Flüchtlinge: Lampedusa meldet Rekord bei Ankünften
ROM. Tausende Geflüchtete sind am Wochenende nach der gefährlichen Überfahrt von Nordafrika in Süditalien gelandet.
Die süditalienische Insel Lampedusa meldet seit einigen Tagen Rekordzahlen bei den Ankünften von Migranten. Obwohl die Überfahrt von Nordafrika über das zentrale Mittelmeer nach Italien als besonders gefährlich gilt, wagen besonders viele Menschen diesen Weg.
Sonntagfrüh wurden im Erstaufnahmelager auf Lampedusa mehr als 4200 Menschen gezählt, unter ihnen fast 250 unbegleitete Minderjährige. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA haben allein am Freitag 65 Boote mit insgesamt 1918 Migranten die Insel erreicht – ein Rekordwert. Am Samstag waren es 1798 in 45 Booten.
Die meisten wurden von Schiffen der Küstenwache, der Finanzpolizei und der Carabinieri im Meer aufgelesen und an Land gebracht. Einige erreichten selbstständig die Insel. Außerdem sind zivile Seenotretter beteiligt: Die "Humanity 1" des deutschen Vereins SOS Humanity brachte am Sonntag 57 zuvor gerettete Menschen nach Livorno. Bei den Migranten handelt es sich ausschließlich um Männer – die meisten von ihnen stammen aus Bangladesch.
Die aktuelle Belegung auf Lampedusa entspricht dem Zehnfachen der offiziellen Aufnahmekapazität. Um das Lager zu entlasten, versuchen die Behörden, so viele Menschen wie möglich mit Fähren und Polizeischiffen auf das Festland zu bringen. Dort sollen sie auf andere Lager verteilt werden.
107.530 Ankünfte
Lampedusa liegt zwischen Sizilien und Nordafrika, von der tunesischen Küstenstadt Sfax ist die Insel knapp 190 Kilometer entfernt. Das Innenministerium in Rom zählte in diesem Jahr 107.530 Menschen (Stand 25. August), die auf Booten Italien erreichten. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 52.954.
Die meisten eingetroffenen Migranten stammen aus Guinea, der Elfenbeinküste und aus Tunesien. Immer wieder kommt es bei den Überfahrten zu verheerenden Bootsunglücken.
Am Sonntag sind auch im Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi 168 Migranten eingetroffen. Sie waren in den Tagen davor vom Schiff "Geo Barents" der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" vor der libyschen Küste gerettet worden. An Bord befanden sich auch 110 unbegleitete Minderjährige. Sie kommen aus dem Senegal, Nigeria, Burkina Faso, Guinea-Bissau, dem Nordsudan, Mali, der Elfenbeinküste, Guinea und Kamerun. Sie seien in gutem Gesundheitszustand, berichteten die Behörden.
Nach den Plänen von Premierministerin Giorgia Meloni sollen mehr Asylsuchende in Gebiete mit großer Fläche, aber geringer Bevölkerungsdichte umgesiedelt werden. Damit will die Regierung eine große Konzentration in wenigen Flüchtlingseinrichtungen und in Großstädten vermeiden. Vor allem in Norditalien regen sich dagegen Widerstände.
Jetzt wird Europa gewollt geflutet
Aufsammeln und mit dem nächsten Schiff zurückbringen.
Wenn Sie ins Land einreisen wollen, dann sollens des auf legalem Weg machen.