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Neue Szenen mit Rollen für Frauen machen das Würfelspiel berührender

Von Gerhard Hüttner, 23. Juli 2019, 00:04 Uhr
Neue Szenen mit Rollen für Frauen machen das Würfelspiel berührender
Barbara Schachl als Leni Penninger und Franz Fettinger als Bauer Lenz bei der Probe für die Neuinszenierung des Frankenburger Würfelspiels.

FRANKENBURG. Regisseur Hans Gebetsberger hat für die Neuinszenierung weibliche Aspekte eingeflochten,

"Lenz, wart!", ruft die schwangere Leni und rennt ihrem Mann Lenz Penninger nach, der sich zum Aufstand gegen die Frankenburger Herrschaft aufmachen will. Eindringlich bittet sie ihn, nicht an der Rebellion teilzunehmen – vergeblich, er muss wenig später unter der Linde um sein Leben würfeln.

Seit 1925 wird in der Hausruckgemeinde das dramatische Schauspiel aufgeführt, das ein dunkles Kapitel der Geschichte Oberösterreichs – als 1625 im Religionskrieg Bürger und Bauern um ihr Leben würfeln mussten – nachspielt. 400 Laienschauspieler stehen auf der riesigen Naturbühne.

Frauen, die beim Würfelspiel mitspielen wollten, hatten bisher nur zwei Möglichkeiten: entweder in eine stumme Hosenrolle als Bauer oder Soldat zu schlüpfen oder auf die einzige Sprechrolle, die der "Preunerin", zu spitzen. Für heuer hat Regisseur Hans Gebetsberger neue Spielszenen mit Frauen geschaffen, die eindringlich das Schicksal dieser Frauen schildern, die oft der Gewalt der einfallenden Soldaten ausgeliefert waren.

Barbara Schachl spielt die eingangs erwähnte Leni Penninger. Anfangs waren die alteingesessenen Frankenburger wegen der Frauenrollen skeptisch. Das hat sich rasch geändert: "Die Mitspieler haben unsere Szenen als sehr berührend empfunden", schildert sie. Vor 27 Jahren hat Christine Zechmeister als Reiterin beim Würfelspiel mitgemacht, jetzt spielt sie ebenfalls die Leni Penninger. "Ich habe natürlich zugesagt, ich will als Frankenburgerin dabei sein. Jeder hat sich gefreut, dass ich mitspiele." Im Ort seien schon alle recht gespannt, wie die Neuinszenierung wird.

Michael Neudorfer, neuer Obmann der Würfelspielgemeinde, ist überzeugt, dass Gebetsbergers Neuinszenierung das Stück noch berührender macht. So gelinge es durch das Einflechten der weiblichen Sichtweise, mehrere Aspekte zu beleuchten, die bislang unter den Tisch gefallen sind. Wie ging es den Frauen daheim, während die Männer den Aufstand probten? Wie groß war die Angst vor den plündernden und schändenden Besatzungssoldaten?

Das Schauspiel auf der Naturbühne und seine 400 Mitwirkenden geben ab 26. Juli in elf Vorstellungen die Antworten auf all diese Fragen. Mit starken Frauen in neuen Rollen und einer weiblichen Note.

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Autor
Gerhard Hüttner
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