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Die fetten Jahre sind vorbei – Netflix droht das Myspace-Schicksal

Von Leander Bruckbög, 27. Juli 2019, 00:04 Uhr
Die fetten Jahre sind vorbei – Netflix droht das Myspace-Schicksal
Der Kampf um den Streaming-Markt ist mittlerweile fast so spannend wie die verfügbaren Inhalte selbst. Bild: Colourbox.de

Der Verlust vieler Inhalte und immer stärkere Konkurrenz bremsen das Wachstum.

Langsam wird es ernst für Netflix. Der Streaming-Pionier verlor im vergangenen Quartal erstmals Nutzer in den USA. Zumindest waren es nur 130.000, es war aber der erste Rückgang, seit Netflix ins Streaming-Geschäft eingestiegen ist. Im Rest der Welt konnte der Marktführer zwar gut zweieinhalb Millionen neue Nutzer anwerben, allerdings waren fast doppelt so viele zusätzliche Abonnenten erwartet worden.

Zudem verliert Netflix bald seine beiden größten Quotenbringer, die Sitcoms "The Office" und "Friends". Immerhin ist der Verlust international zu verschmerzen. Friends soll außerhalb der USA auch über 2020 hinaus im Programm bleiben, während The Office bei uns gar nicht Teil des Netflix-Angebots ist. Dennoch bekommen Netflix-Nutzer immer deutlicher zu spüren, dass die Konkurrenz größer wird. The Office gehört NBCUniversal, das die Serie exklusiv auf seinem kommenden Streaming-Dienst anbieten wird. Friends hingegen wird nur noch auf HBO Max zu sehen sein, der neuen Streaming-Plattform des zum WarnerMedia-Konzern gehörenden Bezahlsenders HBO. Laut einer Statistik der Analytics-Firma Jumpshot verliert Netflix bald sieben seiner zehn meistgesehenen Serien in den USA. Bei Filmen sieht es ähnlich aus, der gesamte Disney-Katalog etwa wird bald nur noch auf Disney Plus zu sehen sein. Der Micky-Maus-Konzern gilt generell als größter kommender Konkurrent von Netflix. Wenn das Unternehmen im November seinen Streaming-Dienst startet, kann es auf Eigenproduktionen aus mehr als achtzig Jahren Film- und Fernsehgeschichte zurückgreifen. Hinzu kommen alle Pixar-Animationsfilme sowie der Film- und Serienkatalog des jüngst erworbenen Medienkonzerns 21st Century Fox. Als wäre das nicht genug, gehören Disney die zwei stärksten Filmlizenzen überhaupt, nämlich Marvel und Star Wars.

Eigenproduktionen als Rettung

Angesichts der drohenden Konkurrenz dürfte Netflix-Gründer Reed Hastings dieser Tage wohl öfters das Darth-Vader-Thema im Ohr haben. Doch der CEO, der das Unternehmen von einem belächelten postalischen Videoverleih zu einem der bekanntesten Medienunternehmen der Jetztzeit gemacht hat, ist vorbereitet. Schon lange bevor die aktuelle Entwicklung unabwendbar war, hat Hastings seinen Streaming-Dienst auf Eigenproduktionen ausgerichtet. Er wusste, dass man sonst stets von anderen Medienunternehmen abhängig bleiben würde. Mit Serien wie "House of Cards" und "Orange is the New Black" konnte Netflix auch schnell eigene Serien-Hits landen. Das gilt auch heute noch, die dritte Staffel von "Stranger Things" etwa sahen so viele Nutzer wie nie zuvor. 15 Milliarden Dollar (13,5 Milliarden Euro) investiert Netflix alleine heuer in exklusive Inhalte.

Die Gunst der Kritiker

Die Strategie macht sich auch bei Kritikern bezahlt. Vergangenes Jahr konnte Netflix die meisten Emmy-Nominierungen aller Medienunternehmen für sich verbuchen. Doch die Konkurrenz schläft auch hier nicht. Heuer etwa konnte HBO die meisten Nominierungen einstreifen.

Zudem sind die alten Zugpferde ausgelaufen: House of Cards ging mit der Karriere von Kevin Spacey zugrunde, während Orange is the New Black nun mit Staffel 7 ihr natürliches Höchstalter erreicht hat. Es ist selten geworden, dass eine Netflix-Serie länger als drei Staffeln produziert wird. Das stößt sich etwas mit der Binge-Mentalität, dem Schauen einer Serie in möglichst kurzer Zeit. Das Bingen war stets ein wesentlicher Bestandteil des Netflix-Erfolgs.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Streaming-Branche entwickelt. Die kommenden Jahre werden jedenfalls zeigen, ob Netflix sich in einem wesentlich dichteren Wettbewerbsfeld durchsetzen kann oder ob es ein ähnliches Schicksal erleidet wie Myspace. Das soziale Netzwerk war lange Zeit sehr populär, bis mit Facebook und Twitter bessere Alternativen beliebt wurden.

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Leander Bruckbög
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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
landlinzer (656 Kommentare)
am 28.07.2019 08:31

Die beiden auf dem Artikelbild schauen glaub ich deshalb so drein, weil ihre Wunschserien nur auf anderen Streaming Plattformen verfügbar sind.

Man wird als Vielseher aufgrund der Fragmentierung des Angebotes ja fast gezwungen auf illegale Plattformen auszuweichen wenn man sich nicht komplett ausbrennen will - sagt ein entfernter Bekannter von mir, für den ich hier schreibe.

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haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 27.07.2019 20:35

ich schaue seit Jahren kein TV mehr nur noch YouTube da finde ich alles was ich brauche

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.441 Kommentare)
am 27.07.2019 14:07

Das Klasse an Netflix ist, dass Inhalte jederzeit zur Verfügung stehen, und diese nicht durch Werbung zerstückelt, mit Logos und Einblendungen, Plings zerstört sind. Auch die Abspänne sind erhalten, lediglich das Wegspringen daraus nervt (auf hohem Niveau gejammert). Herkömliches lineares Fernsehen sieht dabei alt aus.

Allerdings fehlt es an Inhaltsbreite: Filme sind selten und alt und als nicht Eigen-Serien-Fan bleibt dann nur etwas Dokumentationen übrig. Dass sich der Inhaltemarkt immer mehr auf verschiedene Anbieter aufteilt, lässt mich eher damit reagieren, dass ich nur noch sporadisch abonniere (Disenchantment Staffel 2 ab 20.9. steht schon im Kalender) und mich verweigere, mehrere weitere Anbieter wie Sky, Amazon, "Premium"-Angebote der Verdummungs-Privaten etc. zu kaufen.

Diese Anbietervielfalt kommt nicht immer gut beim Kunden an, im Bereich Sport ist damals ArenaTV mit der Buli gescheitert, auch mit Sky, Dazn-Verteilung (zu Ungunsten vom FreeTV) trägt nicht zur Freude bei.

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markusde (1.913 Kommentare)
am 27.07.2019 12:22

MySpace und Netflix zu vergleichen ist schon etwas frech.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 27.07.2019 13:30

Was ist daran frech? Ich komme blendend ohne diese Hirnverdummer aus- und mir geht gut, nein blendend. Ich trainiere jeden Tag mein Gehirn bevor es andere tun. Ganz ehrlich: bei dem vielen Leid auf der Welt ist mir schade um Geld und Zeit für diese Gehirnwäschen.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 27.07.2019 16:59

Stimmt!!!!

""Der Kampf um den Streaming-Markt ist mittlerweile fast so spannend wie die verfügbaren Inhalte selbst. ""

Die verfügbaren Inhalte sind 100% entbehrlich.

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Gugelbua (31.972 Kommentare)
am 27.07.2019 11:29

das kann nicht sein welche Funktion hat Obama bei Netflix ?🙄

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haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 27.07.2019 20:37

Barack Hussein Obama?

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