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Ibiza-U-Ausschuss kommt vorerst eingeschränkt

Von nachrichten.at/apa, 21. Jänner 2020, 16:53 Uhr
REGIERUNGSKRISE: BELASTENDES VIDEO
Szene aus dem belastenden "Ibiza - Videos" in der Causa Strache. Bild: HDS

WIEN. Der Ibiza-Untersuchungsausschuss wird zumindest anfangs nicht so kommen, wie es SPÖ und Neos beantragt haben. Teile des Verlangens seien unzulässig, argumentieren ÖVP und Grüne, die sich dabei auf die U-Ausschuss-Bestimmungen in Verfassung und Verfahrensordnung berufen.

Eingesetzt wird er dennoch schon morgen, Mittwoch. SPÖ und Neos wollen nun den Verfassungsgerichtshof anrufen.

Die beiden Regierungsfraktionen pochen darauf, dass es beim U-Ausschuss um einen "bestimmten abgeschlossenen Vorgang im Bereich der Vollziehung des Bundes" gehen muss. Zudem sei die "Sammlung nicht direkt zusammenhängender Themenbereiche" unzulässig. Die ÖVP hat in dieser Sache auch ein Rechtsgutachten des Grazer Uni-Juristen Christoph Bezemek eingeholt.

Teile der Ibiza-Ermittlungen, aber auch die Mehrheit aller türkis-blauen Gesetzesbeschlüsse, die Organbestellungen in Unternehmen mit Bundesbeteiligungen oder die Neustrukturierung der FMA sollen damit nach Ansicht von Türkis und Grün weggelassen werden müssen. Den Komplex rund um Casinos, Glücksspiel und ÖBIB/ÖBAG halten die beiden Regierungsfraktionen aber für okay, weil hier ein klarer Zusammenhang bestehe.

Der U-Ausschuss wird dennoch schon am Mittwoch im Nationalrat auf den Weg gebracht. Zuvor wird der Geschäftsordnungsausschuss aber mit türkis-grüner Mehrheit die nur teilweise Zulässigkeit des Untersuchungsgegenstands feststellen. SPÖ und Neos können in der Folge die weggelassenen Teile beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) einklagen. Sie pochen darauf, von führenden Verfassungsexperten die Rechtskonformität ihres Antrages bestätigt bekommen zu haben.

Bekommt die Opposition bei den geforderten Untersuchungsgegenständen recht, so könne man die zusätzlichen Punkte sofort in den laufenden U-Ausschuss übernehmen und mit untersuchen, hieß es seitens der Regierungsfraktionen. De facto gäbe es dann nur einige Wochen Verzögerung bei der Aktenbeschaffung.

SPÖ ruft Verfassungsgerichtshof an

Die SPÖ zeigte sich erbost, Mandatar Jan Krainer sprach von Willkür. Man rufe nun den Verfassungsgerichtshof an und sei zuversichtlich, recht zu bekommen. Die Regierungsfraktionen seien offensichtlich der Meinung, dass das Parlament den "größten innenpolitischen Skandal der Zweiten Republik" nicht ansehen dürfe. Zur Untersuchung zugelassen würden nur jene Teile, die genehm seien. "Auffälligerweise sind jene Punkte draußen, die für die ÖVP unangenehm sind". Die Grünen wiederum beteiligten sich an der "Amputation des Minderheitenrechts".

Die Neos zeigten sich bereits vorher über die "prolongierte Blockadehaltung" der Grünen in dieser Frage irritiert. Durch dieses Vorgehen werde die ÖVP offenbar im Bemühen unterstützt, Aufklärung zu verhindern, erklärte Mandatarin Stephanie Krisper in einer Aussendung. Krisper wertete dies als "Selbstaufgabe". Dem erforderlichen Gang zum VfGH sehe man gelassen entgegen.

Was kommt und was vorerst nicht kommt

Im Folgenden die Details zum Untersuchungsgegenstand und den Streichungen, die die Regierungsfraktionen morgen, Mittwoch, im Geschäftsordnungsausschuss des Nationalrats vornehmen wollen.

UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND

Laut SPÖ und Neos soll es im Untersuchungsausschuss um "die mutmaßliche politische Absprache über das Gewähren ungebührlicher Vorteile im Bereich der Vollziehung des Bundes durch Mitglieder der Bundesregierung oder Staatssekretäre" gehen. Im Fokus steht da etwa die Vollziehung des Glücksspielgesetzes oder die Einflussnahme auf die Casinos Austria AG. Der Zeitraum ist von 18. Dezember 2017 bis 10. Dezember 2019 festgelegt.

Auch die Vorbereitung von Gesetzgebungsverfahren will die Opposition untersuchen, hier nehmen ÖVP und Grüne aber Streichungen vor. Nur jene zu Bundesfinanzen und Monopolwesen soll sich der Ausschuss anschauen dürfen, nicht aber zu allen anderen Gesetzesmaterien. Untersuchen darf der Ausschuss zudem nur die Umstrukturierung der Staatsholding ÖBIB zur ÖBAG, nicht aber der Finanzmarktaufsicht.

Ganz gestrichen wird von Türkis-Grün jener Punkt, der die Bestellung von Organen in Unternehmungen betrifft, an denen der Bund beteiligt ist. Straf- und disziplinarrechtliche Ermittlungen gegen die Casinos dürfen zwar untersucht werden, der Passus "in Folge des Ibiza-Videos" soll hier aber fallen.

BEWEISTHEMEN

Von den von SPÖ und Neos hier angeführten acht Punkten bleibt nicht viel übrig. Beim ersten Thema, den Casinos, darf zwar etwa die "Bestellung der GeschäftsleiterInnen (insbesondere Peter Sidlo)" untersucht werden, nicht aber die zugehörigen Managemententscheidungen. Punkt 2, "Reform und Vollziehung bestimmter Teile des Glücksspielgesetzes" bleibt von den Regierungsfraktionen unangetastet.

Dann kommen die großen Streichungen. Punkt 3 ("Begünstigung von Dritten"), Punkt 4 ("Neustrukturierung der Finanzmarktaufsicht") und Punkt 5 ("Ermittlungen in der Ibiza-Affäre", es geht um politische Einflussnahme auf diese) sollen komplett wegfallen, geht es nach ÖVP und Grünen. Bei Punkt 6 ("Beteiligungsmanagement des Bundes") wird die "Einflussnahme der Bundesregierung auf die ÖBIB bzw ÖBAG" gestrichen. Die Bestellung von Thomas Schmid zum ÖBAG-Vorstand darf zwar untersucht werden, nicht aber die Beeinflussung von Personalentscheidungen in staatsnahen Unternehmen als mögliche Gegenleistung für die Begünstigung politischer Parteien. Und auch Punkt 8, "Verdacht des Gesetzeskaufs" ist nach Ansicht der Koalition nicht zulässig.

Beschlossen werden soll all dies morgen, Mittwochfrüh, im Geschäftsordnungsausschuss des Nationalrats. Wenn dessen Bericht dann im Nationalratsplenum aufgerufen wird, gilt der Untersuchungsausschuss als eingesetzt. SPÖ und NEOS können gegen die vorgenommenen Einschränkungen den Verfassungsgerichtshof (VfGH) anrufen.

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25  Kommentare
25  Kommentare
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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 22.01.2020 08:45

Die österreichische Regierung versucht "Gauner" - mächtige Gauner, zu schützen, wie in meiner CAUSA

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 21.01.2020 22:54

In der ZIB 2 hat die GRÜNE Maurer bewiesen, dass die GRÜNEN das selbe Rückgrat wie die TÜRKISEN haben. Nämlich, Rückgrat wie ein Gartenschlauch

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weinberg93 (16.330 Kommentare)
am 21.01.2020 23:44

EUROPA, da kannst noch so schimpfen und bizzeln, auch bei den nächsten Wählen werden weiter viele Wähler von Rot zu Grün wechseln.

Die SPÖ ist am absteigenden Ast, viele - so wie du - erfasst schon das Grauen, wenn die Paddei nicht mehr für alle sorgen kann.
Und drittklassige Parteiposter werden als erstes eingespart.

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Mmach (810 Kommentare)
am 21.01.2020 22:51

Nach dem Gestammel von Maurer in der zib 2 , wissen die Grümwähler nun auch, wie es früher den Rotwählern ergangen ist.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 21.01.2020 19:40

Diese Steuergeldverschwendung braucht ja wirklich keiner .....

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numquamretro (1.496 Kommentare)
am 21.01.2020 19:38

Meine persönliche Erfahrung mit Professor Höbelt wurde nachträglich gelöscht
Wohl weil ich ihn persönlich gekannt und vor fast nunmehr 20 Jahren seine Vorlesungen besucht habe. Rechtsradikales ist nur nichts aufgefallen, im Gegenteil er besitzt Humor, "esprit" und ist als Historiker sehr versiert und es gelingt ihm, fachlich sehr spannend und packend seine Themen wie zB über den britischen Parlamentarismus aufzubereiten. Verstehe nicht, warum das anscheinend einigen hier im Forum zu schaffen macht wenn man seine persönliche Erfahrung hier zur Debatte stellt. Ich hatte an ihm jdf nichts auszusetzen. Klar, wenn man zu pc- linkslastig und noch dazu dünnhäutig ist kann man in hunderten Vorlesungen immer das Haar in der Suppe finden, das gilt aber dann ebenso für andere Uni- Professoren auch die nicht FP- nahe sind ...

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 21.01.2020 18:54

Richtig so !
---
Die Rendi-Wagner soll auf diese Weise permanent am Köcheln gehalten werden !
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Der Bürger bekommt den Eindruck, dass die Untersuchungsausschüsse der wichtigste Teil der Parlamentsarbeit sind. In Wirklichkeit geht es darum, eine andere Partei anzuschütten. Die Ausschüsse werden sehr in die Länge gezogen, damit man auch nach 3 Jahren noch was davon hat.
---
Was mich an der Ibiza-Geschichte stört ist, dass sie bislang den Auftraggeber des Doktor Ramin nicht gefunden haben. Vielmehr interessiert das weder den Staatsanwalt noch die Medien. Gut - der Peschorn hat gemeckert - weil sich die damit befassten Behörden nicht ausreichend in die Sache "vertieft" haben. Das waren die Schwarzen und die Roten Netzwerke im Innenministerium und Justizministerium. Die dort tätigen Beamten halten sich streng an die Gesetze, und wenn der Minister wie das Rumpelstielzchen springt!

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gent (3.909 Kommentare)
am 21.01.2020 18:24

Die Leuchte Jan Kreiner meint wieder mal etwas! Das ist jener talentierte SP Finanzsprecher, dessen Intellekt nicht reichte, um Stefan Pierers Einkommensteuerrerklärung richtig zu interpretieren.

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soling (7.432 Kommentare)
am 21.01.2020 18:16

Mit dieser Aktion sollten die Grünen im Burgenland Geschichte sein !

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 21.01.2020 18:07

Die Grünen sind ja och korrupter als die Schwarzen ......

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gutmensch (16.701 Kommentare)
am 21.01.2020 17:56

Was ist los mit den Grünen ? Kommt als Nächstes die Zustimmung zur Verfassungsänderung für die Präventivhaft?

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gutmensch (16.701 Kommentare)
am 21.01.2020 17:56

Sie gebärden sich schon wie eine „Altpartei“.

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 21.01.2020 17:57

In den Zustand in den sie augenscheinlich sind durchaus möglich.

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docholliday (8.182 Kommentare)
am 21.01.2020 18:31

Die werden da ziemlich sicher zustimmen.
Das ist der Green Deal, 😄😄

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canonpixma (373 Kommentare)
am 21.01.2020 17:53

andere medien reagieren auch es knistert und es wird weiter knistern bis der kleine möchtegern volksunterdrücker draufkommt i, mch alles mit die grean bummmmm
bastl bummmmm !

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 21.01.2020 17:52

Macht’s euch nicht lächerlich.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 21.01.2020 17:54

Sieht doch jeder, dass die Sozen den Zeitrahmen so setzen wollen, dass sie auf jeden Fall aus dem Schneider sind.

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wootwo (882 Kommentare)
am 21.01.2020 17:49

Das die Grünen für Kurz die beste und erste Wahl waren, bestätigten diese jeden Tag ...

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 21.01.2020 17:52

Ja, leider.
Ich habe schon gehofft das die Grünen den Kurz Paroli bieten, aber da kommt nichts.

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 21.01.2020 17:44

Was ist los mit den Grünen?
Das kann es doch nicht sein, hat diese Truppe nicht mehr drauf als auf Baukräne herumzuturnen? Die türkisen tun und lassen was sie wollen.
Ich bin maßlos entäuscht.

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azways (5.835 Kommentare)
am 21.01.2020 18:44

Hat jemand von den Grünen == fast lauter ehemalige ÖVP ler (Bürgerliche) etwas anderes erwartet ?

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 21.01.2020 18:47

👍👍

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azways (5.835 Kommentare)
am 21.01.2020 17:39

So schnell ging die Wenden bei den Grüne vom Paulus zum Saulus.

Macht verdirbt den CHARAKTER. Sofern jemals vorhanden, ist er jetzt auf alle Fälle bei der gesamten Regierung gleich NULL

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Duc (1.569 Kommentare)
am 21.01.2020 17:17

Schwarz bleibt Schwarz alles für die Macht und Grün......schaut zu...

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canonpixma (373 Kommentare)
am 21.01.2020 17:13

die schwarzen wie schon vor 50 jahern druch ausüben unterdrücken und die grünen lassen sich ! noch !

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