Angesehenes Festival "music unlimited" gastiert erstmals im Schloss Puchberg
WELS. Musikalischer Grenzgang zwischen Jazz und Improvisation am kommenden Wochenende.
Das ist so eine Sache mit den Schubladen, in denen Kultur im Allgemeinen und Musik im Besonderen gerne eingeteilt wird. Hier die E-, da die U-Musik. Und zwischendrin die Jazzer.
Wer seinen Gehirnmuskel nach diesen strengen Regeln schalten und walten lässt, der muss am Wochenende einen großen Bogen um fünf Veranstaltungsorte machen, bei denen die Protagonisten des 38. Festivals "music unlimited" zu hören sein werden. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich mit ihrer Kunst nicht in musikalische Schubladen zwängen lassen.
Da wird gejazzt, experimentiert, improvisiert. Die internationale Szene der Jazz- und Improvisationsmusik blickt wieder mit Spannung auf das Welser Festival.
Gleich mehrere Premieren
60 Künstler aus 13 Nationen sind dabei, darunter viele Blechbläser, die die Herzen der Jazz-Fans höher schlagen lassen werden. Saxofonist Mats Gustafsson kommt mit einer skandinavischen Großformation nach Wels: Das 15-köpfige "Fire! Orchestra" erlebt hier seine Österreich-Premiere.
Das Bildungshaus Schloss Puchberg ist heuer erstmals Gastgeber für zwei "music unlimited"-Konzerte: Der gebürtige Salzburger Pianist Elias Stemeseder, der seit 2015 in New York lebt und dort u.a. bei John Zorns Formation "Bagatelles" mitgewirkt hat, spielt mit Anna Webber. Die kanadische Saxofonistin ist gerade dabei, sich in der New Yorker Szene einen Namen zu machen. Das Konzert beginnt am Sonntag um 14 Uhr.
Eineinhalb Stunden später betreten zwei Wienerinnen die Bühne: Bassklarinettistin Susanna Gartmayer und Vokalkünstlerin Agnes Hvizdalek, die mit einem spannenden Zusammenspiel der tiefen Klarinette mit der menschlichen Stimme und deren unfassbarer Vielfalt aufwarten. Und noch eine Premiere wird gefeiert: Saxofonist Dave Rempis spielt erstmals in Europa – mit Jim Baker (Klavier), Avreeyal Ra (Schlagzeug) und Joshua Abrams (Kontrabass).
Die US-Amerikanerin Jaimie Branch hat längst ihre Rolle gewechselt – von der "nur" bei Formationen mitspielenden Trompeterin zur Hauptakteurin auf der Bühne. Sie wird daher beim "music unlimited" als Solistin und mit ihrem Quartett zu hören sein.
Andy Goldsworthy im Kino
Festivalzentrum ist der Alte Schl8hof, weitere Spielorte sind das MedienKulturHaus, der Kornspeicher und das Programmkino mit der neuen Andy-Goldsworthy-Dokumentation "Leaning into the Wind" (Sonntag, 11 Uhr).
Music Unlimited
Die 32. Auflage des international renommierten Musikfestivals für Jazz und Improvisation findet von 9. bis 11. November in fünf Spielstätten in Wels statt. Der Festivalpass für drei Tage kostet 94 Euro, ermäßigt 80 Euro (Schüler/Studenten/Pensionisten/Ö1-Club, …).
Karten für Freitag oder Samstag sind um 32 Euro (27 Euro), für Sonntag um 35 Euro (30 Euro) zu haben. Vorverkauf: Moden Neugebauer, Wels, Pfarrgasse 24. Mehr Infos:
www.musicunlimited.at.
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