Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Erste Sommerschule startet mit Option auf Weiterführung

Von nachrichten.at/apa, 24. August 2020, 10:18 Uhr
Sommerschule Faßmann
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) beim Besuch einer Sommerschule Bild: Apa

WIEN. Die erste Sommerschule ist am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gestartet.

Zum Auftakt machte sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) im niederösterreichischen Purkersdorf ein Bild des Modells, das durch den Corona-Lockdown entstandene Defizite in der Unterrichtssprache Deutsch ausgleichen soll. Er stellte in Aussicht, dass sie nach einer Evaluierung weitergeführt werden könnte. "Es braucht schon sehr viel oppositionelle Fantasie, um dieses Modell der Sommerschule als ungeeignet zu bezeichnen", verteidigte Faßmann beim Besuch des BG/BRG Purkersdorf gleich das Konzept, bei dem an ausgewählten Volks-, Neuen Mittelschulen (NMS) und AHS Schüler zwei Wochen lang am Vormittag beim Projektunterricht in Kleingruppen Deutschförderung bekommen sollen. Nicht nur Schüler erhielten dabei die Chance, Defizite auszugleichen, auch Lehramtsstudentinnen und -studenten bekämen dabei die Möglichkeit, Unterrichtspraxis aufzubauen. "Das Bildungssystem bewegt sich und das ist ein gutes Zeichen", stellte der Minister fest.

Video: Am Montag hat im Osten Österreichs erstmals die Sommerschule begonnen. Dabei besuchen Kinder mit Deutsch-Defiziten zwei Wochen lang einen Intensivkurs.

Eine Evaluierung unter Eltern, Schülern und Lehrern werde anschließend zeigen, ob das Konzept auch in den kommenden Jahren weitergeführt wird, so Faßmann. ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister geht aber schon jetzt davon aus, dass man das Projekt weiterführen wird, egal wie die Befragung ausgeht. Und auch Irene Ille, Direktorin des Gymnasiums in Purkersdorf, und NÖ-Bildungsdirektor Johann Heuras zeigten sich vom "Experiment" überzeugt.

12.200 Schüler sind in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland für die Sommerschule angemeldet, in den anderen Bundesländern startet sie am 31. August. Für die laut aktualisierten Zahlen des Bildungsministeriums insgesamt rund 24.400 Teilnehmer wird es bundesweit 1.800 Gruppen an 500 Standorten geben. Die Teilnahme an der Sommerschule ist freiwillig und kostenlos. Ist man angemeldet, gilt allerdings Anwesenheitspflicht. Die Schüler erhalten dafür einen Bonus für die Mitarbeitsnote bzw. die Note im Fach Deutsch im kommenden Schuljahr. Das Angebot wird von 60 Prozent der Schüler, die laut Bildungsministerium Förderbedarf haben, genutzt.

Den Unterricht in den Sommerschulen übernehmen rund 1.400 Lehramtsstudenten, entweder im Tandem mit Kommilitonen oder mit 1.500 erfahrenen Lehrern, die sich freiwillig als Mentoren gemeldet haben. Ausgewählte gute Schüler sollen außerdem als "Buddies" die Gruppen auflockern: Diese rund 200 Jugendlichen aus höheren Schulstufen, die sich freiwillig für die Sommerschule gemeldet haben, sollen als Vorbilder dienen und die Arbeit der Lehrer unterstützen, indem sie Einzelne oder Schülergruppen betreuen.

Für die Sommerschulen gelten dieselben Hygienemaßnahmen, mit denen eine Ausbreitung von Covid-19 verhindert werden soll, wie für den generellen Schulbetrieb. Sprich: Abstandhalten, Händewaschen und häufiges Lüften. Eine Maskenpflicht gibt es nicht.

Für NEOS viel zu wenig, für SPÖ vorprogrammiertes Chaos

Zwei Wochen Sommerschule: Das ist für die NEOS allerdings "viel zu wenig", die SPÖ sieht "eine Enttäuschung und Chaos vorprogrammiert".

Sprachenlernen sei ein langfristiger Prozess, hier brauche es langfristige Förderung und Einbindung von Experten für Sprachförderung, betonte SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid am Montag in einer Aussendung. Außerdem sei der Fokus auf Deutsch viel zu kurz gedacht. "ÖVP-Minister (Heinz, Anm.) Faßmann bleibt jedoch auf der populistischen Linie, die suggerieren soll, es gäbe nur im Deutschunterricht und bei Kindern mit Migrationshintergrund Nachholbedarf." Für den Herbst fordert Hammerschmid Gratis-Nachhilfe in allen Hauptfächern für alle Kinder, die Unterstützung brauchen.

Auch für NEOS Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre ist das aktuelle Sommerschul-Konzept nicht nachhaltig. "Zu glauben, dass mit zwei Wochen Deutsch-Sommerschule wieder alles gerade gerückt sei, ist weder realistisch noch fair." Zehn Tage Deutsch-Unterricht durch Lehramtsstudierende allein könnten nicht alles kompensieren. Auch sie fordert ein ganzjähriges Förderprogramm in allen Hauptfächern, zusätzlich brauche es auch mehr Unterstützung durch einen Ausbau von Schulsozialarbeit und Schulpsychologie.

mehr aus Chronik

Pilot bei Segelflieger-Absturz in Kärnten tödlich verunglückt

26-jähriger Steirer starb bei Forstunfall

Verfassungsschutz erwartet "erhöhtes Gefahrenpotenzial" im Wahljahr

Agri-PV-Anlagen: Wie Photovoltaik-Paneele Obstkulturen beeinflussen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 24.08.2020 15:47

Der Herr Fass(ungslos)mann sollte einen Uni besuchen, wenn er sich traut, dort hat er nämlich das blanke Chaos angerichtet. Keiner weiß was im Herbst passieren wird

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen