Von der Schülerliga in die Champions League: Mateo Kovacic machte es vor
NEUSIEDL AM SEE. Sparkassen-Schülerliga: Der Real-Madrid-Star verlor einst mit der SNMS Kleinmünchen das Finale, heute wollen es seine Nachfolger im Endspiel in Neusiedl am See besser machen.
Holt euch den Titel! Rekordsieger der Sparkassen-Fußball-Schülerliga ist die Sport-Neue-Mittelschule Linz-Kleinmünchen schon, heute geht die Mannschaft auf den achten Triumph im U13-Bewerb los. Gegner im Endspiel in Neusiedl am See ist die Neue Mittelschule Wals-Viehhausen (10.25 Uhr).
Die Kleinmünchner überraschten sich mit dem Finaleinzug selbst und gelten als Außenseiter. In der Vorrunde gab es das Duell bereits – da unterlagen die Linzer 0:4. "Wir haben mit Salzburg noch eine Rechnung offen", sagt Trainer Johann "Hansi" Freudenthaler, der 2003, 2004 und 2015 schon der Wegbereiter zum Titel war. "Die Spieler wollten unbedingt gegen Salzburg spielen. Im ersten Spiel hatten wir zu viel Respekt." Die zweite offene Rechung: 1999 gastierte Kleinmünchen ebenfalls bei einem Finale im Burgenland – und fuhr am Ende als Verlierer nach Hause.
Doch egal ob Sieg oder Niederlage – die Schülerliga war schon für viele Talente ein Sprungbrett zur großen Karriere. Mateo Kovacic war zum Beispiel drei Mal für Kleinmünchen im Bundesfinale am Ball, doch stets war in der Vorrunde Endstation. Inzwischen gewann er mit Real Madrid zwei Mal die Champions League. Seinen früheren Trainer hat er nicht vergessen: Fünf Minuten nach dem ersten Triumph 2016 schickte er Freudenthaler ein Foto mit dem Champions-League-Pokal. Freudenthaler: "Er ist ein echtes Vorbild für all jene, die unsere Fußball-Klasse besuchen."
Hoheneder glänzte als Tormann
Niklas Hoheneder und Andreas Ulmer gewannen mit Kleinmünchen 1998 die Schülerliga und spielten im Finale Hauptrollen. Hoheneder hielt den Titel damals als Torhüter fest: Er parierte gegen die SHS Graz im Penaltyschießen zwei Siebenmeter. Nervenstärke hatte in der regulären Spielzeit Ulmer bewiesen, als er einen Strafstoß nach siebenminütiger Wartezeit verwandelte, weil auf Seiten der Steirer (mit Trainer Werner Gregoritsch) die Empörung über die Entscheidung riesig gewesen war.
Weniger Glück im Penaltyschießen hatte LASK-Neuzugang Emanuel Pogatetz, der 1995 für die HIB Graz-Liebenau im Endspiel ebenfalls im Tor stand: Er konnte den Linzer Sieg nicht verhindern.
Eine Schule für Fußball und das Leben
Die Geschichte der Sparkassen-Fußball-Schülerliga ist eng mit der Sport Neue Mittelschule (SNMS) Linz-Kleinmünchen verbunden. Keine andere Schule hat öfter gewonnen. Dabei war der Beginn auch beim siebenfachen Schülerliga-Sieger nicht einfach.
1981 hat der heutige Direktor der Neuen Mittelschule, Edi Stangl, damit begonnen, in der damaligen Sporthauptschule die erste reine Fußballklasse zu integrieren. "Wir haben wirklich bei null angefangen. 1984 waren wir dann erstmals im Bundesfinale. Aber die Gegner waren sportlich viel zu stark. Da haben wir uns hinten und vorne nicht ausgekannt."
Doch die akribische Arbeit zahlte sich aus. Vier Jahre später stemmte man 1988 zum ersten Mal den Siegerpokal in die Höhe. Mit dabei als Spieler war mit Johann "Hansi" Freudenthaler der heutige Trainer der Finalisten. Und die Schülerliga ist manchmal auch eine Familiensache: 1989 war Christian Stenzel beim zweiten Linzer Sieg dabei. Heute wird sein Sohn Pascal in der Innenverteidigung eine Schlüsselposition einnehmen. Die Nervenstärke war stets einer der größten Linzer Vorzüge. 1995, 1999 und 2003 gewann man stets im Penaltyschießen. 2004 und 2015 folgten die Titel sechs und sieben.
Viele Schüler wurden Profis
Neben den international tätigen Heinz Lindner, Mateo Kovacic und Niklas Hoheneder ist die Liste der weiteren Linzer Absolventen ebenso lange wie prominent. Andreas Ulmer (Salzburg), Florian Hart (Mattersburg), Michael Schimpelsberger (Innsbruck), Manuel Hartl, Florian Maier (beide Blau Weiß Linz), Daniel Sobkova (Lustenau) sind nur einige jener Spieler, die heute im Profifußball aktiv sind. Stangl: "Natürlich freut man sich, wenn Schüler eine große Fußballerkarriere machen. Wir haben aber auch eine wichtige soziale Aufgabe. Es ist schön, wenn man sieht, wenn sich frühere, manchmal auch etwas schwierigere Schüler, später im Leben gut zurechtfinden."
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