Sturm tobt mit bis zu 120 km/h: Skibetrieb teilweise eingestellt
EBENSEE/LINZ. Am Feuerkogel wurden Böen von 121 km/h gemessen, der Skibetrieb wurde eingestellt. Erst in der zweiten Nachthälfte soll der Wind nachlassen.
Am Montag ist ein Sturm über den Großteil Österreichs hinweggerauscht: Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wurden am Vormittag in tiefen Lagen in Niederösterreich, in Wien und im Nordburgenland Windspitzen von 80 bis knapp über 100 km/h gemessen. In Oberösterreich wurden etwa in Enns Windspitzen von 81 km/h gemessen. In Weyer wurden 79 km/h registriert, in Kollerschlag 77 km/h und in Wolfsegg waren es 75.
Zum Sturm kommt Schnee
Auf vielen Bergen erreichten die Böen noch höhere Werte – am Feuerkogel sogar jenseits der 120 km/h. 121 km/h zeigte die Messtation in 1620 Metern Seehöhe zu Mittag. Der Skibetrieb wurde eingestellt, informierten die Seilbahnbetreiber auf ihrer Website. Am Kasberg gibt es aufgrund der Witterung nur Teilbetrieb, drei von acht Liften sind geöffnet. In Hinterstoder waren Höss-Express und Hösskogellift außer Betrieb. Im Skigebiet Dachstein-Krippenstein war nur die erste Teilstrecke der Seilbahn in Betrieb.
Orkanböen am Sonnwendstein
Spitzenreiter bei den Sturmböen war laut ZAMG bis zum Montagnachmittag der Sonnwendstein mit 133,6 km/h, gefolgt vom Buchberg (131,4 km/h) und der Jubiläumswarte in Wien (124,2 km/h). Nach Auswertungen der Hohen Warte kommen am Feuerkogel Windspitzen wie heute (120,6 km/h) mindestens einmal pro Jahr vor. In Wien kommen 100 km/h in den tieferen Lagen wie der Innenstadt durchschnittliche alle zwei Jahre vor. 120 km/h in den höheren Regionen des Wienerwaldes kommen mindestens einmal pro Jahr vor.
Auch am Montagnachmittag und -abend muss man im Großteil des Landes mit Sturmböen rechnen. Zudem wird der Niederschlag gegen Abend hin häufiger, die Schneefallgrenze liegt laut ZAMG in Oberösterreich zwischen 500 und 800 Metern. Vor allem in den Bergen muss man daher mit Schneeverfrachtungen rechnen.
Vorsicht auf den Straßen
Aber auch auf den Straßen ist Vorsicht geboten, warnt die ZAMG. "Reduzieren Sie im Straßenverkehr auf Brücken und exponierten Straßenzügen die Geschwindigkeit, vermeiden Sie Überholmanöver und halten Sie Abstand", heißt es in der aktuellen Sturmwarnung. Auf exponierten Straßen müsse man mit Schneeverwehungen und schlechter Sicht rechnen, bei Fahrten mit großen Anhängern und Lkws sei durch den starken Seitenwind die Unfallgefahr erhöht.
Feuerwehreinsätze in Niederösterreich
Der Sturm forderte am Montag auch die Einsatzkräfte: Mehr als 200 Feuerwehreinsätze wurden in Niederösterreich verzeichnet. Auf exakt 128 binnen zwölf Stunden bezifferte Franz Resperger vom Landeskommando kurz nach 15.30 Uhr die Zahl. Betroffen waren vorwiegend Bezirke im Süden des Bundeslandes. Ausrücken mussten die Helfer unter anderem wegen umgestürzter Bäume, die Straßen blockierten oder in Stromleitungen hingen, und Plakatwände sowie wegen loser Dachziegel.
Mobiles WC aus Donau geborgen
Auch die Wiener Feuerwehr musste zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken. Unter anderem musste ein Mobilklo aus dem Donaukanal geborgen werden, und in Liesing hatte eine Böe eine Photovoltaikanlage losgerissen und auf geparkte Kfz sowie das Dach eines Nebengebäudes geschleudert, berichtete Feuerwehrsprecher Lukas Schauer.
In Oberösterreich mussten die Feuerwehren nur vereinzelt unter dem Einsatzstichwort "Sturmschaden" ausrücken. In Gaflenz und Weyer (Bezirk Steyr-Land), Haibach ob der Donau (Bezirk Eferding) und Holzhausen (Bezirk Wels-Land) blockierten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste die Straßen.
Sturm pausiert am Mittwoch
Erst in der zweiten Nachthälfte sollte der Wind deutlich nachlassen. Der Dienstag dürfte noch zeitweise windig, aber nicht mehr so stürmisch sei wie der Montag. Am Vormittag kann es bis in tiefe Lagen schneien. Mittwochs ist der Wind laut ZAMG schwach, um Donnerstag und Freitag wieder stärker bis stürmisch zu wehen.
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Auch im Zentralraum waren immer wieder "schöne" Böen dabei...