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"Das ist die Hölle": Die Ukraine beklagt massive Zerstörungen im Donbass

21. Mai 2022, 00:04 Uhr
(Archivbild) Bild: AFP/Sergey Bobok

KIEW. Die Regierung in Kiew beziffert die monatlichen Kriegskosten mit fünf Milliarden US-Dollar.

Russland hat laut ukrainischem Generalstab seine Offensive im Donbass massiv verstärkt. Artillerie, Raketenwerfer und Kampfjets würden eingesetzt, um die Verteidigungsanlagen rund um Donezk zu beschädigen, hieß es am Freitag in einer Lagebeurteilung. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer "Hölle", es gebe russische Angriffe auch auf die südwestliche Region Odessa. "Der Donbass ist völlig zerstört", sagte er in einer Videoansprache.

Die Ukraine werde ihre Unabhängigkeit verteidigen können, das benachbarte Russland werde aber immer eine Gefahr darstellen, betonte Selenskyj. "Wir werden immer an Schutz denken. Und wir müssen verstehen, dass es keine bessere Sicherheit gibt als die Bereitschaft der Bürger, ihren eigenen Staat zu verteidigen."

Sicherheitsgarantien gefordert

Die ukrainische Gesellschaft habe ihre Widerstandsfähigkeit seit dem russischen Angriff bewiesen. Aber das Land brauche auch Sicherheitsgarantien von außen. Diese müssten als politisches Instrument gut durchdacht und auf Jahrzehnte angelegt sein. "Wir müssen verstehen, dass Russland immer da sein wird. Und vielleicht immer eine Bedrohung sein wird", sagte der ukrainische Präsident.

Für die Ukraine bedeute der russische Angriffskrieg jeden Monat ein Budgetloch von rund fünf Milliarden US-Dollar (4,8 Milliarden Euro). "Um im Krieg um die Freiheit bestehen zu können, brauchen wir schnelle und ausreichende finanzielle Unterstützung", sagte Selenskyj.

Die ausländischen Partner der Ukraine sollten ihre Hilfen nicht als Ausgaben oder gar Geschenke sehen. "Das ist ihr Beitrag zu ihrer eigenen Sicherheit." Die Ukraine schütze nämlich andere Länder vor dem Krieg.

Die Ukraine gibt Mariupol auf

Das ukrainische Militär hat die verbleibenden Kämpfer des Asow-Regiments im Mariupoler Industriekomplex Asow-Stahl angewiesen, die Verteidigung der Hafenstadt aufzugeben. Die Militärführung habe den Befehl gegeben, "das Leben der Soldaten unserer Garnison zu retten und aufzuhören, die Stadt zu verteidigen", sagte Asow-Kommandeur Denys Prokopenko am Freitag in einem Video.

  • ZIB 1: Was bedeutet die die Aufgabe des Asow-Stahlwerks durch die ukrainische Führung für den weiteren Verlauf des Krieges? Christian Wehrschütz ((ZIB-Korrespondent Ukraine) und Andreas Pfeifer (ZIB-Korrespondent Berlin) analysieren.

Es werde nun daran gearbeitet, die gefallenen Soldaten aus der Anlage zu bringen. Alle Verwundeten seien evakuiert worden und nur die "getöteten Helden" geblieben, sagte der Kommandant. Laut russischem Verteidigungsminister haben sich bisher rund 2000 ukrainische Kämpfer im Stahlwerk ergeben.

"Ich bin nicht Kaiser Wilhelm"

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat unterdessen seinen Kurs im Umgang mit dem Krieg in der Ukraine mit einem Vergleich zum Ersten Weltkrieg begründet. Er werde nicht der Kanzler sein, der Deutschland versehentlich in den Krieg rutschen lasse, sagte Scholz in einer Sitzung des Koalitionsausschusses Ende April, wie der "Spiegel" am Freitag berichtete. "Ich bin nicht Kaiser Wilhelm", sagte er demnach. Das Zitat wurde aus Koalitionskreisen bestätigt.

Bundeskanzler Scholz wurde in den vergangenen Wochen im In- und Ausland immer wieder Zögern bei der Unterstützung der Ukraine vorgeworfen – etwa bei der Frage nach der Lieferung schwerer Waffen.

Stopp von Gaslieferung

Russland stellt heute, Samstag, seine Erdgaslieferungen an das Nachbarland Finnland ein. Der finnische Energiekonzern Gasum teilte gestern mit, es sei „höchst bedauerlich“, dass die vertraglich vereinbarten Lieferungen ausgesetzt würden. Auf diese Situation sei man vorbereitet, sodass die Versorgung gesichert sei. Im finnischen Energiemix hat Erdgas einen Anteil von acht Prozent.

Gasum hatte bereits vor einigen Tagen erklärt, es bestehe das „erhöhte Risiko“, dass der russische Energieriese Gazprom seine Lieferungen im Streit um die Bezahlung in Rubel aussetzen werde. Das Land hatte entsprechende Forderungen aus Moskau abgelehnt.

NATO-Beitritt: Zudem hat das nördlichste EU-Land diese Woche offiziell den Beitritt zum westlichen Verteidigungsbündnis NATO beantragt.

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