So laufen die Aktionen der Klima-Kleber ab
WIEN. Bevor Neuzugänge der "Letzten Generation" auf die Straße dürfen, müssen sie ein Ausbildungsseminar absolvieren.
Ab 13. Februar wollen Aktivisten der "Letzten Generation" in Wien zum zweiten Mal mit einer "Welle" den Morgenverkehr möglichst breit stören. Inzwischen haben sich auch weitere Personen gemeldet, die sich an dem Protest beteiligen wollen. Wichtigster Punkt dabei: Gewaltlosigkeit. "Wenn von uns Gewalt ausgeht, haben wir verloren", sagte David Sonnenbaum der APA.
Der Weg vom Sympathisanten zum Aktivisten führt meist über ein Kontaktformular auf der Homepage der "Letzten Generation". Sobald dies ausgefüllt ist, werden die Personen von der Organisation kontaktiert und zur Mitarbeit eingeladen. Nach der vergangenen Aktionswoche im Jänner gingen etwa 300 entsprechende Anfragen bei der "Letzten Generation" ein. 60 bis 70 davon bekundeten auch ein Interesse daran, an den umstrittenen Klebe-Aktionen mitzumachen. "Davor müssen aber alle das Seminar absolvieren", so Sprecher Sonnenbaum.
In den Seminaren werden die Aktivisten und Aktivistinnen in Kleinstgruppen nicht nur über den rechtlichen Hintergrund und mögliche Konsequenzen ihrer Teilnahme aufgeklärt, sondern es wird auch der Umgang mit etwaigen aggressiven Autofahrern, Selbstschutz bei Attacken oder richtiges Verhalten beim Kontakt mit der Polizei eingeübt - bis dahin, ob man beim Wegtragen durch die Beamtinnen und Beamte die für beide eher komfortable "Paket-Position" einnimmt oder sich "wie ein Sack" von der Fahrbahn tragen lässt. "Wir verhalten uns aber immer defensiv", unterstrich Sonnenbaum.
Motivation: Wut, aber auch Verzweiflung
Die Motivation der Teilnehmer ist sehr oft Wut aber auch Verzweiflung, da für sie die handelnden Akteure in der Politik und Wirtschaft noch viel zu wenig gegen die Klimakrise beitragen und nicht einmal der "Minimalforderung" von Tempo 100 auf den Autobahnen entsprochen wird. Dies sei umso unverständlicher, da die Forderungen der Aktivisten Sonnenbaum zufolge inzwischen auch wissenschaftlicher Konsens sind. "Es geht schlicht um unser Überleben", sagte Sonnenbaum.
Sobald die Aktivisten ihre Crash-Ausbildung durchlaufen haben, bekommen sie die Bezeichnung "Biene" verliehen und werden einer Gruppe zugeteilt, die meist zehn bis 15 Personen umfasst, wobei ein Aktivist als "Bienenkönigin" fungiert. Um zu verhindern, dass ihr Vorhaben verraten wird, werden an den Aktionstagen lediglich die "Bienenköniginnen" über den genauen Ort und Zeit informiert. Den "Bienen" wird lediglich der Treffpunkt, meistens eine U-Bahnstation, verraten.
So laufen die Aktionen ab
Die Aktionen spielen sich in der Regel so ab: Die Aktivistinnen und Aktivisten betreten die Fahrbahn, sobald die Fußgängerampel auf "Grün" steht. Dann stellen sie sich quer über die Fahrbahn auf und ziehen orange Warnwesten an. Sobald sich die Stimmung aufheizt, setzen sie sich, als Zeichen der Deeskalation, auf die Fahrbahn. Erst wenn die Polizei einschreitet, kommt der Kleber zur Anwendung, um den Einsatz möglichst in die Länge zu ziehen. "Wobei wir stets darauf achten, die Rettungsgasse freizuhalten, um etwaige Notfälle passieren zu lassen", unterstrich Sonnenbaum.
Dass ihr Protest zu Ablehnung führt, ist den Aktivisten bewusst. Immerhin richten sich die Aktionen nicht gezielt gegen "klimafeindliche" Akteure, sondern werden direkt in die breite Zivilgesellschaft getragen. "Es tut uns auch leid, dass es so kommen musste, aber wir haben keine andere Wahl", meinte Sonnenbaum. Inzwischen sei in den Diskurs aber "auch Bewegung hineingeraten, wir bekommen viel Zuspruch".
Für Wien kündigte die "Letzte Generation" eine nächste große Welle ab 13. Februar an. Dieses Mal könnte die Lage noch angespannter werden als bei der jüngsten "Welle", da sich der Protest über "zwei bis drei Wochen" hinziehen dürfte, wie Sonnenbaum sagte. Dafür ist inzwischen beim Aufeinandertreffen mit der Polizei ein bisschen Routine eingekehrt: Inzwischen werden die Aktivisten und Aktivistinnen sanft mit Speiseöl und einer Holzspachtel von der Straße gelöst. Anfangs waren lediglich Metallspachteln ohne Lösungsmittel im Einsatz: "Das tat richtig weh", erinnerte sich Sonnenbaum.
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Und was sagen die Hautärzte dazu? Kann mir nicht vorstellen, das das für die Haut ohne Folgen bleibt. Die Idee ist einfach Schwachsinn.
Kann man irgendwo herausfinden, wer diesen neuen Berufszweig mit Gratis-Befähigungsseminar finanziert? Sind die versichert? Bezahlen sie in die Pensionskasse ein? Oder beim AMS gemeldet?
Fragen über Fragen.
Zumindest in Deutschland haben die Klimakleber regelrechte Arbeitsverträge inklusive Sozialversicherung beim Berliner Verein "Wandelbündnis". Das Geld dafür stammt von Spenden, hauptsächlich vom millionenschweren "Climate Emergency Found" in den USA. Ob das auch für Österreich zutrifft, weiß ich nicht. Allerdings habe ich schon öfters gelesen, dass die Klimaaktivisten grenzübergreifend agieren und bei den großen Klebeaktionen neulich in Wien auch welche aus dem Ausland angereist sind.
Jede Zeit hat ihre Plagen:
Bei den alten Ägyptern waren es sogar deren 7,
im Mittelalter war es die Pest,
irgendwann kam covid, long covid
immer schon die Sesselkleber,
Kurz mit den Türkisen,
na ja und jetzt sind es halt die Straßenkleber.
Alles, Alles geht vorbei !
Nur, dass die Umweltaktivisten Sinnvolles machen. Im Gegensatz zur Pest und den Türkisen.
Das ist eine Frage der Sichtweise.
Frage nur für einen Freund
Um sich festkleben zu können braucht man ein Ausbildungsseminar?
Wie lange dauert dieses Seminar?
Sofern überhaupt Eignung besteht: Bis der Ausbildungserfolg eintritt, also fast immer so wie im Artikel beschrieben. D. h. wenn der nächste Aktionstermin stattfindet, in zwei Wochen, werden all diese Leute jedenfalls gut ausgebildet sein und ihr Bestes geben, sodass alle zufrieden sein können.
Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht. Man kann eben nicht auf zwei Seiten des Zaunes gleichzeitig stehen.
Die Lehrzeit für den Beruf des Elektrikers beträgt 3,5 Jahre
Könnte mir vorstellen das die "Klimaaktivisten" für ihr Ausbildungsseminar etwas länger brauchen
Das ist eine organisierte kriminelle Vereinigung. Ich erwarte mir von der Legislative entsprechende Maßnahmen asap. Ansonsten müssen wir wirklich noch Kickl zum Kanzler machen... Wollt ihr das?
Ich glaube, das will Haimbuchner nicht.
Zum Bild - man könnte meinen: Wo ist Mekka......
Fast sektenähnliche Zustände
Soviel Selbstgefälligkeit tut beim Lesen weh.
Die Straßenmeistereien erzielen mit ihren häufigen und regelmäßigen Blockadeaktionen, zumeist Baustellen genannt, einen deutlich größere und vor allem länger anhaltende Wirkung. Darüber schreibt niemand. Und die Polizei kommt nur hin, um bei den Blockadegegnern abzukassieren.
Ist das jetzt ernst gemeint oder als (schlechter) Scherz zu verstehen?
Man kann es Sarkasmus nennen.
@reibungslos
Baustellen sind vielleicht wegen Straßenschäden wie z. B. Schlaglöchern notwendig?
60 Aktivisten gegen 5 Millionen Autos. Wenn dabei 5000 Autos behindert werden, macht das eine Treffergenauigkeit von 0,1 Prozent. Also insgesamt ziellos.
Also erstens stehen nicht 60 Aktivisten gegen 5 Millionen Autos, sondern für Tempo 100 auf Autobahnen ein, was die Wissenschaft von den Grünen in der Regierung schon längst als unumgänglich einfordert, aber es wird aus Trotz einfach nicht geliefert. Und selbst wenn es so wäre, dass 60 Aktivisten 5 Millionen Autos blockieren könnten, wollen Sie das jetzt echt einfordern, dass 5 Millionen Autos blockiert werden, echt jetzt? Na servas.
Schon was von Sarkasmus gehört?
Bin gespannt, wann sich der erste ÖVP-ler wo festklebt. Vielleicht am Gleissner-Haus. Zum Protest gegen österreichischen Faschismus.
Das professionelle Vorgehen der Demonstranten, die unser Klima schützen, ist sehr lobenswert.
Ganz anders die grünschwarze Regierung: unprofessionell bis völlig unfähig im Klimaschutz. Schämt euch, Ihr Abkassierer!
Ich finde es auch großartig, dass Bundeskanzler Scholz auf Druck der Grünen,
Kampfpanzer in die Ukraine liefert!
Das ist gelebter Klimaschutz!
@josef
Ob Sie, wenn Sie oder Familienangehörige im Notfall eine Rettung benötigen und diese wegen der "Aktivisten" nicht oder zu spät kommen, auch noch von professionellem Vorgehen dieser Personen sprechen?
Lesen bildet: Es wird immer eine "klebefreie" Rettungsgasse gelassen, die bei Bedarf freigemacht wird.
Wenn dahinter alles mit Autos verstopft ist, kommt auch keine Rettung durch.
@neujahrschweinchen
Mich wundert es nicht das Sie sich diese Aktionen schönreden
In Deutschland hat es eine Tote gegeben weil die Rettung trotz angeblicher Rettungsgasse nicht durchgekommen ist
Wo waren die Ankleber beim Nachtschilauf in Schladming ?
Wo bei der Jänner Rally in Freistadt ?
Oder ist es bequemer, mit den Öffis
zur Klebestelle zu fahren ?
Zeisig, der Öffi-Feind und Autonarr. Zum Aussterben verdammt.
Gibt es irgend einen Anhaltspunkt,
um so einen Schwachsinn zu schreiben ?
Oda san ma einfach nur a bissal (Halb) Lustig ?
Wird das jetzt ein Berufszweig???
Das ist gar nicht so weit hergeholt: neulich war in einem Artikel zu lesen, dass die "Klimakleber" sogar für ihren Einsatz bezahlt werden und nicht einmal so wenig, wenn man den geringen "Arbeitseinsatz" bedenkt. Ab und zu für ein ein, zwei Stunden auf der Straße herumsitzen und schon hat man ein nettes Nebeneinkommen. Die Gruppen sind ja straff organisiert und verfügen über ein reichliches Spendenbudget.
"neulich war in einem Artikel zu lesen"
Die Quelle hast du aller Voraussicht nach "leider" nicht mehr greifbar.
Der ursprüngliche Artikel erschien in der deutschen "Welt", wurde aber von mehreren österreichischen Zeitungen, u.a. dem Kurier, zitiert.
https://www.blick.ch/ausland/sie-bekommen-einen-lohn-das-verdienen-deutsche-klima-kleber-id18195033.html
Nur ein Artikel.
Gibt genügend andere!
Danke für den Link
Einfach kleben lassen, nach einiger Zeit werden die Hände sehr kalt. Gegen Kostenersatz werden sie von der Fahrbahn gelöst.
Herr Sonnenbaum - ihr habt auch ohne Gewalt schon verloren! Aber was erwartet man schon von Sonderlingen die neben der Spur laufen.
Herr Sonnenbaum - ihr habt ohne Gewalt schon so gut gewonnen! Aber erwartet euch lieber nichts von Sonderlingen die neben der Spur laufen.
Zum Festkleben sollen die zumindest einen Montagekleber nehmen, der hält sicher am Asphalt und auf die Hände . Aber mit Superkleber wird des nie wos Aber sowas bekommen die in deren Crashkurs nicht vermittelt, haha, Kommentar im Artikel... Das tat richtig weh", erinnerte sich Sonnenbaum.
Immer diese umweltschädlichen Chemikalien !
Warum nicht wieder verwendbare Nägel ?
Wären Löcher im Asphalt keine Sachbeschädigung?
Natürlich !
Dafür gibt es dann eine Anzeige.
Ich würde keinen Spachtel zum ablösen von der Straße nehmen sondern einen Schlagstock bitte verwenden nicht nur unnötig mittragen liebe Polizisten