Hattmannsdorfer: "Corona darf keine Bremse für die Pflegereform sein"
LINZ. ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer: "Erste Maßnahmen rasch umsetzen".
Für Herbst hat der grüne Sozial- und Gesundheitsminister Rudi Anschober den Start der Pflegereform angekündigt – mit dem Einsetzen von Arbeitsgruppen.
"Ich begrüße, dass die Reform endlich angegangen wird, schließlich war 2020 als Schlüsseljahr dafür angekündigt", sagt der oberösterreichische VP-Geschäftsführer und Sozialsprecher im Landtag, Wolfgang Hattmannsdorfer. Bisher sei die Pflegereform von der Corona-Krise "ausgebremst" worden. "Jetzt aber muss eine rasche Umsetzung erfolgen", so Hattmannsdorfer.
Arbeitsgruppen seien schön und gut, aber "im Regierungsprogramm stehen Maßnahmen, die jetzt in die Umsetzung gehen müssten", sagt Hattmannsdorfer. Dabei gehe es aus oberösterreichischer Sicht um drei Hauptpunkte: Stärkung der Pflege zu Hause vor stationärer Betreuung, eine Personaloffensive und Entlastung der Pflegekräfte von Bürokratie. Letztere Punkte seien ihm besonders wichtig, so Hattmannsdorfer. Internationale Studien belegen, dass in Österreich von den Pflegekräften zu 35 Prozent psychische und gesundheitliche Belastungen genannt wurden – damit liegt Österreich gemeinsam mit Finnland an der negativen Spitze.
Über die Finanzierungsfragen – zuletzt hatte VP-Klubobmann August Wöginger anklingen lassen, eine beitragsfinanzierte Pflegeversicherung werde nicht kommen – will sich Hattmannsdorfer nicht äußern: "Das sind Entscheidungen des Bundes." Der Ausbau mobiler Pflegedienste und das Motto "Daheim vor stationär" stünden im Regierungsprogramm, ebenso eine Reform des Pflegegeldes. "In der jetzigen Form unterscheidet man aber nicht, wo und von wem Pflege geleistet wird", kritisiert Hattmannsdorfer. Seine Forderung sei ein "Pflege-daheim-Bonus" in Höhe von 1500 Euro jährlich für die Angehörigen ab Pflegestufe drei, bei niedrigeren Stufen weniger. Für mobile Dienste könne es ein Gutscheinsystem geben. Die 24-Stunden-Betreuung müsse an die Realität angepasst werden. So sollen Betreuerinnen auch mehrere Personen "in räumlicher Nähe" betreuen können, was derzeit nicht geht.
Vorstoß für Pflegelehre
Außerdem sei der Landes-VP weiterhin die Einführung einer Pflegelehre wichtig. "Es geht darum, die derzeitige Ausbildungslücke zwischen 15 und 17 Jahren zu schließen." Die ersten beiden Lehrjahre müssten der Theorie gewidmet sein, so Hattmannsdorfer.
Auch schulische Ausbildungsmodelle müssten zügig ausgebaut werden. In Oberösterreich gibt es dazu Pilotprojekte. Eine fünfjährige Maturaschule mit Abschluss Pflegefachassistenz wird in Bad Ischl gestartet, die Handelsschulen sollten ebenfalls in diese Richtung weiterentwickelt werden. In Oberösterreich wurde bereits die Heimhelfer-und Pflegeausbildung in den Regelunterricht der landwirtschaftlichen Fachschulen aufgenommen.
Letztlich werde es aber auch Angebote (Abend- und Crashkurse) für Umsteiger, sowie "Rekrutierungsprogramme aus dem Ausland" brauchen, dazu müssten auch die Hürden für die Berufs-Anerkennung gesenkt werden, sagt Hattmannsorfer. (bock)
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Sowohl meine Mutter als auch meine Schwiegermutter pflegten ihre Mütter. Da hat niemand gefragt, ob es ihnen zu anstrengend wird. Sie arbeiteten 24 Stunden am Tag, so wie heute die Pflegerinnen aus dem Ausland. Aber niemand löste sie nach 3 Wochen ab. Sie bekammen kein Gehalt für ihre Arbeit und es gab auch keine Anrechnung auf die Pension. Sie gehörten zu der Generation, die nie etwas gearbeitet hat.
Heute, ist es selbsverständlich ist, dass die Töchter "arbeiten". Sie arbeiten oft als Pflegerinnen (habe noch nie gehört, dass ein männlicher 24-Stunden-Pfleger aus dem Ausland kommt). Erst jetzt, da die Frauen auch etwas Geld für die Arbeit bekommen, wird diese schwere Arbeit tatsächlich als Arbeit anerkannt. Besser spät als nie.
Die wirkliche Bremse ist der Hattmannsdorfer. Einfach unfähig, einfach unseriös, einfach asozial.
ÖVP eben !