Flughäfen in Berlin und Hamburg warnen vor Wartezeiten
BERLIN. Die Flughafen-Betreiber in Berlin und Hamburg warnen vor der Sommersaison vor längeren Wartezeiten für Passagiere.
Flughafenbetreiber und ihre Partner hätten sich zwar bestmöglich auf die Ferienzeit und die zu erwartenden drei Millionen Passagiere vorbereitet, sagte Hauptstadt-Airport-Chefin Aletta von Massenbach am Donnerstag. "Trotzdem wird es punktuell zu Wartezeiten und Verzögerungen kommen." Fluggäste sollten sich umfassend informieren, früh kommen und das Handgepäck gut packen.
Auch am Hamburger Flughafen müssen sich Passagiere auf Wartezeiten einstellen, kündigte Airport-Chef Michael Eggenschwiler an. "Es fehlt an vielen Stellen an Personal." Fluggäste sollten mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Terminal sein. Der Luftverkehr habe sich stärker erholt als gedacht und die Buchungen gingen durch die Decke. Hamburg erwarte demnächst rund 70 Prozent der Passagiere des Vorkrisenniveaus - in Spitzenzeiten sogar mehr als 2019. Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) appellierte an die Urlauber, online oder am Vorabend einzuchecken.
Der Personalengpass bei Airlines und Bodendienstleistern sorgt derzeit europaweit an Flughäfen für Warteschlangen, Verspätungen und Flugstreichungen. Allein die AUA-Mutter Lufthansa nimmt für den Sommer rund 3.000 Verbindungen aus dem Flugplan. Airline-Chef Carsten Spohr entschuldigte sich bei den Passagieren und räumte ein, dass man nach der Pandemie-Krise beim Sparen "an der ein oder anderen Stelle übertrieben" habe. Auch der Frankfurter Flughafenchef und oberste deutsche Airport-Lobbyist, Stefan Schulte, entschuldigte sich und kündigte Besserung für den Spätsommer an. "Aber richtig rund wird es dieses Jahr nicht laufen."
Die deutsche Regierung will bürokratische Verfahren beschleunigen, so dass befristet angestellte Hilfskräfte vor allem aus der Türkei kurzfristig an den Flughäfen einspringen können und etwa bei der Gepäckabfertigung und beim Check-in aushelfen. Es soll schnelle Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse geben, aber keine Abstriche bei der Sicherheit. Zudem müssen die Hilfskräfte nach Tariflohn bezahlt werden. Die Branche hofft auf 1.500 bis 2.000 Personen, die großenteils wohl ab August zum Einsatz kommen könnten. Dies dürfte allerdings für das Feriengeschäft vieler Flughäfen schon zu spät sein. Von Massenbach geht davon aus, dass auch Dienstleister am BER von Hilfskräften profitieren. "Aber es ist jetzt nicht eine große dreistellige Zahl", sagte sie.
In solchen Fällen wünsche ich mir Amerikanische Verhältnisse: Versäumnisse wegen Geldgier gehören mit Millionenstrafen belegt.