Millimeterarbeit um Mitternacht: 364-Tonnen-Ungetüm rollt nach Linz
STEINHAUS/LINZ. Um 22 Uhr startete gestern in Steinhaus einer der schwersten Transporte Oberösterreichs.
"Das ist Millimeterarbeit, wie wir sie noch nie hatten", sagt Gregor Kremsmüller, Chef des gleichnamigen Industrieanlagenbauers über die Mission, die vergangene Nacht (nach Redaktionsschluss) stattfand. Gegen 22 Uhr begann der Transport eines 364 Tonnen schweren, 59 Meter langen Reaktors (Info-Kasten) von Steinhaus zum Linzer Hafen.
Gezogen und geschoben wurde das auf einem 24-achsigen Auflieger mit 192 Reifen verladene Ungetüm von zwei je 612 PS starken Zugmaschinen. "Jede hat ein Eigengewicht von 35 Tonnen", sagt Eduard Zabrocki aus Innsbruck, der mit seinem Unternehmen die Transportprofis aus Deutschland begleitet. "Ansonsten würden deren Räder schon bei geringer Nässe auf der Straße durchdrehen."
Die Vorarbeiten für den Sondertransport begannen vor Wochen. Die Route über B138, A1, A7 sowie der B1 in Linz wurden unter die Lupe genommen: Gibt es an der Strecke unüberwindbare Hindernisse? Das war nicht der Fall. Aber: "Nachdem alle Pläne und Statiken vorlagen, wurde der Weg noch einmal in Natura exakt vermessen, damit wir keine Überraschungen erleben. Oft gibt es Differenzen im Millimeterbereich – das wäre in unserem Fall fatal", sagt Zabrocki.
Die A7-Brücke über die Traun muss gesperrt werden: "Nur unser Fahrzeug darf drauf sein; uns wurde eine 5,5 Meter breite Fahrspur vorgeschrieben, exakt über einem Tragwerk", sagt der Tiroler.
Dass die Oberleitungen der Linzer Straßenbahn angehoben werden müssen, ist eine vergleichsweise kleine Hürde. Ebenso wie das Verlegen von Stahlplatten am Fahrbahnrand, damit der Sondertransport nicht im Bankett versinkt. Zabrocki rechnet, dass der Transport vier Stunden nach Start im Linzer Hafen der Firma Felbermayr eintreffen wird.
9600 Tonnen Stahl verarbeitet
Für Firmenchef Kremsmüller sind Sondertransporte für "seine" Produkte beinahe Alltag. "In den vergangenen drei Jahren lieferten wir eine neue Druckleitung für das Kraftwerk Kaunertal: Wir verarbeiteten 9600 Tonnen Stahl, die Teile wurden mit mehr als 400 Sondertransporten nach Tirol geliefert."
Wieso stemmte den gestrigen Transport nicht das Welser Unternehmen Felbermayr? Weil dafür Spezialgeräte notwendig sind, die Felbermayr nicht hat", sagt Kremsmüller. Aufgrund der Dimension des Transportes würden eben Millimeter über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Die Fakten
Der 364 Tonnen schwere „Isotherm-Reaktor“ für die Düngemittel-Erzeugung ist eine Anfertigung des Steinhauser Industrieanlagenbauers Kremsmüller. Das Ungetüm ist 59,03 m lang, 4,99 m hoch und 4,91 m breit.
Der Transport begann gestern um 22 Uhr – plangemäß sollte er heute gegen 2 Uhr im Linzer Hafen der Firma Felbermayr auf ein Schiff verladen worden sein. Der Reaktor wird in die südrussische Industriestadt Samara an der Wolga geliefert.
haben das richtige WERKZEUG / Spezialgeräte
der sondertransport.
BRENNA TUAT ER GUAT !
das der Felbermayr nicht hat
Mit dem Schwerlasthafen verdient man mit weinger Risiko wahrscheinlich mehr als mit dem anschließenden Sonder-Sondertransport.
Schlau ist schlau ist F.
beschädigt, fresse ich einen Marzipan Besen. Und alles wieder auf der Nase des Steuerzahlers.
daß die im Artikel genannten Firmen ebenfalls Steuern zahlen?
Nicht jedoch wegen des Gewichts sondern weil es ordentlich gebrannt hat.
hast du schon verstanden.
Rechne mal nach...
die Anlage scheibchenweise transportieren? Es gibt noch Firmen, die in Österreich arbeiten und Steuer zahlen.