"Maßnahmen werden nicht eingehalten"- Häftling schlägt mit Brief Alarm
WIEN. Ein Häftling der Justizanstalt Josefstadt rechnet bald mit zahlreichen Infektionen im größten Gefängnis des Landes. Die Schutzbestimmungen zur Eindämmung des Coronavirus würden nicht eingehalten.
Ein Häftling der Justizanstalt (JA) Josefstadt schlägt Alarm. In einem Brief an die APA berichtet der Mann, die zum Schutz vor dem Coronavirus in den Gefängnissen erlassenen Sicherheitsvorkehrungen würden nicht greifen.
"Die Maßnahmen, die vorgeschrieben sind, werden nicht eingehalten", schreibt der Häftling. Er rechnet mit zahlreichen Infektion mit SARS-CoV-2 im größten Gefängnis des Landes.
Der Häftling (Name, Alter und Haftgrund bekannt, werden zum Schutz des Mannes aber nicht genannt, Anm.) geht davon aus, "dass wegen den Umständen hier weder ich noch die Mithäftlinge von dem Virus verschont bleiben werden". Es sei "nur eine Frage der Zeit, und wenn es dann so weit ist, sind ca. 1.000 Menschen auf ein Mal infiziert", heißt es in dem mit 30. März datierten Brief, der am Freitag zugestellt wurde.
"Gefangene, Justizwachen und medizinische Personal tragen keine Handschuhe und Schutzmasken, der vorgeschriebene Mindestabstand (1 Meter) wird nicht eingehalten", beschreibt der Mann die gegenwärtigen Haftbedingungen in der JA Josefstadt. Das Essen und Medikamente würden "ungeschützte Leute, genau so wie vorher" ausgeben. Und weiter: "Arbeiter gehen und kommen als Gruppen ungeschützt." Die Sinnhaftigkeit des vom Justizministerium bzw. der Generaldirektion für den Strafvollzug angeordneten Besuchsverbots für Angehörige hinterfragt der Häftling, "denn wer schon jemanden hier besucht hat, weiß, dass die Besucher hinter Glas und Holzpaneelen sind und mit einem Telefonhörer ausgestattet sind". Eine Übertragung des Virus sei somit ausgeschlossen.
Stimmung sei "angespannt-explosiv"
Zu Beginn der Woche hatten Justizwachebeamte geschildert, angesichts weiterer Einschränkungen im Haftalltag - zuletzt wurden das Telefonieren auf zehn Minuten täglich limitiert, das Gehen und Verweilen auf den Gängen verboten und gegenseitige Zellenbesuche strikt untersagt - gäre es im Strafvollzug. Speziell aus der JA Josefstadt wurde von einer angespannt-explosiven Stimmung berichtet. Diese Darstellung sei "nicht nachvollziehbar", hielt das Justizministerium darauf am Donnerstag dagegen. In der JA Josefstadt gebe es eine "positive Grundstimmung", die auffallend von Motivation und von dem Bemühen aller Mitarbeiter geprägt sei, verstärkt zusammen zu helfen, hieß es in einer Stellungnahme. Die gesetzten Schritte im Kampf gegen SARS-CoV-2 würden "weit überwiegend als transparente und angemessene Maßnahmen wahrgenommen".
Einfamilienhäuser waren 2023 um 4 Prozent billiger
Väterkarenz wird immer weniger genutzt
600.000 Euro Schaden: Festnahme nach Brand in Tiefgarage des Stifts Klosterneuburg
Messerstecherei in Wien: 26-Jähriger in Lebensgefahr
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Wahrscheinlich hat er "Amnesty International" nicht buchstabieren können. Da war APA halt leichter...😕
Wem wird hier geglaubt? Alles ziemlich wackelig ein Häftling schreibt einen Brief weil er vielleicht ein Querulant ist und hier wird es für bare Münze genommen. Ziemlich populistisch das Ganze. Ich glaub das nicht weil dort arbeiten Beamte die sich sofort gegen die Nichteinhaltung der Regeln wehren würden!
Gut dass wir eine grüne Justizministerin haben, die kann ja gar nichts falsch machen. Bei einem blauen Justizminister wäre schon wieder Feuer am Dach der gesamten Medienlandschaft und aller anderen Parteien. Von den geistreichen Wortspenden des werten Hrn. vdB möchte ich erst gar nicht reden, so aber ist alles perfekt.
Einer von Rudis Lehrlingen?
na, soros.
Offenbar geht man davon aus, dass eine Haftanstalt ein geschlossenes Biotop ist.
Besucher hat man ausgegrenzt, Neuzugänge bleiben 2 Wochen in Quarantäne (bzw. erhielten Aufschub), Ausgang wurde gestrichen...
Dass aber mit den Justizbeamten, die nach getaner Arbeit dennoch der Virus eingeschleppt werden kann, wurde übersehen.
In unzähligen Seniorenheimen ist dies bereits Fakt.
Alles gratis und dann jammern. Sicher sitzt er unschuldig...😈
Jetzt kommen mir die Tränen!
Gefängnis in Österreich ist doch ein Ponyhof!
Zweischneidig... mitgefangen.... mitgehangen, das Ausgehverbot strikt einhalten..... unschuldig ist keiner im Gefängnis ……
"...unschuldig ist keiner im Gefängnis ……"
Weil das Justizsystem unfehlbar ist?? 🤣