Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

13 EU-Staaten verlangen Vorgehen gegen Ungarns Homosexuellen-Gesetz

Von nachrichten.at/apa, 22. Juni 2021, 17:03 Uhr
LUXEMBOURG-EU-GENERAL-AFFAIRS
Ungarns Außenminister Peter Szijjarto im Gespräch mit Österreichs Europaministerin Karoline Edtstadler verteidigte das Gesetz und verwahrte sich gegen Einmischung in "nationale Kompetenzen" Ungarns. Bild: JOHN THYS (POOL)

BRÜSSEL. Die EU-Kommission müsse "alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente" gegen das "diskriminierende" Gesetz nutzen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Länder, die von Belgien, Luxemburg und den Niederlanden initiiert wurde. Notfalls soll die Kommission auch vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.

Die 13 Länder äußerten ihre "tiefe Besorgnis" über das vergangene Woche vom ungarischen Parlament angenommene Gesetz. Es diskriminiere LGBTQI-Menschen und verletzte "das Recht auf freie Meinungsäußerung unter dem Vorwand, Kinder zu schützen".

Das Gesetz gegen "Werbung" für Homosexualität gegenüber Minderjährigen war von der Fidesz-Partei des rechtsnationalistischen Regierungschefs Viktor Orban eingebracht worden. Bildungsprogramme zu Homosexualität oder Werbung von Großunternehmen, die sich mit Homosexuellen solidarisch erklären, werden demnach verboten, ebenso wie Aufklärungsbücher zu dem Thema.

Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) hatte schon am Morgen bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg angekündigt, dass Deutschland die Erklärung unterstützen wird. "Wir müssen ein klares Signal setzen", sagte er. Die Entscheidung des ungarischen Parlaments verstoße "klar gegen EU-Werte".

Ungarns Außenminister Peter Szijjarto verteidigte dagegen das Gesetz in Luxemburg. Es richte sich gegen keine Minderheit und solle Minderjährige vor Pädophilen schützen, sagte er. Szijjarto warf Kritikern vor, "Falschinformationen zu verbreiten", und verwahrte sich gegen Einmischung in "nationale Kompetenzen" Ungarns.

Neben Deutschland und den Benelux-Staaten stellten sich laut belgischer Regierung auch folgende neun Länder hinter die kritische Erklärung: Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Lettland, Litauen, Spanien und Schweden. Damit stellte sich rund die Hälfte der insgesamt 27 EU-Staaten hinter die Kritik an Ungarn.

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) hat sich angesichts des LGTB-feindlichen Anti-Pädophilen-Gesetz in Ungarn besorgt gezeigt. Der Schutz von Minderjährigen vor Pädophilie sei eine "ganz wichtige Sache, hier braucht es auch strenge Strafen", sagte Edtstadler vor dem Treffen mit ihren EU-Amtskollegen. Aber eine Verknüpfung mit Homosexualität sowie das Hintenanhalten von Informationen für Jugendliche und Kinder sei "wirklich besorgniserregend". Gleichzeitig betonte Edtstadler, "ich bin gelernte Richterin und ich bin es gewöhnt, dass man zuerst alle Fakten auf den Tisch bekommt, bevor man sich ein abschließendes Urteil bildet".

mehr aus Außenpolitik

Darf sich ein Präsident alles erlauben? Trumps Immunität vor Höchstgericht

Kopftuchzwang: Festnahmewelle im Iran

Prozess um Pornostar-Schweigegeld: Trump gratuliert Frau Melania aus Gerichtsaal

Lösen Emotionen eines Machtmenschen Krise aus?

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

3  Kommentare
3  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
blauer13 (1.431 Kommentare)
am 22.06.2021 17:19

Die typisch feige Haltung der ÖVP und der gewohnte Kniefall vor dem Rechtsextremen Orban durch die ÖVP.

lädt ...
melden
antworten
HumpDump (4.947 Kommentare)
am 22.06.2021 17:27

Hast du diesen oder andere Artikel nicht gelesen? Edtstadler braucht noch Informationen, um sich ein abschließendes Bild machen zu können. Bisher stammt das gesamte Wissen über dieses Gesetz aus diversen Quellen, aber leider nicht direkt vom Gesetzestext.

Die Opposition ist feig und faul zugleich, weil sie sich bei allen Themen, die nicht "Kurz muss weg" lauten, konsequent heraushält.

lädt ...
melden
antworten
gutmensch (16.710 Kommentare)
am 22.06.2021 18:04

Edtstadler braucht noch Informationen…. blablabla.

„Der Schutz von Minderjährigen vor Pädophilie sei eine "ganz wichtige Sache, hier braucht es auch strenge Strafen.“ Sie argumentiert ja eh genau nach dem Geschmack Orbans.

Österreich wird sich diesen Protesten mit Sicherheit nicht anschließen, weil dieses ungarische Gesetz ganz dem türkisen Geschmack entspricht.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen