Ärztekammer: Bei den angestellten Ärzten gärt es
WIEN. Fast 50 Prozent der Mitglieder der Landes-Ärztekammern sind Frauen, die Leitung der Bundes-Ärztekammer ist aber weiterhin männerdominiert. Der neugewählte Präsident Johannes Steinhart hat drei männliche Vizepräsidenten.
In der Bundeskurie der angestellten Ärzte wurde der Oberösterreicher Harald Mayer, der auch einer der Bundeskammer-Vizepräsidenten ist, als Obmann bestätigt, auch seine beiden Stellvertreter sind Männer: Stefan Ferenci (Wien) und Rudolf Knapp (Tirol).
Gerade in der Kurie der angestellten Ärzte bringt dies jetzt gehörigen Unmut. Die Länderkammer-Vertreter aus Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und Vorarlberg sprechen von einem "Eklat". Denn die Vertreter der vier Länder hatten die Kuriensitzung vor der Wahl aus Protest verlassen. Veröffentlicht wurde auch eine Resolution der "jungen Ärztegeneration", dass eine Kurienführung ohne Frauen nicht akzeptabel sei.
Zweifel an Gültigkeit
Der wiedergewählte Kurienchef Mayer sieht keine Probleme. Er hatte sich vor der Sitzung am 24. Juni mit den Vertretern aus Wien, Oberösterreich und der Steiermark auf einen Vorschlag geeinigt und hatte dann die Mehrheit der Länder hinter sich.
Die Vertreter der anderen Länder wollen dies so nicht akzeptieren, sie fordern eine rechtliche Prüfung der Wahl. Sechs Bundesländer müssten anwesend sein, die Wahl sei deshalb nicht rechtsgültig, meinen etwa Jörg Hütter (Salzburg) und Petra Preiss (Kärnten). Aus Mayers Sicht war alles rechtens, denn mehr als zwei Drittel aller Stimmberechtigten seien bei der Wahl anwesend gewesen.