Nur ein Bruchteil der Prämien im Frauenfußball
WIEN. Die UEFA schüttet 600.000 Euro an Startgeld aus, bei den Männern waren es im Vorjahr 9,25 Millionen.
Der Frauenfußball hat aufgeholt – auch bei den Prämien. Österreichs Nationalspielerinnen erhalten bei der am kommenden Mittwoch in Manchester gegen Gastgeber England zu eröffnenden Europameisterschaft aber immer noch deutlich geringere Zahlungen als ihre männlichen Kollegen bei ihrem Kontinentalturnier im Vorjahr. Die UEFA hat ihre Ausschüttungen bei der Frauen-EM zwar auf 16 Millionen Euro verdoppelt, das Antrittsgeld für jeden Verband beträgt trotzdem "nur" 600.000 Euro. Bei der Männer-EURO waren es 9,25 Millionen pro Team.
Finanziell ist die Frauen-EURO für den Österreichischen Fußballbund aller Voraussicht nach ein Minusgeschäft. Die Kosten für das Turnier belaufen sich laut ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold auf einen siebenstelligen Betrag – da ist die dreiwöchige Vorbereitung in der Heimat noch gar nicht inkludiert.
"Unter dem Strich bleibt ein Defizit. Das ist kein Wehklagen, sondern ein Faktum", erläuterte Neuhold. Frühestens ab Erreichen des Halbfinales wäre die Gewinnschwelle zu erreichen. "Auch wenn kein Geld übrig bleibt, wollen wir als Zeichen der Wertschätzung Prämien ausbezahlen", betonte Neuhold – und zwar "wesentlich höhere" als bei der EM 2017 in den Niederlanden, wo die Schützlinge von Dominik Thalhammer ein Sommermärchen geschrieben und sensationell die Runde der letzten vier erreicht hatten.
"Es gibt keinen Kuchen aufzuteilen", erklärte Neuhold, der Chef der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe GmbH. "Bei den Männern gibt es diesen Kuchen." Bei der EURO 2021 ließ die UEFA – bei 24 gegenüber nun 16 Teilnehmern – das 20-fache an Preisgeld (insgesamt 331 Millionen Euro) springen.
"Wir sind trotz des Defizits bereit, voller Überzeugung in das Produkt zu investieren", sagte Neuhold. Die Qualität der Vorbereitung und des Teamquartiers sowie die Größe des Betreuerstabes seien gegenüber 2017 wesentlich verbessert worden.
"Wir müssen realistisch sein"
Finanziell hinken die Frauen den männlichen ÖFB-Kollegen aber immer noch hinterher. Das ist nicht in allen Ländern so. In den USA etwa erwirkten die Nationalspielerinnen gleiche Bezahlung per Vergleich vor Gericht. Dort sei die "Vermarktungskomponente" aber eine andere, weiß Neuhold. Und auch in Europa – hier tat sich zuletzt etwa die Schweiz mit per Sponsor finanzierten, gleich hohen erfolgsabhängigen EM-Prämien für Männer und Frauen hervor – sei die Herangehensweise zu unterschiedlich, um vergleichbar zu sein.
Das Interesse am Frauenfussball laesst sich leicht berechnen. Wenn die Besucher im Stadion oder vor dem TV denen im Maennerfussball gleichen, dann auch gleiche Bezahlung. Ansonsten muessen die Damen sich mit etwas weniger bequemen. In den USA und Kanada ist Frauenfussball um einiges populaerer als in Europa. Daher sind jetzt die Frauen im US Team den Maennern in punkto Bezahlung gleichgestellt.
Für mich ist das nichts - Frauenfußball... Sie bringen sicher tolle Leistungen, ansehen würde ich mir das aber td nicht!
Warum? Da könnten Sie und so manchen männliche Fußballer einiges lernen. Zum Beispiel, dass man nur zu Boden geht, wenn man wirklich gefoult wurde und schreit, wenn man sich wirklich verletzt hat.