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"Mein Großvater soll uns in der Bundesliga sehen"

Von Von Harald Bartl, 01. Juli 2017, 10:48 Uhr
Der neue Blau-Weiß-Linz-Präsident Walter Niedermayr Bild: Weihbold

LINZ. Heute übernimmt Walter Niedermayr das Amt des Präsidenten beim Fußball-Erste-Liga-Klub FC Blau-Weiß Linz. Im OÖNachrichten-Interview spricht der 56-Jährige über Visionen, Teamfähigkeit und die große Liebe zu Blau-Weiß.

OÖNachriten: Wie sind Sie ein Blau-Weißer geworden?

Walter Niedermayr: Ich stamme aus einer richtigen Vöest-Familie am Bindermichl ab. Mein Großvater, mein Vater und meine Mutter waren alle in der Vöest beschäftigt. Ich war der Einzige, der nur in den Ferien im Werk gearbeitet hat. Ich war neun Jahre alt, als mich mein Großvater erstmals mitgenommen hat. Das allererste Spiel war ein Testspiel auf dem Werksportgelände gegen Tatabanya. Dann folgte die goldene Zeit in der Bundesliga mit dem Meistertitel 1974, später dann die Zeit mit Willi Kreuz, in der wir noch zwei Mal Vizemeister geworden sind. Es war sofort die große Liebe.

Apropos große Liebe – Ihre Frau hatte keine andere Wahl, als sich für Fußball zu interessieren?

Das stimmt. Als wir uns vor 27 Jahren kennengelernt haben, war die erste Bedingung, dass Doris auch auswärts immer mitfährt. Zum Glück hat sie das gemacht. Die Kinder Nicole und Manuel hatten auch keine andere Wahl, als Blau-Weiße zu werden.

Nach der Auflösung des FC Linz konnten sich 1997 nicht alle mit dem neu gegründeten FC Blau-Weiß Linz identifizieren. Wie ging es Ihnen dabei?

Ich konnte das erst auch nicht. Ein Jahr lang bin ich gar nicht auf den Platz gegangen, dann habe ich mich doch überreden lassen, weil es für viele Blau-Weiße doch eine neue Heimstätte war. Und weil ich es mir beruflich leisten konnte, habe ich dann 2001 aus eigenem Antrieb heraus Hermann Schellmann angeboten, als Sponsor einzusteigen. Er hat mir dann beim ersten Treffen auch gleich einen Platz im Vorstand angeboten. Lange Zeit war ich nur bei den Spielen dabei. Nach dem Verkauf meiner Firma hatte ich dann mehr Zeit – und habe mich mehr eingebracht.

Jetzt übernehmen Sie den Verein als Präsident. Wie sieht Ihre Vision aus?

Ich möchte, dass mein Großvater einmal von oben herunterschaut, und sieht, dass seine Blau-Weißen wieder in der Bundesliga sind. Unsere Ziele sind langfristig ausgelegt. Wir wollen bescheiden bleiben, nichts überstürzen und langsam wachsen. Aber man muss Visionen haben. Ich will nicht in einer Liga spielen, in der ich auf keinen Fall aufsteigen möchte. Ich spüre auch, dass ich mit diesen Gedanken nicht alleine bin. Es gibt einige, die jetzt auf den Zug aufspringen, und uns unterstützen.

Wie definieren Sie Ihre Position?

Ich bin ein Teamplayer. Der Verein muss breit aufgestellt sein, jeder in seinem Kompetenzbereich seine Freiheiten und Verantwortung haben. Ich sehe meine Hauptverantwortung in der Gewinnung und Betreuung unserer Sponsoren sowie der Repräsentation des Vereins. Mir gefällt der Spruch von Rapid-Präsident Michael Krammer: „Ich bin für nichts zuständig, aber für alles verantwortlich.“

Werden Sie sich in sportliche Belange eimischen?

Hier gilt das Gleiche wie für alle anderen Positionen: Dafür haben wir Experten. David Wimleitner hat als Sportvorstand einen Budgetrahmen, in dem er sich bewegen kann. Ich traue mir nicht zu, eine Mannschaft zusammenzustellen, also rede ich ihm da nicht drein. Er muss ja auch die sportliche Verantwortung tragen.

Steiler Aufstieg

Beim FC Blau-Weiß Linz hat sich Walter Niedermayr stets im Hintergrund gehalten. Beruflich schaffte er es bereits an die österreichische „Bundesliga-Spitze“ und in den „Europacup“. Im Jahr 2007 hat er seine Firma IS-Inkassobüro, die er bis dahin gemeinsam mit Firmengründer Karl Unterbrunner geführt hatte, an die schwedische Firma Transcom verkauft. 

1994 in die Firma eingestiegen, baute der Absolvent des Ramsauer-Gymnasiums den kleinen regionalen Betrieb zum österreichischen Marktführer mit 170 Mitarbeitern in Linz aus. Später kamen Filialen in Wien, Graz und Bregenz sowie die Expansion nach Deutschland, in die Schweiz, Slowenien, Kroatien und Bulgarien dazu. 

Bis heute ist er als Konsulent bei seiner ehemaligen Firma beschäftigt, und betreut weiterhin die drei wichtigsten Kunden Telekom, Mobilkom und GIS (ORF-Gebühren). Seit 2001 ist er beim FC Blau-Weiß Linz als Sponsor und im Vorstand tätig. 

Gattin Doris, Tochter Nicole und Sohn Manuel, der selbst im LAZ Linz Fußball gespielt hat, sind ebenfalls Blau-Weiß-Anhänger. Und in einigen Jahren wird der Neo-Präsident sicher auch Enkerl Marvin mit ins Linzer Stadion nehmen.

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