Türkei lässt US-Pastor frei
ISTANBUL. Der in der Türkei inhaftierte US-Pastor Andrew Brunson kommt frei.
Ein Gericht in der Provinz Izmir ordnete die Aufhebung des Hausarrestes des evangelikalen Pfarrers an. Das Gericht verhängte zwar eine Haftstrafe von drei Jahren und einem Monat für die angebliche Unterstützung einer Terrororganisation. Wegen der abgeleisteten Untersuchungshaft und seines guten Verhaltens wurde Brunson jedoch freigelassen.
Der Pastor, der in den Neunzigerjahren als Missionar aus North Carolina in die Türkei gekommen war, war im Oktober 2016 festgenommen worden.
Seine Festnahme hatte das Verhältnis zwischen der Türkei und den USA stark belastet. Ihm waren unter anderem Verbindungen zu dem in den USA lebenden Prediger Gülen vorgeworfen worden, der nach Darstellung der Regierung in Ankara hinter dem Putschversuch vor zwei Jahren steht. Die USA hatten wegen des Streits Sonderzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei verhängt.
Für die Türkei ist die Entscheidung zugleich eine gesichtswahrende und praktische Lösung für einen Konflikt, der das Land in eine schwere Währungskrise gestürzt hatte. Die Entscheidung dürfte das Vertrauen der internationalen Investoren und Märkte teilweise wieder herstellen.