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Deutschland und USA schmieden Panzer-Allianz für die Ukraine

Von nachrichten.at/apa, 25. Jänner 2023, 18:15 Uhr
31 Abrams-Panzer werden in die Ukraine gebracht.  Bild: (APA/AFP/PETRAS MALUKAS)

WASHINGTON/KIEW. Deutschland, die USA und andere Verbündete wollen die Ukraine mit weit mehr als 100 Kampfpanzern westlicher Bauart im Krieg gegen die russischen Angreifer unterstützen.

Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz sagte der Regierung in Kiew am Mittwoch 14 Leopard-2-Panzer aus Bundeswehrbeständen zu, US-Präsident Joe Biden kündigte die Lieferung von 31 M1 Abrams an.

Scholz zog aber auch rote Linien für die weitere militärische Unterstützung der Ukraine: Eine Lieferung von Kampfflugzeugen oder die Entsendung von Bodentruppen schloss er aus. Er werde weiter darauf achten, dass Deutschland und die NATO nicht in den Krieg hineingezogen würden, versprach er im Bundestag. "Vertrauen Sie mir, vertrauen Sie der Bundesregierung", sagte er.

Auch Norwegen will Panzer schicken

Auch Norwegen der Ukraine Leopard-Kampfpanzer zur Verfügung stellen. Die norwegische Regierung unterstütze es, der Ukraine Panzer zu überlassen, und werde selbst dazu beitragen, sagte Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram am Mittwochabend im norwegischen Rundfunksender NRK. Dies geschehe im Rahmen einer breiten Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern. Wie viele der 36 Leopard-Panzer des Landes geliefert würden, könne er noch nicht sagen. Es gehe aber um Panzer vom Typ Leopard 2A4.

Seit Monaten fordert die Ukraine die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart, die erste offizielle Anfrage erfolgte schon eine Woche nach Kriegsbeginn Anfang März vergangenen Jahres. Mit den neuen Waffensystemen hofft die Regierung in Kiew, an der Front in der Ostukraine wieder in die Offensive zu kommen und weiteres Gelände von Russland zurückerobern zu können.

Drei unterschiedliche Modelle

Drei unterschiedliche Kampfpanzer westlicher Bauart sollen dabei helfen:

  • Der deutsche Leopard 2: Deutschland stellt 14 Exemplare des Leopard 2A6 bereit, Polen ebenfalls 14 des etwas älteren 2A4. Zusammen mit Verbündeten sollen es insgesamt etwa 90 Leopard-Panzer werden.
  • Der US-Panzer M1 Abrams: Die USA wollen 31 Stück liefern, die von der Industrie kommen sollen. Deswegen kann es Monate dauern, bis sie im Kriegsgebiet ankommen. Die Lieferung werde "einige Zeit in Anspruch nehmen", sagte US-Präsident Joe Biden. "Die Abrams-Panzer sind die leistungsfähigsten Panzer der Welt, aber sie sind auch extrem komplex in Betrieb und Wartung", sagte Biden am Mittwoch.
  • Der britische Challenger 2: Die Briten hatten schon vor einigen Tagen als erstes Land ihren Kampfpanzer zugesagt. Sie wollen wie Deutschland 14 Exemplare liefern.

Die Leopard-Panzer aus Bundeswehrbeständen könnten nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in etwa drei Monaten in der Ukraine sein. Zu dem Unterstützungspaket zählen auch Ausbildung, Logistik und Munition. Deutschland will bereits in wenigen Tagen mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten am Leopard beginnen.

Scholz sagte, Deutschland handle bei der militärischen Unterstützung der Ukraine nach dem Prinzip, das Notwendige möglich zu machen und gleichzeitig eine Eskalation zu einer Auseinandersetzung zwischen der NATO und Russland zu vermeiden. "Dieses Prinzip werden wir auch weiter beachten." Bei Bürgern, die sich wegen der Entscheidung Sorgen machen, warb er um Vertrauen: "Wir werden weiter, weil wir international abgestimmt handeln, sicherstellen, dass diese Unterstützung möglich ist, ohne dass die Risiken für unser Land darüber in eine falsche Richtung wachsen."

"Keine Bodentruppen und Flugzeuge"

Zu Forderungen aus der Ukraine, nun auch Kampfflugzeuge zu schicken, sagte er: "Dass es nicht um Kampfflugzeuge geht, habe ich ja sehr früh klargestellt und mache das auch hier." Er fügte hinzu: "Bodentruppen werden wir in keinem Fall schicken."

Deutschland nimmt als Produktionsland bei der Lieferung von Leopard-Panzern eine Schlüsselrolle ein. Wollen andere Staaten diese weitergeben, muss die Bundesregierung das genehmigen. Ganz konkret unter Zugzwang stand Scholz seit Dienstag wegen eines offiziellen Exportantrags der polnischen Regierung, dem nun auch stattgegeben wurde.

Pistorius nannte die Entscheidung am Mittwoch "historisch", weil diese abgestimmt passiere, in einer "höchst brisanten Lage in der Ukraine". Er sagte aber auch: "Das ist kein Grund zum Jubeln", er habe großes Verständnis für diejenigen, die sich Sorgen machten. "Aber klar ist, Kriegspartei werden wir nicht, dafür werden wir sorgen."

Koordinierte Entscheidung

Die USA betonten, dass es sich um eine koordinierte Entscheidung zusammen mit Deutschland handelt. Die Ankündigung der Lieferung am gleichen Tag wie jene aus Berlin demonstriere, dass "die Vereinigten Staaten und Europa weiter geschlossen zusammenarbeiten, um die Ukraine zu unterstützen", sagte eine ranghohe US-Vertreterin. Washington wisse Deutschlands Zusage der Leopard-Panzer für Kiew sehr zu schätzen. US-Präsident Biden dankte Scholz für dessen "Führungsstärke" und "sein unerschütterliches Engagement" bei der Unterstützung der Ukraine. Deutschland habe sich wirklich starkgemacht, der Bundeskanzler sei eine starke Stimme für die Einheit und ein enger Freund, sagte Biden in Washington.

Die russische Botschaft in Berlin nannte die deutsche Entscheidung "äußerst gefährlich". Sie hebe den Konflikt auf ein neues Level der Konfrontation, wurde Botschafter Sergej Netschajew in einer Pressemitteilung zitiert. Die Entscheidung widerspreche den Ankündigungen deutscher Politiker, sich nicht in den Konflikt hineinziehen lassen zu wollen. Deutsche Panzer würden wieder an die "Ostfront" geschickt, was nicht nur den Tod russischer Soldaten, sondern auch der Zivilbevölkerung bedeute, so Netschajew.

Dankesworte aus Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei Scholz und Deutschland für die zugesagte Lieferung von Kampfpanzern, wie er nach einem Telefonat mit Scholz auf Twitter schrieb. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg attestierte Scholz und Deutschland Führungskraft: "In einem kritischen Moment des russischen Krieges können sie der Ukraine helfen, sich zu verteidigen, zu siegen und sich als unabhängige Nation zu behaupten", schrieb er auf Twitter.

Erleichtert reagierten FDP und Grüne, die Koalitionspartner von Kanzler Scholz, die auf eine Entscheidung für die Lieferung gedrängt hatten. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sprach von einer richtigen Entscheidung, die nicht leicht falle. Mit den Panzern würden Menschen sterben, aber der Tod anderer werde verhindert und der Krieg vielleicht irgendwann beendet. CDU-Chef Friedrich Merz unterstützte die Entscheidung ebenfalls, warf Scholz aber zugleich Zögerlichkeit vor. Es bleibe das Bild eines Getriebenen, der zu lange gezögert habe.

Linke und AfD verurteilten den Schritt dagegen. Scholz ziehe Deutschland damit immer weiter in den Krieg hinein, twitterte Linksfraktionschefin Amira Mohamed Ali am Mittwoch. AfD-Co-Chefin Alice Weidel bewertete die Bereitstellung von Leopard-Panzern für die Ukraine als "verhängnisvolle Entscheidung".

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24  Kommentare
24  Kommentare
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Automobil (2.247 Kommentare)
am 26.01.2023 11:27

Das ist Kriegstreiberei.
Aber wir sind ja alle neutrale Länder. Lol

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honkey (13.719 Kommentare)
am 26.01.2023 10:09

Kriegt der eigentlich auch Rechnungen für all seine Forderungen oder ist der so Kreditwürdig?

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ej1959 (1.950 Kommentare)
am 26.01.2023 09:27

hoffentlich kommt nicht schreckliches auf uns zu.

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Natscho (4.500 Kommentare)
am 26.01.2023 08:54

Die Russen bombardieren Wochen /monatelang die Ukraine inklusive deren Hauptstadt und alle möglichen zivilen Einrichtungen - ist ok
Die Russen zwangsrekrutieren hunderttausende von Russen aus armen Regionen und schicken sie in die Ukraine - ist ok

Die Ukraine bekommt ca 100 kampfpanzer der Nato um das eigene Territorium zu verteidigen - OH NEIN DIE UKRAINE FÜHRT UNS IN DEN 3.WK

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:50

Es gibt hunderte, wenn nicht tausende Studien darüber, wie es Hitler gelungen ist den 2. Weltkrieg anzuzetteln.
In einigen Jahren werden sich alle das Gleiche über die heutige Situation fragen

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nichtschweiger (5.985 Kommentare)
am 26.01.2023 08:46

SCHUBBI

Studien? Du dürftest aber keine gelesen haben sonst wüsstest du, dass Putin wie Hitler agiert und nur einen Vorwand gesucht (und inszeniert hat) die Ukraine zu überfallen!

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 25.01.2023 19:38

Ein paar grüne Fanatiker werden sicher auch in Österreich an den Gleisen stehen, um den Mordmaschinen auf ihrer Fahrt an die Ostfront fröhlich zuzuwinken.

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:40

Sie sollten aufhören zu trinken

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 25.01.2023 19:47

Den Grünen hüpft wohl eher bei einer rotierenden Töpferscheibe, als bei einer Maß Bier das Herz im Leibe.

Vielleicht auch bei einer grünen Atombombe, wie letzthin ein Deutscher Grüner signalisierte: "Jie Atjombjombje, jie hjat juns jen Zwjeiten Wjeltkrjieg bejendet!"

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angerba (1.640 Kommentare)
am 25.01.2023 19:21

Gute Sache um den Krieg so bald als möglich zu beenden! Putin dürfte nur diese Sprache verstehen. Alles andere ist "scheißen aber nicht stinken"!

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:27

Krieg mit Waffen beenden hat noch nie funktioniert.
Die Verantwortlichen sind nur zu dumm um das zu begreifen.

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nichtschweiger (5.985 Kommentare)
am 26.01.2023 08:39

SCHUBBI

Offensichtlich bist du zu dumm das zu begreifen. Es wurde sogar zuletzt diskutiert und widersprochen als jemand meinte "alle" Kriege würden durch Verhandlungen zu Ende gehen. Das ist nämlich Blödsinn! Die meisten Kriege gehen zu Ende weil einer den anderen militärisch besiegt! Die Japaner haben aufgegeben weil die USA 2 Städte mit der Atombombe vernichtet haben. Man hat auch Hitler keiner Verhandlungslösung angeboten sondern so lange gekämpft bis das deutsche Militär vernichtet war.

Als mach hier nicht den Wichtigtuer und Friedensfreund wenn du keine Ahnung hast - gilt auch für deinen Kommentar weiter oben!

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nichtschweiger (5.985 Kommentare)
am 26.01.2023 08:54

SCHUBBI

Offensichtlich begreifst du einiges nicht. Es wurde sogar zuletzt diskutiert und widersprochen als jemand meinte "alle" Kriege würden durch Verhandlungen zu Ende gehen. Das ist nämlich Blödsinn! Die meisten Kriege gehen zu Ende weil einer den anderen militärisch besiegt! Die Japaner haben aufgegeben weil die USA 2 Städte mit der Atombombe vernichtet haben. Man hat auch Hitler keiner Verhandlungslösung angeboten sondern so lange gekämpft bis das deutsche Militär vernichtet war.

Als mach hier nicht den falschen Friedensfreund wenn du keine Ahnung hast - gilt auch für deinen Kommentar weiter oben!

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Gugelbua (32.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:06

mit nur 14 Stück 🥺 da lässt sich ein Krieg nicht gewinnen

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nichtschweiger (5.985 Kommentare)
am 26.01.2023 08:40

14 Stück kommen von den Deutschen! Es liefern auch USA, England Frankreich, Polen, u.a. sogar Marokko liefert Panzer!

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:03

Deutschland macht sich nicht zum ersten Mal schuldig an einem Weltkrieg

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:07

Das solche Vollkoffer wie die Deutschen das schaffen ist mir einfach unerklärlich

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nichtschweiger (5.985 Kommentare)
am 26.01.2023 08:42

SCHUBBI

Wenn die Deutschen Vollkoffer sein sollten - was bist dann du? Das lässt sich gar nicht proportionell zutreffend ausdrücken!

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il-capone (10.427 Kommentare)
am 25.01.2023 19:08

Wusste gar nicht, dass Putinistan in Osteuropa und Zentral-Asien Narrenfreiheit hat.
Einfach so den Nachbar überfallen, und jeder Krieg ist dann legal.

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:17

Dass man Krieg nicht mit Waffen unterstützen darf wissen Kinder im Volksschulalter !
Sollte als 11. Gebot aufgenommen werden

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il-capone (10.427 Kommentare)
am 25.01.2023 20:36

Das Volk wählte dort die Warlords ...

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il-capone (10.427 Kommentare)
am 25.01.2023 18:43

Das seh ich mir an, wieviele westl. Panzer dann zum Einsatz kommen.
Ein paar gezielte Granaten auf Logistik und Lager von Putin, und die Panzerkisten haben ihren Weg umsonst gemacht.

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dachbodenhexe (5.699 Kommentare)
am 25.01.2023 18:41

Wird ein Krieg beendet oder wird er eher angefeuert wenn die Kriegsparteien mit Panzer und Waffen versorgt werden?

Nun liefert Deutschland Panzer in die Ukraine, Deutschland liefert auch Panzer nach Polen und Polen stellt diese wiederum der Ukraine zur Verfügung. Natürlich liefert nun auch die USA zur gleichen Zeit noch 31 Panzer ins gleiche Kampfgebiet.

Da Russland über ein sehr großes Waffenpotential verfügt, ist wohl nicht anzunehmen, dass Putin nun einlenken und sich der NATO ergeben wird. Es scheint mir eher, dass sich die Lage aufgrund der Panzerlieferungen eher zuspitzen wird.

Eine Friedensverhandlung in welcher auch die NATO Osterweiterung thematisiert werden muss, wäre wohl dem Frieden dienlicher.

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schubbi (3.024 Kommentare)
am 25.01.2023 19:57

Danke für diese Zeilen. Warum nur, sind bei uns Menschen an der Macht um das zu begreifen ?

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