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Klima-Kleber kündigten nächste Protest-Welle an

Von nachrichten.at/apa, 13. Jänner 2023, 14:27 Uhr
Bild: (APA/FLORIAN WIESER)

WIEN. Am letzten Tag ihrer Aktionswoche haben Aktivisten der "Letzten Generation" Freitagfrüh den Bereich rund um den Wiener Naschmarkt im Bereich der Secession blockiert. Im Februar planen die Aktivisten eine neuerliche einwöchige "Welle".

Zwölf Teilnehmer klebten sich auf die Fahrbahn des Getreidemarkts, der Friedrichstraße sowie der Rechten Wienzeile. Kurz vor 9.15 Uhr hatte die Polizei die Straßen freigemacht. 

Alle zwölf Aktivisten und Aktivistinnen, die sich auf der Straße angeklebt hatten, wurden festgenommen und von der Polizei mitgenommen, sagte Florian Wagner, Sprecher der "Letzten Generation", auf Anfrage. Die Exekutive bestätigte gegen Mittag diese Zahl.

Auf der sonst viel befahrenen Kreuzung wurde kurz nach 8.00 Uhr ein meterhohes gelbes X aufgebaut - ein Zeichen der Solidarität mit Lützerath, einem deutschen Dorf, das dem Braunkohleabbau weichen soll. Eine Blasmusikkapelle in orangen Warnwesten sorgte für Unterhaltung, berichtete der Sprecher der "Letzten Generation". An die Regierung wurde die Frage gerichtet: "Wo ist euer Klimaplan?"

Große Staus im für einen Freitag recht ruhigen Frühverkehr blieben aus, sagte ÖAMTC-Sprecher Marc Römer auf Anfrage. Auf der Rechten Wienzeile standen die Autos zurück bis zur Kettenbrückengasse, auf der ehemaligen Zweierlinie bis zum Volkstheater. Auf den Ausweichstrecken in der unmittelbaren Umgebung gab es auch stockenden Verkehr bzw. Staus.

Emotionen bei Autofahrern

Dennoch sorgte die Aktion wieder für entsprechende Emotionen bei den gestoppten Autofahrern. Martha Krumpeck, Mitbegründerin der "Letzten Generation", soll angespuckt worden sein. Ein Gastronom, der laut eigenen Aussagen seine krebskranke Tochter im Spital besuchen wollte, beschimpfte die Klima-Demonstranten und versuchte, einige zur Seite zu drängen, um einem anderen Pkw die Durchfahrt zu ermöglichen.

Die Aktivisten hatten bereits den fünfte Tag in Folge wichtige Straßen in der Bundeshauptstadt blockiert und machten "ihrer Verzweiflung über das völlige Versagen der Bundesregierung beim Klima- und Zukunftsschutz Luft". Sie fordern unter anderem Tempo 100 auf Autobahnen. Am Dienstag gab es eine Blockade-Aktion beim Praterstern. Rund 50 renommierte Wissenschafter solidarisierten sich mit den Aktivisten und stellten sich hinter die Anliegen der "Letzten Generation". Am Mittwoch wurde der Verkehr am Wiener Gürtel beim Westbahnhof gestoppt. Ein aggressiver Verkehrsteilnehmer griff dabei die am Boden sitzenden Aktivisten an und zog sie auch von der Straße. Die Polizei erstattete Anzeige gegen unbekannt. Am Donnerstag war die Schüttelstraße Schauplatz eines Protests.

Kickl fordert Maßnahmen

"Ich habe heute Innenminister Gerhard Karner beauftragt, mir einen Bericht zu liefern, wie der Einsatz der Exekutive in dieser Woche im Umgang mit den Klimakleber-Aktionen funktioniert hat. Und zu prüfen, ob die bestehenden rechtlichen und operativen Regelungen ausreichen, oder ob es darüber hinaus gehende Verschärfungen braucht", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Freitag.

Bei allem Verständnis für das Anliegen des Klimaschutzes seien die Methoden der Klimakleber nicht zu tolerieren. "Wer Sachschäden in Kauf nimmt, wer Sicherheit und Gesundheit von Menschen durch Manipulation an Fahrzeugen gefährdet, wer mutwillig stundenlange Staus und Verzögerungen in Kauf nimmt, der sabotiert unser gesellschaftliches Zusammenleben und stellt sich damit über die geltenden Regeln, die für alle gelten", so der Regierungschef. Wenn jeder sein Anliegen zur Rechtfertigung nimmt, um sich über die Regeln zu stellen, habe das mit Demokratie nichts zu tun. Dafür gebe es die Demonstrations- und Versammlungsfreiheit.

Auch Wiens ÖVP-Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer meldete sich zu Wort: "Menschen, die Rettungseinsätze blockieren oder das Leben anderer gefährden, indem sie Radmuttern lockern, sind keine Klimaaktivisten, sondern schlichtweg Straftäter und missbrauchen demokratische Grundrechte."

FPÖ-Obmann Herbert Kickl forderte Maßnahmen durch den Bundeskanzler: "Es kann nicht sein, dass diese Extremisten den Verkehr lahmlegen und so gut wie keinerlei Konsequenzen zu befürchten haben." Die Stimmung der Menschen würde angesichts der Vielzahl an Blockaden immer aufgeheizter. Es müsse daher jetzt gehandelt werden, bevor es zu einer Eskalation auf der Straße kommt.

Neue Proteste im Februar

Die Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" verzeichnen indes regen Zuwachs. In den vergangenen Tagen haben laut dem Sprecher rund 150 Personen ein Kontaktformular auf der Homepage der NGO ausgefüllt und ihre Bereitschaft zur aktiven Unterstützung der Aktionen bekundet. "Die Bewegung hat sich verdoppelt", sagte Wagner. In den kommenden Wochen sind wieder vereinzelte Aktionen sowohl in Wien als auch in Graz und in Innsbruck geplant. Für Februar kündigte Wagner aber eine neuerliche einwöchige "Welle" in der Bundeshauptstadt an.

 

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16  Kommentare
16  Kommentare
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ReaderI (1.675 Kommentare)
am 14.01.2023 17:59

In Thema haben die Aktivisten ja Recht. Was ich aber nicht verstehe ist, dass sie an der Lösung nicht mitarbeiten wollen oder können. Ich find die Methoden a bissl sehr retro, moderne Menschen setzen sich für Lösungen ein und versuchen, die Mehrheit dafür hinter sich zu bringen, dann entsteht hoffentlich massiver Druck auf die Politik. Eltern und Grosseltern sind sehrwohl daran interessiert, ihren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen, aber dazu müssen mir die Aktivisten leider mehr bieten, als dass sie sich immer und überall festkleben. Und die Kommentare dervon Kickl/FPÖ sind wie i er meht als entbehrlich!

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am 14.01.2023 11:40

Schon in den 1970 Jahren haben Forscher,
man höre u. Staune, im Auftrag von Mineralölkonzernen
genau das Szenario der Erderwärmung voraus berechnet,
wie sie jetzt eingetreten ist.
Und natürlich hat die Politik weltweit auch davon gewußt.

Etwa zur gleichen Zeit hat ein Experte gesagt,
daß wenn wir den Klimawandel verhindern wollen,
wir heute u. nicht erst morgen:

entweder den gesamten Verkehr einstellen,
oder die gesamte Industrie stilllegen,
oder jede Art der Heizung u. Kühlung unterlassen müßten.

Was tatsächlich geschehen ist,
ist leider Geschichte u. Realität.

Und selbst wenn wir morgen alle erdenklichen Möglichkeiten
der CO2 Vermeidung ausschöpfen würden,
wäre der Prozess des Klimawandels nicht mehr zu stoppen.
Die Bombe ist gezündet u. das Werkel der Natur
wird nach dem Gesetz der Beharrung
seinen Lauf die nächsten 100 Jahre nehmen.

Dafür gibt es weltweit keinen Kleber,
der Das aufhalten könnte.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 14.01.2023 10:30

Das Ziel, auf die kommende Klimakatstrophe hinzuweisen, wird damit sicher nicht erreicht. Dazu bedient man sich nicht einer kriminellen Organisation! Die Tierschützer hat man ganz schnell mit den Mafiaparagraphen finanziell ausgetrocknet. Warum nicht in diesem Fall ? Gibt es 2 Arten des Paragraphen Bildung einer kriminellen Vereinigung?
Selbst ein juristischer Laie wie ich kann mir das nicht vorstellen.

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am 13.01.2023 20:07

.... erst ewig zuschauen und dann sich wundern, wenn der Ruf nach einem, der "aufräumt" immer lauter wird....

Nur weiter so!

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am 13.01.2023 20:06

Die letzte Generation?

Ich würde es begrüßen !

Und hoffe, daß die nächste wieder intelligenter sein wird.

Weil, daß das Anpicken auf die Fahrbahn,
das Verursachen von Staus, etc.
intelligente Demonstrationen sind,
wird ja wohl Niemand behaupten wollen .

Also, ihr Klimakaschpaln, laßts euch was Gscheiteres einfallen.
Vielleicht können euch die unterstützenden Wissenschaftler
Etwas raten ?!?

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dobisam (899 Kommentare)
am 13.01.2023 15:08

Einfach kleben lassen.
Nach ein paar Stunden auf der kalten Straße, ohne ausreichende Bewegung, ist auch bei diesem Wetter mit Erfrierungen zu rechnen. Die eingeschränkte Durchblutung und die Hautschäden vom Kleber machen das Ganze auch nicht besser. Wenn jemand sie mit heißen Tee versorgt, ist dies auch kein Problem. Der Weg zur nächsten Toilette ist in so einer selbstverschuldeten Lage etwas mühsam. Für die Erledigung der Notdurft auf offener Straße gibt es sicher entsprechend Paragrafen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.218 Kommentare)
am 13.01.2023 14:54

Moi, was für ein nachhaltiger Sachschaden, "den Verkehr lahmzulegen"...
Das tut er doch regelmäßig selbst durch Staus und Unfälle.

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reibungslos (14.460 Kommentare)
am 13.01.2023 18:16

Zwar gewaltfrei, aber aggressiv. Das erzeugt auf der Gegenseite Aggression. Man steigert sich gegenseitig, bis etwas sehr Unliebsames passiert.

In jedem Fall ist es eine weitere Aktion, welche die Gesellschaft spaltet und am Ende die Demokratie zerstört.

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am 13.01.2023 13:00

Werden sich die Klimaaktivisten
beim Nachtschilauf in Schladming
an die Masten der Flutanlagen ankleben ?

Von dort hätten sie eine gute Aussicht auf das Rennen.

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gerhard1610 (286 Kommentare)
am 13.01.2023 14:58

Wo sind die Klimaaktivisten beim Formel 1 Grand-Prix am Red-Bull-Ring?

Strassen blockieren ist einfacher - vor allem da es sich um öffentliche Flächen und nicht um Privatgelände handelt.

Siehe Deutschland:
Klimaaktivisten kleben sich in Autostadt fest – und beklagen, dass Heizung und Licht ausgehen
"„Wir können kein Essen bestellen, müssen das nehmen, das Volkswagen uns zur Verfügung stellt“ https://www.welt.de/vermischtes/article241720585/Wolfsburg-Klimaaktivisten-kleben-sich-in-Autostadt-fest-und-beklagen-dass-Heizung-und-Licht-ausgehen.html

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.218 Kommentare)
am 13.01.2023 11:41

Widerstand gegen die Erdvernichtung darf nicht sein...

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am 13.01.2023 17:21

Die Frage ist, was ist sinnvoller Widerstand
gegen die Erderwärmung ?

Mit Sicherheit NICHT,
das Anpicken auf öffentlichen Straßen
und Blockieren der Verkehrs ,
was durch Staus u. Umwege zusätzlich sinnlos CO2 erzeugt.

Intelligent demonstrieren, schaut anders aus.
z. B. eine Jänner Ralley in Freistadt blockieren
oder Zeltweg u. Nachtschiläufe verhindern.

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reibungslos (14.460 Kommentare)
am 13.01.2023 18:08

Kommerzielle Veranstaltungen blockieren trauen sich diese Leute nicht. Wenn es ums Geld geht, wird schneller und kräftiger zugelangt.

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snooker (4.426 Kommentare)
am 13.01.2023 11:36

Es wäre interessant zu wissen, wie die Polizisten über diese Aktionen denken.

Sind sie frustriert über eine Arbeit, die eigentlich nicht ihre Sache ist?
Wenn sie immer wieder dieselben Leute "wegtragen" müssen.

Oder ist es ihnen egal, weil diese Art von Arbeit ungefährlich ist und keinen Stress verursacht. Das würde das Verhalten der Polizei erklären, die sich recht passiv verhält

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 13.01.2023 14:46

Nein

Dss Problem ist der Tatbestand der Körperverletzung

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( Kommentare)
am 13.01.2023 17:29

Man hat ja gesehen, welche Folgen es für Polizisten gehabt hat,
wie sie randalierende Chaoten in die Mangel genommen haben.

Da fragt sich natürlich jeder, ob es sinnvoll ist,
den Posten zu verlieren,
nur weil er sich selber in Gefahr begibt, Etwas abzubekommen ?

Und diese Typen haben meist gute RA,
gewisse Medien u. Parteien auf ihrer Seite.

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