Neue Doppelführung für das Museum Arbeitswelt
STEYR. Stephan Rosinger übernimmt künstlerische Leitung. Einen kaufmännischen Direktor sucht der Trägerverein noch.
Das Museum Arbeitswelt ist in den vergangenen Jahren ins Schussfeld der Freiheitlichen geraten. Es ist aber nicht so, dass sich Museumsdirektorin Katrin Auer das Gezeter der FP über die angebliche Linkslastigkeit nicht länger anhören will. Sie hört aus einem viel tieferliegenden Grund auf. Eine ernsthafte Erkrankung hat sie an einen Wendepunkt gebracht, und nach der Genesung will sie jetzt ihr Leben im Kreise ihrer Familie neu ordnen. "Das Museum Arbeitswelt war in den sechs Jahren, in denen ich es geleitet habe, meine Herzenssache und beruflich bisher meine schönste Zeit", sagt Auer zum Abschied, den sie am Jahresende nehmen wird.
Als künstlerischen Leiter und Programmchef hat der Trägerverein aus Stadt und Gewerkschaft rasch im Haus einen Nachfolger gefunden. Stephan Rosinger (31), der als Mitarbeiter des Museums bereits mehrere Ausstellungen gestaltet hat, erfüllte für die Vorstände Vizebürgermeisterin Ingrid Weixlberger, Theologe und Bildungsleiter beim ÖGB Oberösterreich Sepp Wahl-Strasser und MAN-Betriebsratschef Erich Schwarz alle Voraussetzungen für einen Nachfolger. Die Funktionen des künstlerischen und des kaufmännischen Leiters werden künftig allerdings zweigeteilt, nachdem sie sich unter Auer noch in einer Hand befunden hatten. Mit 1. Juni wird der Posten für einen kaufmännischen Museumsdirektor ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist endet mit 31. Juni.
Katrin Auer hatte sich die FP zum Feind gemacht, als sie eine Parole zur Präsidentschaftswahl vor zwei Jahren auf ihrem privaten Facebook-Account unbedacht und unbesonnen weitergesendet hatte. "Liberale und Linke, Sozial- und Christdemokraten wählen Van der Bellen! Nazis wählen Hofer!" FP-Nationalrat Gerhard Deimek hatte daraufhin den Kopf von Auer gefordert, der Vereinsvorstand wies die Rücktrittsforderung aber zurück und hielt Auer die Treue.
Wenn es darum gehe, braune Flecken aufzuzeigen, die mit besonderer Häufigkeit im Umfeld der FP aufgetreten seien, wird Rosinger vom bisherigen Kurs der Museumsleitung keinen Deut abweichen. "Die Warnung vor dem Faschismus und braunen Gedankengut ist eine Säule unserer Tätigkeit", verweist er auf die enge Zusammenarbeit mit dem Steyrer Mauthausen Komitee, dessen "Stollen der Erinnerung" in einem ehemaligen Luftschutzbunker das Museum Arbeitswelt mitbetreut.
Die FP-Rathausfraktion verweigert jedenfalls seit zwei Jahren beharrlich der von der Stadt gewährten Jahressubvention von 179.200 Euro die Zustimmung. Das werde ihn nicht beeinflussen, kündigt Rosinger an: "Ich will meinen Job möglichst gut machen." Dazu gehöre auch die Auseinandersetzung mit der digitalisierten Arbeitswelt mit ihren Robotern und künstlicher Intelligenz. "Unser Museum soll nicht nur die Vergangenheit ins Gedächtnis holen, sondern Bewusstsein bilden für das, was noch alles in der Arbeitswelt kommen kann." Rosinger übernimmt die Leitung am 1. November, wobei ihm noch zwei Monate lang Auer ratgebend zur Seite steht. Am Allerheiligentag beginnt auch der kaufmännische Direktor. Gemeinsam mit ihm soll Rosinger nach dem Einstimmigkeitsprinzip entscheiden.
Ein echter Fehringer. „angebliche Linkslastigkeit“ und keine Erwähnung der gerichtlichen Verurteilung, aber noch immer Aufregung über die Ablöseforderung.
Der neue Leiter kann zeigen, daß man den Job auch unaufgeregt und sachlich machen kann und die Emotion in die inhaltliche Arbeit legt.
Ob das dann Fehringer gefällt? Jo mei...
Schade, dass Katharin Auer aufhört, sie hat das MAW zur heutigen Bedeutung geführt, es mit Leben und Intensität gefüllt. Vielleicht kann sie als Beraterin bleiben. Ein Rosestrauss von mir sei ihr virtuell gewiss.
Mit Stefan Rosinger übernimmt ein Profi die Geschäfte, er hat ja in vielen Veranstaltungen bewiesen, dass er sogar Grosses stemmen kann. Hoffentlich stehen alle Parteien hinter ihm, zum Wohl des Museums und der Stadt Steyr.
Seh ich auch so. Die Ausstellungen, Projekte u Lesungen hatten Weltniveau..