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"Wenn sich nichts ändert, wird der Hausärztemangel dramatisch"

Von Alexander Zens, 12. März 2019, 00:04 Uhr
Jungärzte Bild: (Alexander Schwarzl)

LINZ. Linzer Jungärzte fordern höheres Ansehen für Allgemeinmediziner und mehr Ausbildung.

In den nächsten zehn Jahren wird fast die Hälfte der Hausärzte in Oberösterreich in Pension gehen. Einen Nachfolger zu finden, ist oft schwierig. Während Politiker, Ärztekammer und Krankenkasse das Thema immer stärker beschäftigt, haben sieben Jungärzte aus dem Kepler-Uniklinikum (Kuk), Ordensklinikum und Krankenhaus der Barmherzigen Brüder die "Plattform der Linzer Turnusärztevertreter" gegründet. Drei davon trafen die OÖNachrichten.

Sie machen die Ausbildung zum Allgemeinmediziner und sehen das als Berufung. Kritik üben sie aber an aktuellen Entwicklungen. "Wenn sich nichts ändert, wird der Hausärztemangel dramatisch", sagt Martin Reiter (31) vom Kuk.

Der Stellenwert des Allgemeinmediziners in der Bevölkerung und unter Kollegen habe abgenommen. Reiter stößt sich daran, dass man in Spitälern als "Sekundararzt" bezeichnet werde.

"Wir verlangen einen Facharzt-Status für Allgemeinmediziner, wie es in den meisten europäischen Ländern der Fall ist." Als Facharzt würden Nachteile wegfallen. So dürfen Allgemeinmediziner derzeit etwa gewisse Leistungen wie Ultraschalluntersuchungen nicht verrechnen.

Ärgerlich ist für die Jungärzte die Bürokratie. "Wir sind derzeit Systemerhalter im Krankenhaus und sitzen zu viel vor dem Computer. Wir brauchen mehr Praxis und Kontakt zu Patienten", sagt Bernhard Zehentner (29) vom Kuk. Die Einführung der Lehrpraxis, bei der Turnusärzte Erfahrung in Ordinationen sammeln, sei ein erster Schritt gewesen. Generell brauche es mehr Ausbildungsplätze an den Spitälern. Laut Reiter können viele angehende Ärzte die Basisausbildung und die Ausbildung zum Allgemeinmediziner nicht im selben Spital absolvieren.

Spital ist attraktiver geworden

Die Umsetzung aller Vorschläge würde bedeuten, dass die öffentliche Hand mehr Geld in die Allgemeinmedizin investieren müsste, obwohl die Gesundheitsausgaben schon stark steigen. "Beim Personal sollte man aber auf keinen Fall sparen", sagt Reiter. Auch würde ein gestärkter Primärsektor langfristig die Gesamtkosten senken, weil es das günstigere System sei.

Im Spital zu arbeiten, ist attraktiver geworden, weil die Gehälter seit 2015 angehoben wurden und Arbeitszeiten sanken. Dass deswegen viele im Spital bleiben, anstatt Hausarzt zu werden, räumt Reiter ein. Er betont aber, dass es auch wichtig gewesen sei, die Bedingungen in Spitälern zu verbessern.

Geld alleine werde das Problem des Ärztemangels ohnehin nicht lösen, sagt Reiter: "Die Einkommen der Allgemeinmediziner sind zufriedenstellend."

Nur ein Viertel der praktischen Ärztinnen bezeichnet die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als gut oder sehr gut, sagt Magdalena Schröckenfuchs (28) vom Konventhospital der Barmherzigen Brüder mit Verweis auf eine Kammer-Studie: "Das zeigt, dass hier noch viel zu tun ist – etwa beim Ausbau der Kinderbetreuung und der Förderung von Gruppenpraxen."

Der Arzt als Unternehmer

Insgesamt fehle ein langfristiges Konzept. Beim neuen Modell der Primärversorgungszentren gebe es offene Fragen zu Abrechnungen oder Haftungen. Schröckenfuchs ist auch Mitglied in Oberösterreichs "Gesellschaft für Allgemeinmedizin" und der "Jungen Allgemeinmedizin Österreichs".

Reiter und Zehentner würden gerne eine eigene Ordination führen, sind aber noch unsicher. Schröckenfuchs will keine Einzelkämpferin sein. Der Schritt in die Selbstständigkeit sei herausfordernd, sagt Reiter: "Betriebswirschaftliche Ausbildung fehlt in Medizinstudium und Turnuszeit."

 

Zahlen und Fakten

  • 670 Allgemeinmediziner: Das Vertragsärzte-Netz der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse umfasst derzeit 1116 Stellen, davon 670 Allgemeinmediziner und 446 Fachärzte.
  • 21 unbesetzt: Von den 670 Stellen für niedergelassene Allgemeinmediziner waren Anfang des Jahres 21 unbesetzt (die Zahlen werden zu Quartalsbeginn erhoben). Das entspricht in etwa einer Verdoppelung gegenüber 2017. Von den 21 war bei neun eine Nachfolge-Lösung in Vorbereitung.
  • 4 fehlen: Auch vier Facharzt-Kassenstellen waren am 1. Jänner unbesetzt. Eine Lösung war/ist hier in Sicht.
  • 158 Ausbildungsplätze: Derzeit sind in Oberösterreich laut Ärztekammer 158 Personen in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner. Zu erwarten ist aber, dass viele von ihnen im Spital tätig bleiben oder doch in einen Fachbereich wechseln.
  • 52 Jahre: Der durchschnittliche Allgemeinmediziner in Oberösterreich ist 52 Jahre alt. In den nächsten zehn Jahren geht fast die Hälfte der Hausärzte in Pension.
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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens

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98  Kommentare
98  Kommentare
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ZeuschnerJoachim (343 Kommentare)
am 12.03.2019 14:42

Da ich den Eindruck habe,daß Vieles von den Forumsteilnehmern hier nicht nicht ganz richtig gesehen wird, möchte ich kurz ( für eine längere Detaildiskussion hier kein Platz) einen Erfahrungsbeitrag abgeben.--------1.) In 37 Jahren spitalsärztlicher Tätigkeit maßgeblich in TA- u. Fa-Ausbildung involviert. Meine grundsätzliche Aufgabe dabei:Nicht Versäumtes sondern Anwendung des Erlernten praktisch zu vermitteln. Leider hat sich gezeigt, daß die UNI-Abgangsqualität in den letzten 15-20 Jahren meiner Tätigkeit gesunken ist. 2.) Es bestehen was Aufgabenbereiche und damit zusammenhängend Patientennähe durchaus Unterschiede zwischen Klein(Regional-)-KH und "Kliniken". 3.) Der zunehmende Trend zur Teilzeitarbeit mit Reduktion der Nachtdiensttätigkeit ist nicht günstig für die zeitlich ohnehin begrenzte KH-Tätigkeit(Praxiserwerb, Patientennähe u.v.m.). 4.) Engagement ist ein persönliches Prädikat, welches hochgehalten und belohnt werden sollte!!! Da haperts halt manchmal.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 12.03.2019 12:11

Kein Problem, ich war schon jahrelang nicht mehr beim Hausarzt. Mit Null Euro Unterstützung geht das ja auch nicht. Man muss ja dann auch ein Rezept bezahlen. Also - einfach die Ärzte in Pension schicken! Leute trinkt Tee, so wie ich, der ist sehr billig, man bekommt ihn geschenkt!

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 12.03.2019 13:52

@SchuldirektorChristophLudwig: Wäre ich Sie, so würde ich nicht mein Leben als Vorbild für die anderen Poster darstellen. Vor allem nicht alle "Leistungen", die Sie so erbracht haben, soweit man sie aus den Medien kennt.

Dann würde hier auch stehen:

Leute, legt Euch als Schuldirektor mit einer Vielzahl an Lehrer-Kollegen und Schülern und Eltern grundlos an, so wie ich!

Leute, feiert bei aufrechtem Dienstverhältnis in 2 Jahren rund 500 Tage krank, so wie ich!

Leute, prozessiert gegen die Medien, die diese Geschichten darstellen auf Tod und Teufel, so wie ich!

Leute, verprasst Euer Geld frühzeitig und jammert danach im Internetforum ständig über euer trauriges Los und über euren Geldmangel, so wie ich!

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 12.03.2019 14:02

Unser lieber "Schuldirektor" ist wirklich krank, aber nicht unbedingt körperlich .....

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 14:33

nicht 500 Tage innert 2er Jahre.
Sondern 560 Tage im Krankenstand.

Bitte keine Leistung unterschlagen. zwinkern

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 12.03.2019 11:23

warte schon auf die Renaissance der Kräuterhexen und Heiler, wer verbrennt sie diesmal ? grinsen

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Altabernichtbloed (332 Kommentare)
am 12.03.2019 10:28

Ich habe einen supertollen Hausarzt und weiß, dass so etwas nicht selbstverständlich ist. Ein guter Hausarzt muss eines sein : ein Diagnostiker! Nur wie wird man das? Am ehesten von Kollegen, die es ebenfalls sind. In einer Praxis stehen nun mal kein CT, MRI,Labor, Ultraschall oder sonstig diagnostischer Schnickschnack herum. Und genau da liegt eines der Probleme. Die nächsten sind mangelnde Zeit und mEn die Bezahlung. Mit der Hausapotheke ist ein großer Teil des Einkommens weggefallen. Für mich persönlich ist ein guter Hausarzt unbezahlbar und verdient den höchsten Respekt. Als Krankenschwester habe ich viele Turnus Ärzte gesehen, die ohne med. Geräte nichts auf die Reihe bekamen. Da war die Zuweisung schneller angefordert, als man glaubt und ich habe Ärzte erlebt, die sich zuerst den Patienten angesehen haben und ohne besagte Geräte eine Diagnose erstellen konnten. Fazit: Allgemeinmediziner praxisnahe lernen lassen und ihnen damit Selbstvertrauen geben.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 12.03.2019 11:56

richtig! mein Hausarzt ist auch so einer die man suchen muß ! ich sag immer er muß so lange machen bis ich sterbe grinsen

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herst (12.758 Kommentare)
am 12.03.2019 10:18

Tja, wie kann es sein, dass ein Hausarzt mit 20Jahren Praxis ein Vorhofflimmern mit einem Zwerchfellproblem (Druck in der linken Brusthälfte) diagnostizieren kann?

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 12.03.2019 09:38

Im GHZ Enns, gibt es 6 Hausärzte und einen Augenarzt als GKK und alle anderen sind Wahlärzte!
Da wird so richtig schön vorgelogen, wie gut die Primärversorgung läuft...

Eine Kardiologen Sitzung schlägt sich mit 450 zu Buche und Befund Besprechung um 40 ... der Erstattungsbetrag der OÖGKK glatte 218,.. für die erste und 12,67 für die 2 Sitzung ... na Bravo, da sind wir ja sehr gut versorgt ... sicherlich, innerhalb 3 Tage steht der Termin im Freien Ärzte Angebot ca. 4 Monate ... bei Akuten Beschwerden ...

Jetzt gibt es auch im Angebot "Ultraschall" natürlich ein Wahlarzt ...

Ich kann mich noch gut erinnern als von einer Ärzteschwemme gesprochen wurde ... sind das jetzt die Wahlärzte???

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amha (11.322 Kommentare)
am 12.03.2019 09:59

Das Kartenhaus OÖGKK ist eh am einstürzen, und damit deren Schnapsidee der flächendeckenden Primärversorgungszentren.

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 12.03.2019 09:36

Beim Hausarzt geht es auch um Sonn-und Feiertagsdienste, die ein Facharzt als niedergelassener Arzt nicht machen muß. Die Misere könnte rasch gelindert werde, wenn man den Hausärzten die Möglichkeit zur Führung eine Hausapotheke geben würde. In den Gemeinden, wo der Hausarzt eine Hausapotheke führen darf, gibt es auch einen Hausarzt(Gemeindearzt).

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 10:35

Apothekerkammer vs. Ärztekammer,
das ist Brutalität!

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organic (630 Kommentare)
am 12.03.2019 09:31

Der enorme Bürokratieaufwand , der heutzutage im Gesundheitswesen betrieben wird nimmt wirklich sehr viel Zeit von einer praxisnahen Ausbildung weg. Das gleiche gilt auch für die Pflege. Die Politik wird das nicht zum Besseren ändern, ganz im Gegenteil, die Stimme muss von den Betroffenen kommen um gehört zu werden.

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.03.2019 09:59

> Der enorme Bürokratieaufwand , der heutzutage ...

Der Rechtsstaat hat eben seine Vorzüge für die Nutznießer.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 09:19

Angeblich behebt die sauteure Linzer MedUni das Problem des Hausärztemangels, oder doch nicht?

Die paar Studenten hätte man besser in Wien, Graz oder Innsbruck untergebracht, aber es geht vielmehr um die zusätzlichen öffentlich bezahlten Jobs und die Förderungen für die Krankenhäuser. Die Bürger werden für dumm verkauft und so manche Zeitung ist Beitragstäter.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 12.03.2019 10:54

@spoe: Ich bin bei vielem nicht Deiner Meinung, aber hier stimme ich vollkommen zu. Ich habe noch die Mandlbauer-Medizin-Uni-Kampagne ohne Wenn und Aber vor mir.

Ich habe fast das gleiche etwas wortreicher unabhängig von Dir zum Braun-Kommentar gepostet.

Die Patienten sind die Dummen, die O.Ö. Nachrichten kampagnisieren für jene, die im Dunstkreis der Politik höchste Professsoren- und Verwaltungsposten einheimsen wollen und werden!

Danke, CR Mandlbauer!

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Flatline (647 Kommentare)
am 12.03.2019 09:07

wenn ich die Kommentare hier so lese, wundert es mich nicht das jeder Facharzt werden will. Wer will schon mit ewig besserwissenden Leuten zu tun haben... Noch dazu kennen viele ihren Hausarzt nicht und rennen wegen jeden Blödsinn ins KH in die Ambulanz... und jeder glaubt er muss fort drann kommen.

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 12.03.2019 08:46

Hoffentlich kommt bald mehr Vorsorge und Eigenverantwortung, dann haben wir genug Ärzte oder wieder eine Ärzteschwemme.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 08:51

Da stimme ich zu, Ärzte und Krankenhäuser werden heutzutage als selbstverständlicher Reparaturbetrieb gesehen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.03.2019 09:49

Da habe ich grad was Neues gelernt:

1. Ein Arzt darf keine Ärzte anstellen.
1a. Deswegen sind alle Ärzte zB. in einem radiologischen Unternehmen selbständig.

2. Die Finanz bestraft diese Ärzte und den Chef wegen der Scheinselbständigkeit.
2a. Metternich grinsen

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 10:04

Nicht ganz.

Nach dem ÄrzteG kann ein Arzt jedenfalls einen anderen in Ausbildung befindlichen anstellen. Ansonsten gibt es seit 2001 tatsächlich ein Gruppenpraxisreglement und ein damit verbundenenes Anstellungsverbot untereinander, wobei nicht ganz klar ist, ob das auch für ärztliche Einzelordinationen (wie bei niedergelassenen Ärzten üblich) auch gilt. Ich denke aber, ein Hausarzt dürfte einen Kollegen anstellen dürfen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.03.2019 09:42

Mit der Landflucht sind auch die Patienten in die Stadt gezogen und dort sind die Spitäler.
Die Spitäler sind ja mit ein Motiv für die Landflucht, nicht nur die Gymnasien für die Kinder.

Die Hauptsache ist das Monatsgehalt aufm Konto im Gegensatz zur Zankerei mit der arroganten Gebiets.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 08:44

"Linzer Jungärzte fordern höheres Ansehen für Allgemeinmediziner"

Die jungen Ärze FORDERN also. Ansehen.

Meine Damen und Herren, offenbar läuft bei Ihnen etwas falsch!

Leisten Sie zuerst etwas. Und dann kommt das hohe Ansehen von Alleine.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 08:54

es geht darum: der Hausarzt wird oft von der Bevölkerung und den Fachärzten/Spitalsärzten als medizinischer Laie gesehen der ohnehin nur krankmeldet und Schmerzmittel verordnen kann. Dabei können 90% der Erkrankungen vom Hausarzt behandelt werden und 90% der Ekrankungen rein durch eine ausführliche Befragung und Untersuchung diagnostiziert werden. das PRoblem ist dass die Zeit fehlt. Im Studium lernt man dass Anamnese und Untersuchung mind 30min dauern. In der Praxis sind aber nur 5-10min Zeit. das funktioniert nicht. natürlich degeneriert die Medizin und die Arzt/Patientenbeziehung unter diesen BEdingungen. In Wahrheit muss ein Allgemeinmediziner unheimlich viel wissen und den ÜBErblick über alle Fächer bewahren was kaum möglich ist. Solange dieses Problem nicht behoben wird werden sich junge Kollegen das nichtmehr antun: Kein Respekt vor dieser schwierigen Aufgabe. Miese Arbeitsbedingungen. Entlohnung ca 50% von der eines Facharztes. Arbeiten wie am Fliessband! Hohe Fehleranfälligk.!

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 08:57

"der Hausarzt wird oft von der Bevölkerung und den Fachärzten/Spitalsärzten als medizinischer Laie gesehen der ohnehin nur krankmeldet und Schmerzmittel verordnen kann."

Sorry, aber auf so eine Idee würde ich niemals kommen. Ich kenne auch in meinem Umfeld niemanden, der so denkt.

Warum also unterstellen Sie so etwas?

Für offensichtlich vorhandene Minderwertigkeitskomplexe mancher Allgemeinmediziner kann der gemeine Bürger nix. Dieses Problem müssen die lieben (Jung-)Ärzte schon selber lösen.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 09:05

das ist eine Erfahrung die ich während der Zeit als Arzt IM SPITAL oft genug gemacht habe! das können sie mir glauben....

Und der Grund: keine Zeit für eine ausführliche Untersuchung. Also laufen alle ins Spital oder zum Facharzt um mit aufwendigen Untersuchungen etwas festzustellen wofür der Hausarzt einfach 20-30min Befragung und körperliche Untenrsuchung bräuchte. Aber die Zeit ist nicht da. Und daher auch nicht das Vertrauen in den Arzt. Weil wenn nicht Blut abgenommen wird und MR und CT gemacht werden dann ist es ja keine Spitzenmedizin....

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 09:11

Mein Hausarzt hat jedenfalls mehr Zeit für mich (wenn nötig) als irgendwer in der Ambulanz im KH. Dort sitzen dafür 3-6 Personen im Umkreis herum.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 09:14

Ich habe Ihnen meine Sichtweise als Patient eines Hausarztes geschildert.

Ich kann Ihnen weiters versichern, dass viele ZeitgenossInnen es ähnlich wie ich sehen.

Übrigens - bei Bedarf hat auch mein Hausarzeit genug Zeit für mich. Trotz voller Wartezimmer nimmt er sich die Zeit.

Ich sage es Ihnen gerne noch einmal: Hohes Ansehen kann man nicht einfordern. Weder als Arzt, noch als Techniker, noch als Handwerker, noch als .... .

Ansehen muss man sich IMMER erarbeiten.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 09:27

Die jungärzte wollen aber nicht Hausarzt werden. Eben weil das ansehen nicht da ist. Das hat nichts mit erarbeiten zu tun!

Die Wertschätzung fehlt und das Gehalt ist viel niedriger als beim Facharzt bei hoher Verantwortung und Risiko. Die Arbeitsbedingungen lassen eben gar kein professionelles arbeiten zu. Von dem Standard den man im Studium lernt ist man im Alltag meilenweit entfernt. So will halt niemand arbeiten der 10 Jahre harte Ausbildung hinter sich hat. Ä Sie verstehen das vielleicht nicht weil sie die Materie nicht kennen ( nicht bös gemeint). Aber es ist frustrierend wenn man das gefühl hat man kann aus zeitmangel oft nur pseudomedizin betreiben. Und mit der zeit verliert man viele fähigkeiten weil man sie wegen der fliessbandarbeit nicht anwenden kann. Darum geht es den jungen Ärzten. Das können Sie mir glauben. Ich weiss das aus stundenlangen Diskussionen.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 09:50

aha. jetzt also untergriffig...

die jungen Ärzte sind alle idealisten! Die Arbeit wie sie im Studium gelernt wird ist die Arbeit die SINN MACHT! das andere ist nicht Arzt sein sondern nur Erfüllungsgehilfe sein in einem System das teuer und ineffizient ist! Weil teuere Untersuchungen und Therapien der Zeit mit dem Patienten vorgezogen werden!

Es geht darum dass das System falsch ist und uns als BEvölkerung (PAtienten und ÄRzte!) ausnutzt. Und das schadet Ihnen, den Patienten und den Ärzten. Und es nutzt nur einem Geldwirtschaftssystem das wenige reich macht und dem Bürger das GEld aus der Tasche zieht.

aber sie wollen mich ja nicht verstehen. sie wollen lieber auf die Ärzte schimpfen.... schade. denn so werden wir nicht gemeinsam ein besseres System erarbeiten. wir werden im Streit verharren und alles bleibt beim alten.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 09:57

Gerade noch ist es um das Ansehen der Mediziner gegangen.

Jetzt geht es darum dass das gesamte System falsch ist....

Sorry, aber jetzt klinke ich mich aus dieser Diskussion aus.

P. S. Ihren Postings nach zu schließen haben Sie das Ansehen der Ärzte in MEINEN Augen nicht gesteigert.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 10:08

ist das so schwierig zu verstehen?
ich schreib es zum 5.Mal:
Das Ansehen des Hausarztes ist gerade auch unter Ärzten gering da die Arbeit mit Medizin oft wenig zu tun hat. Man hätte viel Verantwortung und könnte viel tun aber aufgrund von Zeitmangel verliert man viele Fähigkeiten und endet oft als Zuweiser, Krankschreiber, Rezeptschreiber. Sowohl Fachärzte als auch Pat schimpfen oft über die angeblich inkompetenten Hausärzte. Dabei liegt es eben am System dass man als Hausarzt seiner Funktion nur in einem sehr geringen Maß nachkommen kann. Es würde Sinn machen den Hausarzt aufzuwerten und dem Facharzt gleichzustellen und den Patienten mehr Zeit beim Hausarzt zuzusichern: die Hausärzte haben grundsätzlich eine gute Ausbildung und können 90% der Krankheiten (!) anhand von Anamnese und Status richtig und billig diagnostizieren und behandeln. Aber dazu braucht man Zeit! Und die gibt es nicht. Also degeneriert die Funktion und dadurch wird indirekt ein teures und ineff. System gefördert

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 10:12

okay - ein letztes Statement noch:

Sie schreiben wörtlich:
"Das Ansehen des Hausarztes ist gerade auch unter Ärzten gering da die Arbeit mit Medizin oft wenig zu tun hat."

---------------

Dann klären Sie das bitte branchenintern anstatt öffentlich in der Zeitung über mangelndes Ansehen zu jammern.

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hochhaus (1.821 Kommentare)
am 12.03.2019 10:31

betterthantherest

Ich muss mich fremdschämen mit Ihren Kommentaren!

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 10:34

sie verstehen es noch immer nicht?

es liegt am System und den Arbeitsbedingungen dass das ansehen niedrig ist.
weil unter diesen BEdingungen kein professionelles Arbeiten möglich ist!

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 11:01

Sie schreiben selbst, dass es ÄRZTE sind, die andere Ärzte - nämlich die Allgemeinmediziner - offenbar nicht besonders schätzen.

Das hat nichts mit einem System zu tun. Es sind persönliche Befindlichkeiten von "Idealisten" wie Sie diese bezeichnen.

Die Berufsbedingungen sind halt nicht immer "ideal" in dem Sinne wie man es in der Ausbildung gelernt hat.

Außerdem wird es immer unterschiedliche Ansichten zum Thema "Ideal" geben.

Mein Allgemeinmediziner des Vertrauens ist toll. Er genießt im ganzen Ort allerhöchstes Ansehen. Er beklagt sich auch nicht über schlechte Bedingungen. Nur bei uns Patienten, wie man hier lesen muss. Aber immerhin.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 11:41

Berufsbedingungen nicht immer ideal....

wenn die Straßenreinigung nur mit Handschauferl und kleinen Besen ausrücken muss dann sollen die sich halt mehr Mühe geben oder wie soll man das verstehen?

das system macht ein funktionieren unmöglich und fördert teure und ineffiziente "Spitalsmedizin" die kostenintensiv ist aber an den Bedürfnissen der Menschen vorbeigeht.

sie wollen nur Recht behalten und streiten mit mir ohne verstehen zu wollen.

was solls. sie sind ja der Experte nicht wahr...

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 12.03.2019 11:46

"was solls. sie sind ja der Experte nicht wahr..."

Habe ich nicht behauptet - wie mehrmals betont - ich habe meine persönliche Sicht als Patient wider gegeben.

Sorry, jetzt aber endgültig adieu, wünsche Ihnen alles Gute.

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 10:40

"da die Arbeit mit Medizin oft wenig zu tun hat"

Diese Sichtweise kann nicht von einem Mediziner stammen.

Es gibt viele Hausärzte, die halt nicht so viel auf Kongresse fahren und den ständigen Einladungen der Pharmaindustrie nicht folgen. Das wird von vielen als "altmodisch" oder unlocker empfunden, man trifft sich halt gerne an schönen Orten und lässt sich das gerne bezahlen.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 10:47

nein. gerade dieses altmodische Arbeiten empfinde ich als richtig. aber es geht nicht wenn die zeit fehlt. dann kann man den dingen nicht auf den grund gehen.

und dann heisst es eben der hausarzt der kann das halt nicht... und deswegen tun sich viele junge das nicht an.

bemühen ohne aussicht auf erfolg und dann noch von fachärzten und patienten kritisieren lassen... warum sollte man das in kauf nehmen. für 50% gehalt eines facharztes.

wobei das gehalt eh ausreichend ist. aber jede behandlung stellt ein existenzielles risiko dar wenn alles unter zeitdruck und ohne ausreichende untersuchung erfolgen muss.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 08:42

40-60 Patienten in 5 Stunden abfertigen. wenn nachmittags auch offen ist sind es teilweise 80-110 an einem Tag. So kann man nicht Medizin betreiben. Das ist unzumutbar für Ärzte (Stress, Fehler, Verlust an Empathie, Burnout) und auch die Patienten (lange Wartezeiten und dann 5-10min beim Arzt). Hausarztmedizin ist Prävention! Eine gute BEtreuung verhindert schwere Erkrankungen und teure Spitalsaufenthalte. Die Zeit muss bezahlt werden, nicht die Menge an Kontakten. Generell braucht es mehr Hausärzte damit dieser vergleichsweise billige und einfache Zugang zum Gesundheitssystem ausgebaut werden kann. Allgemeinmedizin ist ein äusserst schwieriges Fach. Aus eine Unmenge an banalen Erkrankungen sollen in wenigen Minuten komplexe Erkrankungen herausgefiltert werden. Dazu bedarf es einer ausführlichen Befragung und Untersuchung. Im Studium lernt man dass dafür mindestens 30min aufgewendet werden sollen!!

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spoe (13.503 Kommentare)
am 12.03.2019 08:47

"5-10 min beim Arzt" ist ja nicht so schlecht, da kann man einiges besprechen und analysieren.

Wer Freunde oder Gesprächspartner sucht, ist beim Hausarzt falsch. Ebenso wenn man wegen jeder Kleinigkeit dort aufmarschiert. Und genau das ist eines der gesellschaftlichen Probleme.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 08:57

da kann man Schnupfen und Husten abhandeln. aber nicht zum Beispiel Rückenschmerzen (Hauptgrund für Krankenstände und chron Schmerzen). dafür müsste man nämlich einen ausführlichen körperlichen Status machen der für sich genommen schonmal 30min dauert. stattdessen kann man nur schnell Spritze geben und Medikamente verordnen. Obwohl das eigentlich Problem in 90% der Fälle von Rückenschmerz im Bereich von Muskeln und Bändern liegt und durch gezielte Übungen behoben werden kann.

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amha (11.322 Kommentare)
am 12.03.2019 09:01

So ist es! Also bitte keine Spritzen, sondern Überweisung zum Physio ausstellen!

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 09:06

da muss der Patient aber 50% selber zahlen. und das obwohl er eigentlich gut versichert ist. die Physios machen mittlerweile die Arbeit die der Arzt einfach nichtmehr machen kann weil eben die Zeit fehlt.

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amha (11.322 Kommentare)
am 12.03.2019 09:11

Grundfalsch! Die Physios machen jene Arbeit, für welche dem Arzt die Ausbildung und das Wissen fehlt! Die machen nämlich nicht bloß Stromtherapie, sondern gezielte Arbeit. Und zu den Kosten: beim Kassenstherapeuten bezahlen sich nichts, beim Wahltherapeuten bezahlen sie ihren Eigenanteil - wie auch bei Ärzten.

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 09:14

Nein wir lernen das sehr wohl. Aber das wissen verkümmert weil wir es nie anwenden können. Strom bringt Entspannung. Sonst gar nichts.

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amha (11.322 Kommentare)
am 12.03.2019 09:36

"Wir lernen das wohl" ist eine Demaskierung - und unter der Würde eines Arztes! Natürlich lernen Sie "das" rudimentär und in Grundzügen! Noch ein Satz zum Strom, ohne etwas unsterstellen zu wollen: der Strom bringt vor allem dem Arzt was, nämlich Einkommen!

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BalthasarGracian (178 Kommentare)
am 12.03.2019 10:37

na wenn sie das besser wissen...
dann wissen sie ja shcon alles. müssen nicht dazulernen und verstehen. dann spar ich mir die Mühe. sie wollen es nicht besser wissen.

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