Moderner Smartphone-Kontrollpunkt am alten Grenzstein
ROHRBACH-BERG. Ein Kontrollpunkt beim Rohrbacher Vermessungsamt zeigt an, wie genau ein Smartphone-GPS misst.
Ein GPS-Gerät zur Positionsbestimmung hat heutzutage fast jeder eingesteckt – das eigene Handy. Wie genau der GPS-Empfänger im Smartphone wirklich misst, kann man nun in Rohrbach überprüfen. Nämlich am neuen Kontrollpunkt vor dem Vermessungsamt. Die Positionsgenauigkeit kann dort ganz einfach überprüft werden.
Erst drei solche Kontrollpunkte gab es bislang in Österreich. Am Freitag wurde der vierte direkt vor dem Vermessungsamt in der Haslacher Straße enthüllt. Der Kontrollpunkt verbindet Modernes und Historisches: Auf einem alten Staatsgrenzstein wurde eine Metallplatte mit QR-Code angebracht. Wird dieser mit dem Smartphone gescannt, dann öffnet sich eine Karte im Browser, und der Unterschied zwischen tatsächlicher und angezeigter Position des Handys wird erkennbar. "Die Differenz kann nicht einmal einen Meter betragen, aber auch 200 Meter", erklärte Wernher Hoffmann, Präsident des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV).
Zentimetergenaue Messung
"Das Vermessungswesen ist Grundlage vieler Systeme, die den Staat zusammenhalten", erklärte Hoffmann. Das Grundbuch oder das Katastersystem etwa. "All das hat Raumbezug, und die Messgenauigkeit ist entscheidend." Das BEV betreibt übrigens den Satellitenpositionierungsdienst APOS (Austrian Positioning Service), der zusammen mit vielen, genau bestimmten Vermessungspunkten in ganz Österreich die Grundlage für die Grundstücks- und Ingenieursvermessung bildet.
Mehr Satelliten als GPS
APOS nutzt mehr Satelliten als ein herkömmliches GPS-System, außerdem werden eigene Bodenstationen des BEV in die Messung einbezogen. Damit kann zentimetergenau vermessen werden – und dank dem neuen Kontrollpunkt jetzt auch die eigene Position auf den Zentimeter genau bestimmt werden.