Peter Krammer braute Bier wie zu Großvaters Zeiten
SANKT MARTIN. Altes Brauerwissen kombiniert mit historisch belegten Rohstoffen und verarbeitet im alten Sudhaus – das ergibt ein Bier wie es sich die Mühlviertler wahrscheinlich vor 80 Jahren schmecken ließen.
Hochwertiges Bier zu brauen, hat in der Brauerei Hofstetten lang Tradition. Um geschmacklich neue oder vielmehr in Vergessenheit geratene Welten zu entdecken, unternahm Peter Krammer, Braumeister aus Leidenschaft, den Versuch, Bier aus alten Getreidesorten zu brauen.
Alles begann 2009 mit einem Besuch in der Genbank in Linz, wo Krammer drei verschiedene Braugerstensorten aussuchte. Diese wurden vermehrt, bis von jeder Sorte rund 100 Kilo Saatgut zur Verfügung standen. "Mit diesem Grundstock haben wir mit unseren Mühlviertler Bio-Landwirten Sortenversuche gestartet, die vom BIO Kompetenzzentrum Schlägl betreut wurden", erzählt Krammer. Bei diesen Versuchen stellte sich die Sorte "Heines Heisa" als jene heraus, die mit den klimatischen Bedingungen und den kargen Böden in der Region am besten harmonierte. Diese Gerste wurde von 1935 bis 1950 als Braugerste in der Region angebaut.
Historische Rezeptur
Für das Traditionsbier wurde nach einem historischen Rezept gebraut, damit die Eigenschaften und Charakteristika der Gerste berücksichtigt und in das Bier miteingebunden werden können.
"Das Ergebnis unserer jahrelangen Bemühungen ist ein Bier mit leichten Gemüse-Aromen, die an frische Landgurke erinnern, gepaart mit einer dezenten Butternote. Auf jeden Fall einmalig", resümiert Peter Krammer das Brauergebnis. Das Bier wurde im historischen Sudhaus, dass im Jahr 1929 von Heinrich Krammer errichtet wurde, angesetzt. Das Malz wäre für die neue Anlage auch nicht gut geeignet gewesen, zumal man auch beim Mälzen auf historische Rezepte vertraut hat. Gehopft wurde das Bier mit der alten Mühlviertler Sorte Malling.
Vorerst wird das Bier "Heines Altes Lager" nur am Hofstetter Rampenverkauf verkauft, da die Ideen und Gedanken zu diesem Projekt mit Kunden und Interessierten geteilt werden sollen. Im November 2018 war "Heines Altes Lager" beim "Heilem Malt Brewing Award 2018" nominiert.
“Ein Bier mit Gemüse-Aromen, die an Landgurke erinnern“, haha, wie lustig!
Gefühlt der 1026. Bierbrauer im Mühlviertel.
Falsch, Hofstetten war 1449 die erste Brauerei. Nicht nur im Mühlviertel, sondern in Österreich.
In Oberösterreich.
AlfDalli,
du korrigierst "erste Brauerei 'in Oberösterreich"
1449, und Oberösterreich,
Das Gebiet nördlich der Donau war um diese Zeit eher ein dunkler Urwald, von den Quaden besiedelt, welcher später von den Schläglern und in der Mitte den Wilheringern urbar gemacht wurde. Die Schwarzenberger und die Rosenberger teilten sich die Besitzungen, während im Unteren Mühlviertel die Christianisierung von Baumgartenberg ausging und von den Babenbergern besiedelt wurde.
Vergessen wir also den Unterschied Oberösterreich, Österreich.
Das Hofstener war einmal ein billiges Baustellenbier und gehört heute sicher zu den Top Bieren, die ich kenne, schätze und sicher noch weit hinaus positiv beurteilt wird.
Super, viel Erfolg.