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Fußball-Ikone Franz Beckenbauer ist tot

Von nachrichten.at/apa, 08. Jänner 2024, 17:21 Uhr
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Franz Beckenbauer ist tot. Bild: (APA/dpa)

MÜNCHEN. Franz Beckenbauer ist tot. Die wohl prägendste Persönlichkeit im deutschen Fußball starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie am Montag mitteilte.

Auch weltweit gehörte Beckenbauer zu den Allergrößten im Fußball. Er wurde Weltmeister als Spieler und Trainer, holte die WM 2006 nach Deutschland. Beckenbauer galt als viel gerühmte Lichtgestalt.

"In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist", teilte die Familie mit. "Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen."

Beckenbauer gewann als eleganter Libero mit Bayern München vier Meistertitel und dreimal den Meistercup, den Vorgänger der Champions League. Die Krönung seiner Karriere folgte 1974 mit dem WM-Titel. Zwei Jahre zuvor führte er bereits die deutsche EM-Siegermannschaft an. Nach einigen Jahren in den USA bei Cosmos New York, wo er mit Pelé in einem legendären Team spielte, kehrte Beckenbauer nach Deutschland zurück und gewann mit dem Hamburger SV 1982 noch einen Meistertitel.

Video: Beckenbauer bei der OÖN-Sportlergala:

WM-Triumph als Spieler und Trainer

1984 wurde Beckenbauer auch ohne Trainerlizenz Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und führte das Team gleich ins WM-Finale 1986 gegen Argentinien, das jedoch 2:3 verloren ging. Vier Jahre später gelang mit dem WM-Triumph die Revanche gegen Diego Maradona und Co. Als Trainer kehrte Beckenbauer noch zum FC Bayern zurück, als seine Münchner Mitte der 1990er-Jahre in der Krise stecken.

Sein Charisma und seinen polyglotten Glanz nutzte der DFB bei der WM-Bewerbung für 2006. Das Sommermärchen wurde Beckenbauers Glanzstück als Funktionär - und zugleich für ihn persönlich schwierig. Es gab Vorwürfe, als dubiose Zahlungen publik wurden. Bei Beckenbauers imposantem Lebenswerk sorgen die Anschuldigungen um die WM-Vergabe mit dubiosen Millionenzahlungen für einen späten Beigeschmack.

Beckenbauers Karriere: Schlaglichter und Schatten

Weltmeister als Spieler und als Trainer, deutscher Meister mit dem FC Bayern und dem Hamburger SV - Franz Beckenbauer war ein Ausnahme-Fußballer, national wie international. Die Höhepunkte:

  • 1972: Im Viertelfinale der Europameisterschaft holt die deutsche Nationalmannschaft um Kapitän Beckenbauer den ersten Sieg einer DFB-Elf in England. Nach dem 3:1 im Wembley-Stadion gilt das Team bei Fans und Fachleuten über Jahrzehnte hinweg als glanzvollste Auswahl. Dass die Mannschaft mit einem 3:0 im Finale gegen die Sowjetunion auch Europameister wird, überrascht dann keinen mehr.
  • 1974: Nach der Niederlage im Gruppenspiel der Weltmeisterschaft gegen die DDR herrscht beim westdeutschen Team schlechte Stimmung. Doch dann marschiert die Elf bis ins Endspiel in München. Die Partie am 7. Juli 1974 ist auch ein Duell zwischen Kapitän Beckenbauer und dem Niederländer Johan Cruyff. Die Holländer erzielen schnell das 1:0, noch ehe ein Deutscher den Ball überhaupt berührt. Später macht sich Gerd Müller mit dem 2:1-Siegestor unsterblich.
  • 1977 bis 1980: Nach seiner Zeit beim FC Bayern wechselt Beckenbauer für die damalige Rekord-Ablösesumme von zwei Millionen US-Dollar in die USA. Bei Cosmos New York spielt er an der Seite von Brasiliens Jahrhundert-Fußballer Pelé. Der Münchner genießt seinen Star-Status in der Metropole. Dreimal gewinnt New York die US-Meisterschaft. Doch Beckenbauers Fazit: "Fußballerisch kannst du es vergessen."
  • 1990: Nach sechs Jahren als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft und einem Vize-WM-Titel 1986 folgt die Krönung am 8. Juli 1990. Legendär sind die Bilder von Beckenbauer, wie er nach dem WM-Triumph von Deutschland allein mit den Händen in den Hosentaschen über den Rasen im Olympiastadion in Rom schreitet. "Das war der einzige Platz, an dem ich meine Ruhe hatte", sagt er später.
  • 2006: Als Chef des Bewerbungs- und Organisationskomitees bringt er die Weltmeisterschaft nach Deutschland, Italien holt den Titel. Doch wirft das "Sommermärchen" auch seine Schatten: Beckenbauer gerät in den Skandal um nicht geklärte Millionen-Zahlungen rund um die Vergabe des Turniers. In der Schweiz wird gegen ihn wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäscherei und Veruntreuung ermittelt. Als im März 2020 der Sommermärchen-Prozess wegen Verjährung eingestellt wird, muss Beckenbauer keine juristischen Konsequenzen mehr fürchten.
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14  Kommentare
14  Kommentare
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gw20566 (868 Kommentare)
am 09.01.2024 15:36

ich hab ihn vor ein paar jahren bei einem pressetermin im rahmen eines golfturniers "kennengelernt". er stand uns journalisten über eine stunde rede und antwort und hat ausführlich aus dem nähkästchen geplaudert und einen sehr authentischen blick auf den menschen franz beckenbauer gestattet. danke kaiser

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alpe (3.482 Kommentare)
am 08.01.2024 21:30

„Der Herrgott freut sich über jedes Kind!“
Unvergesslich!
Ruhe in Frieden!

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ooen_fischhub (149 Kommentare)
am 08.01.2024 19:52

R I P Kaiser Franz.

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capsaicin (3.867 Kommentare)
am 08.01.2024 19:11

jede/r kommt dran, keine sorge...

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Juni2013 (9.929 Kommentare)
am 08.01.2024 19:27

Sehr pietätvoller Kommentar, wirklich! Passt zu Ihnen.

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Akv (3.663 Kommentare)
am 08.01.2024 18:55

RIP Franz Beckenbauer. Eine beeindruckende Persönlichkeit ist gestorben. Im Himmel wird erfolgreich Fussball gespielt.

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laskpedro (3.432 Kommentare)
am 08.01.2024 18:52

Das ist mehr als traurig.. was für ein Kicker und Vorbild für Millionen

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nichtschonwieder (8.630 Kommentare)
am 08.01.2024 20:03

Vorbild, auch später als Nichtfußballer?......rif

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nichtschonwieder (8.630 Kommentare)
am 08.01.2024 20:09

Als Ballkünstler war er für mich noch vor Pele.

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lester (11.421 Kommentare)
am 08.01.2024 18:38

Giesing und München tragen Trauer.

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betterthantherest (34.176 Kommentare)
am 08.01.2024 17:36

R.I.P. Kaiser!

Ohne Dich hätte es das unvergessene Sommermärchen 2006 nicht gegeben.
Traurig dass Neider und Hasser Dein Engagement in den Dreck gezogen haben.

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Schimonski (359 Kommentare)
am 08.01.2024 17:46

War eh super, dass die Wm in Deutschland war, aber niemand zieht irgendwas in den Dreck. Es wurde bestochen und betrogen im Zuge der Vergabe, dass es eine wahre Freude war. Wenn man Korruption gut findet

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jack_candy (7.903 Kommentare)
am 08.01.2024 18:50

Anders hat man damals offenbar bei der FIFA keine WM bekommen (und wie man am Beispiel Katar sieht, hat sich daran nicht viel geändert).
Im Nachhinein sind die paar Millionen, um die es geht, wahrscheinlich die beste Investition der deutschen Nachkriegszeit gewesen.
Wenn man bedenkt, was eine weltweite Imagekampagne gekostet hätte, die wahrscheinlich viel weniger bewirkt hätte als das "Sommermärchen" ...

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betterthantherest (34.176 Kommentare)
am 08.01.2024 19:34

Schimonski

Deutschland wollte die WM.
Beckenbauer hat sie nach D geholt.

Dass man nachher mit Dreck nach ihm warf dass beweist eindrucksvoll die jetzige deutsche Doppelmoral.

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