Regionalliga: Löst Kärnten auch bei uns ein Chaos aus?
Der Regionalliga Mitte dürfte ein richtiges Chaos bevorstehen, dessen Folgewirkungen auch Oberösterreichs Fußball von der OÖ-Liga bis in die untersten Klassen betreffen würde.
Zwei Kärntner Vereine haben nämlich dem Vernehmen nach genug von der dritthöchsten Liga und stehen unmittelbar vor dem freiwilligen Abstieg. Konkret muss sich der Tabellen-Vierzehnte Völkermarkt bis heute entscheiden, ob er freiwillig in die Kärntner Landesliga absteigen möchte. Inoffiziell sah gestern alles nach einem freiwilligen Rückzug aus.
Der Vorletzte Lendorf, dem der frei werdende Platz zustehen würde, hat ebenfalls bereits abgewunken. Und damit kommt Oberösterreich ins Spiel: Weil die Kärntner Teams an das Tabellenende gereiht werden würden, wäre der aktuell Tabellenletzte FC Wels (einen Verbleib von Vorwärts Steyr in der zweiten Liga vorausgesetzt) doch gerettet. Wels dürfte in der Regionalliga bleiben, falls man nicht freiwillig darauf verzichtet.
Der damit frei gewordene Platz in der OÖ-Liga würde laut Regulativ an Mondsee, den Zweitplatzierten der Landesliga West, gehen – und hier geht das Chaos in Oberösterreich so richtig los: Wer würde dann den dadurch frei gewordenen Platz in der Landesliga bekommen? Nur ein Beispiel: Der Drittletzte Braunau hätte zum Beispiel keine Relegation spielen müssen, sondern wäre fix gerettet gewesen, wenn diese Entscheidung eine Woche früher gefallen wäre. Fixabsteiger Altheim hätte im Gegenzug den Platz in der Relegation erhalten. Dieser Dominoeffekt zieht sich bis in die unteren Klassen.
Spannung ist garantiert, denn das Präsidium des Oberösterreichischen Fußballverbands kann bei "unvorhersehbaren Vorkommnissen" – und dies ist hier definitiv der Fall – auch autonom entscheiden.
Eine äußerst delikate Angelegenheit. Deshalb werden wohl einige hoffen, dass sich heute zumindest ein Kärntner Klub doch noch in letzter Sekunde für den Regionalliga-Verbleib entscheidet...