Fall Kellermayr: Grünen-Klubobfrau Maurer kritisiert Polizei
WIEN. Die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, hat die oberösterreichische Polizei im Fall der verstorbenen Ärztin Kellermayr in der "ZiB 2" scharf kritisiert.
Es handle sich um einen Fall von massiver Verfolgung durch einen rechten Mob. "Es ist erschütternd für mich, dass Frau Kellermayr von den zuständigen Behörden keine oder zu wenig Unterstützung erfahren hat", so Maurer. Sie habe den Eindruck, dass die oberösterreichische Polizei weder die Kompetenz, noch die Bereitschaft gehabt habe, den Fall zu verfolgen.
Nehammer sprach Mitgefühl aus
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Mittwoch den Angehörigen, Freunden und Patienten der verstorbenen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr sein Mitgefühl ausgesprochen. "Wichtig ist, dass die Behörden weiter ermitteln, um jene auszuforschen, die Frau Dr. Kellermayr bedroht haben", betonte er in einer der APA übermittelten Stellungnahme, "Hass im Netz und persönliche Bedrohungen haben keinen Platz in unserer Gesellschaft".
"Es ist schrecklich, wenn ein Mensch aufgrund von Hass und persönlichen Bedrohungen keinen anderen Weg mehr sieht, als seinem Leben ein Ende zu setzen", so der Bundeskanzler weiter. Er begrüßte, dass "nun eine Obduktion stattgefunden hat, um Klarheit über die Umstände ihres Todes zu schaffen".
Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) sprach gestern von einer "furchtbaren Tragödie". Er wisse, dass es für die Behörden schwierig sei, weil sich viele Radikale unter dem Deckmantel der Anonymität verstecken. "Aber da würde ich mir teilweise schon ein härteres und schnelleres Vorgehen erwarten", sagte Stelzer.
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