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2:06:13 – bei der neuen Rekordzeit in Linz gab es nur eine Schrecksekunde

Von Dominik Feischl, 24. Oktober 2022, 00:04 Uhr
2:06:13 – bei der neuen Rekordzeit in Linz gab es nur eine Schrecksekunde
Fikre Bekele, Linz-Sieger 2022 Bild: Volker Weihbold

LINZ. Fikre Bekele machte dem 20. Linz-Marathon zum Jubiläum ein langersehntes Geschenk.

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Die besten Bilder vom Linz Marathon (Foto: VOLKER WEIHBOLD) Bild 1/97
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Und plötzlich wurde es gestern um 10.43 Uhr beim "20. Oberbank Linz Donau Marathon" im Führungsauto mucksmäuschenstill. Rennleiter Günther Weidlinger sprang da beim Wendepunkt an der Union-Straße aus dem Hyundai Nexo. Der ehemalige Olympia-Teilnehmer legte einen famosen Sprint hin und entfernte noch eines der Absperrbänder, das versehentlich falsch angebracht war. So konnte das Feld mit den Eliteläufern zur richtigen Stelle umdrehen, musste keine 40 Extrameter zurücklegen. Ende gut, alles gut. Der Äthiopier Fikre Bekele brachte dann die "Mission Streckenrekord" erfolgreich ins Ziel, unterbot in 2:06:13 Stunden die seit 15 Jahren bestehende Bestmarke von 2:07:33 deutlich und setzte damit das Glanzlicht beim Jubiläum. Die OÖN erlebten alle wichtigen Schlüsselmomente des Rekordlaufs auf der Hinterbank ebenfalls hautnah mit.

Start nach Plan: Der Berliner Christoph Kopp, heuer für das Elitefeld erstmals hauptverantwortlich, nahm auf der Autobahnbrücke im Hyundai Platz, während Sohn Philipp auf einem Elektro-Roller der verlängerte Arm des "Marathon-Dirigenten" war. Und die erste Phase verlief für den mit Stoppuhr bewaffneten Chef, der auch jahrelang beim Berliner Marathon entscheidend mitwirkte, zufriedenstellend. Bekele und seine dutzend anderen Laufgefährten aus Afrika spulten da die Kilometer exakt nach Plan und oftmals unter drei Minuten ab. "Wir sind derzeit auf Kurs, aber das heißt leider noch gar nichts", erinnerte Kopp die Mitfahrer bei der Vorbeifahrt am Brucknerhaus knapp vor Kilometer zehn.

2:06:13 – bei der neuen Rekordzeit in Linz gab es nur eine Schrecksekunde
Die Spitzengruppe machte lange gemeinsam Tempo. Bild: GEPA pictures
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Ausreißer: Dass die Geschwindigkeit hoch blieb, daran war vorerst neben den Tempomachern, bei denen manche auch schon für Weltrekordler Eliud Kipchoge arbeiteten, auch der Deutsche Filmon Teklebrhan "schuld". Der spätere Halbmarathon-Gewinner machte sich bei Kilometer 13 aus dem Staub und lief vor dem Elitefeld.

Kälteschock: Weidlinger verließ nur selten seinen Arbeitsplatz im Freien, auf der Beifahrertür hockend. "Das Rennen ist heiß, aber mir ist trotzdem saukalt", merkte der Innviertler an. Wenig erwärmend für ihn war dann auch die Nachricht bei Kilometer 20. Da musste Tempomacher Boniface Kimutai aussteigen, er wurde mit Herzstechen von Weidlingers Frau Eveline ins Spital zur weiteren Abklärung gebracht.

2:06:13 – bei der neuen Rekordzeit in Linz gab es nur eine Schrecksekunde
Rennleiter Weidlinger musste gestern auch sprinten. Bild: Volker Weihbold

Heiße Phase: Der Halbmarathon wurde von der Spitzengruppe in 63:20 Minuten absolviert. Doch wie schon die Vergangenheit lehrte, beginnt im Wasserwald der Linzer Marathon erst so richtig. Das weiß auch Premierengast Kopp, der schön langsam ebenfalls merklich nervöser wurde. Denn obwohl die nun zehnköpfige Gruppe weiter homogen zusammenarbeitete und mit Titus Kimutai, der bis Kilometer 35 anzog, einen standhaften Frontrunner hatte, ließ er seinen Sohn Philipp via Telefon wissen: "Sie dürfen jetzt ja nicht nachlassen."

Angriff: Doch wenig später tauchte doch endlich die Sonne im nebelverhangenen Linz auf. Und nicht nur deshalb kam im Auto wieder Euphorie auf. Weil Bekele und Co weiter andrückten, errechnete Weidlinger sogar eine Zielzeit wieder deutlich unter 2:07 Stunden. Der marokkanische Olympia-Neunte von 2020, Othmane El Goumri, Kopps persönlicher Favorit, verschärfte bei Kilometer 38 noch einmal das Tempo. Doch wenig später war es Bekele, der die Spitze übernahm. "Wie schnell die san", entfuhr es einem der vielen Halbmarathon-Teilnehmer, die der Elite am (flotteren) Weg ins Ziel bereitwillig Platz machten.

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Noch mehr Impressionen vom Linz Marathon (Foto: Fotostudio Eder) Bild 1/367
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Erleichterung: Auch Weidlingers Miene hellte sich auf. "Bei Kilometer 40 traue ich mir nun erstmals das Wort Streckenrekord in den Mund zu nehmen", sagte Österreichs einstiger Marathon-Rekordhalter da. Längst war klar, dass es diesmal nach so vielen vergeblichen Anläufen endlich klappen dürfte. Bekele lief dann unter dem tosenden Applaus am Hauptplatz in 2:06:13 ein, knapp dahinter kamen sein letzter verbliebener Widersacher, der Kenianer Bethwel Chumba (2:06:23) sowie der Dritte Douglas Chebii (2:06:27) an.

2:06:13 – bei der neuen Rekordzeit in Linz gab es nur eine Schrecksekunde
Der 24-jährige Äthiopier brachte die „Mission Streckenrekord“ erfolgreich ins Ziel auf dem Hauptplatz. Bild: Volker Weihbold

Besondere Glückwünsche: Lachende Gesichter gab es dann bei allen Beteiligten am Rekordlauf. Und den früheren Linzer OK-Chef Ewald Tröbinger ereilte auf dem Handy eine besondere Nachricht. Der Ukrainer Alexander Kuzin, der 2007 in Linz für die 2:07,33 verantwortlich war, schickte da aus dem Kriegsgebiet in seiner Heimat herzliche Glückwünsche an Sieger Bekele. Ein weiteres schönes Zeichen an diesem so perfekt verlaufenen Marathontag.

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1  Kommentar
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RadistGeil (113 Kommentare)
am 24.10.2022 13:12

Der Zieleinlauf ist nach wie vor eine Schwachstelle der Veranstaltung 🏁

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