Frauen sollen unterstützt, nicht separiert werden.
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