Wenn sich Einrad-Artisten als Hockeyspieler betätigen
STEYR. Am 9. Mai findet in Steyr das nächste Turnier statt. Die Gastgeber sind auf Sieg eingestellt.
Im Sommer sieht man sie mitunter sogar auf jenen keineswegs ebenen Forststraßen radeln, die eigentlich den Mountainbikern als Verkehrswege und Trainingsstrecken zugedacht sind – und mag es kaum glauben, dass sie auch hier Haltung bewahren auf ihren labilen Mobilen und nicht regelmäßig zu Sturz kommen damit.
Was aber tun Einradfahrer den Winter über, wenn Wind und Wetter mehr zum Zu-Hause-Bleiben denn zum Outdoor-Sport animieren? Sich auf die faule Haut legen und die fahrbaren Untersätze in die Keller verfrachten? Keineswegs. Die Steyrer Einrad-Artisten, die sich als eigene Sektion im Verein Laufrad organisiert haben, begeben sich in die Halle – und spielen Einradhockey.
Der Schläger ist keine Stütze
Einradhockey: Was verrückt klingt, hat sich in Deutschland bereits zur In-Sportart entwickelt. Dort gibt es sogar eine Einradhockey-Liga, in der rund 50 Vereine zu Werke gehen. In Österreich sind es zwar erst vier Vereine, die sich derart sportlich betätigen, die Steyrer Truppe rund um Quasi-Kapitän Christoph Pötz hat jedoch schon mehrfach Turniere organisiert. Das nächste geht am Samstag, 9. Mai, in der Stadthalle am Tabor über die Bühne.
"Man spielt über das große Feld, jede Mannschaft besteht aus fünf Spielern, die Tore sind so groß wie Eishockey-Tore", erklärt Pötz im Gespräch mit der Steyrer Zeitung. Die Herausforderung dabei: Man sollte nicht nur auf dem Einrad sicher und schnell unterwegs sein. Auch die Handhabung des Schlägers ist wichtig. "Wir spielen ja auch mit einem Tennisball, der springt mitunter."
Theoretisch sei es zwar möglich, sich mit dem Schläger beim Radeln abzustützen. Das wäre aber in der Fortbewegung hinderlich und in Hinblick auf das Spielergebnis wenig erfolgversprechend. Lediglich der Torhüter, der weit weniger in Bewegung ist als seine Teamkollegen, würde den Schläger als Stützstock nützen.
Auch wenn die Steyrer Einradhockey-Spieler mit der Spitze der deutschen Liga wohl nicht mithalten können: Beim Heimturnier scheint ein Sieg durchaus in Reichweite – trotz Konkurrenz aus der Schweiz, Tschechien und eben Deutschland. Pötz: "Wir sind mit zwei gleichwertigen Mannschaften dabei. Da werden wir hoffentlich mit zumindest einer vorne mitmischen können."
Der Blick auf die Aufstellung jenes Steyrer Teams, in dem Pötz und sein Bruder Martin zu Werke gehen, zeigt eine weitere Eigenart von Einradhockey auf – die nämlich, dass hier Männer und Frauen gemeinsam aktiv sind. An der Seite der Pötz-Brüder kommen neben Theo Crazzolara und Jan Hochgatterer Katharina Kutzenberger und Julia Elsigan zum Einsatz.
Das Turnier in Steyr beginnt um 9 Uhr. Die Finalrunde folgt um 14.30 Uhr.