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Willi Ruttensteiner: Das EM-Team und die tausend Prozent

Von Christoph Zöpfl, 31. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Das EM-Team und die tausend Prozent
Mit Israels Fußball auf einer Berg-und-Tal-Bahn unterwegs: W. Ruttensteiner Bild: GEPA pictures

LINZ. Was Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner Österreich bei der EM 2020 zutraut.

Höhen und Tiefen hat Willi Ruttensteiner in seinem zweiten Jahr als Sportdirektor des israelischen Fußballverbandes erlebt. Im Gespräch mit den OÖNachrichten zieht der 57-Jährige aus Wolfern Bilanz und blickt optimistisch nach vorne.

OÖNachrichten: Im März gab es nach dem 4:2-Sieg von Israel über Österreich einen Euphorieschub, am Ende der EM-Qualifikation fehlten acht Punkte auf das zweitplatzierte ÖFB-Team und einen Fixplatz. Was ist denn da heuer passiert?

W. Ruttensteiner: Wir sind wirklich sehr, sehr gut gestartet, aber Österreich und Polen waren ganz klar die Favoriten in der Gruppe. Unsere Gradmesser waren Slowenien und Nordmazedonien, und gegen diese Nationen waren wir gut dabei, leider haben wir diese Spiele knapp verloren, was den Punkteunterschied erklärt. In Summe ist das enttäuschend gewesen. Aber jetzt haben wir noch eine Chance über das Play-off. In Israel glaubt man daran, dass wir das schaffen können.

Wären Sie mit Ihrer Mission gescheitert, wenn sich Israel nicht für die EM-Endrunde qualifiziert?

Nein. Meine Mission hat mit einer kurzfristigen Qualifikation gar nichts zu tun, das wäre ja vermessen zu sagen, man geht in ein Land, das im Fußball ungefähr die Nummer 100 der Welt ist, und in eineinhalb Jahren muss man sich für die EM qualifizieren. Das hätte mit meiner Aufgabe wenig zu tun, weil in so kurzer Zeit die Entwicklungsarbeit gar nicht durchschlagen kann. Bei meiner Arbeit muss man den langfristigen Plan sehen, und da geht viel weiter.

In Österreich ist die Euphorie trotz EM-Qualifikation eher noch etwas gedämpft. Viele meinen, die Teilnahme an der Endrunde sei aufgrund der Kaderqualität eher die Pflicht als eine Kür gewesen. Sehen Sie das auch so?

Nein. Polen und Österreich sind schon die beiden Mannschaften mit den meisten internationalen Spielern. Aber es ist nicht leicht, in Israel, in Nordmazedonien oder Slowenien zu spielen und die Qualifikation auch zu schaffen. Österreichs Leistung entspricht zwar der Papierform, sie ist aber auch eine sehr gute gewesen.

Was trauen Sie dem ÖFB-Team 2020 zu?

Die Voraussetzungen sind tausendprozentig bessere als bei der letzten EM-Qualifikation 2016. Die Mannschaft hat eine Riesenerfahrung. Spieler wie Baumgartlinger, Alaba oder Arnautovic haben von 2016 bis 2020 mit ihren Klubs auf internationaler Ebene gespielt, dazu kommt die Erfahrung der EM in Frankreich, eine WM-Quali und zuletzt wieder eine erfolgreiche EM-Qualifikation. In Summe ist das alles ein großer Bonus. Der wird sich bemerkbar machen.

Welchen Fehler, der in Frankreich passiert ist, muss man 2020 unbedingt vermeiden?

Ich habe einen 80-seitigen Bericht erstellt, in dem klar analysiert worden ist, dass in der Organisation überhaupt kein Fehler passiert ist. Die war perfekt. Wenn man wieder das Pech hat, dass Spieler zum EM-Team kommen, die nicht ganz fit, verletzt sind oder bei ihren Klubs den Stammplatz verloren haben, dann wird es eben sehr schwer.

Abgesehen von Siegen und Niederlagen, was war heuer Ihr größtes Erfolgserlebnis?

Das war kurz vor Weihnachten. Israels Bundesministerium hat 50 Millionen Schekel (Anm.: ca. 13 Millionen Euro) für fünf Trainingszentren zugesagt, die wir in den nächsten zwei Jahren errichten werden. Da setzt die Regierung gemeinsam mit dem Verband und anderen Sponsoren ein Zeichen, dass man meinen langfristigen Plan unterstützen wird.

Wie sehr hat Sie der Wechsel nach Israel verändert?

Ich glaube, dass sich grundsätzlich jeder, der ins Ausland geht, als Person verändert und auch das eigene Land aus einer anderen Perspektive sieht. Die Kultur in Israel beeindruckt mich stark. Außerdem habe ich in Israel mehr Zeit für mich, weil es weniger gesellschaftliche Verpflichtungen gibt. Ich bin auch ruhiger geworden.

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Autor
Christoph Zöpfl
Leiter Sportredaktion
Christoph Zöpfl

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