Hürden, die das Leben schwer machen
FREISTADT. Projektwoche des Sozialforums zum Thema Barrierefreiheit vom 19. bis 26. September
Eine hohe Gehsteigkante ist für einen Rollstuhlfahrer eine deutlich sichtbare Hürde. Aber es gibt noch viele weitere, unsichtbare Barrieren, die das Miteinander erschweren. Nicht nur für Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen, sondern auch für jene, die ihr Leben in Armut oder Arbeitslosigkeit meistern.
Diese gesellschaftlichen Probleme rückt das Sozialforum – ein Zusammenschluss von sozialen Vereinen und Gruppen aus der Region – vom 19. bis 26. September mit einer Projektwoche in den Mittelpunkt. Der Titel „Alte Hindernisspuren – neue, barrierefreie Wege“ ist an die Landesausstellung angelehnt. Denn nicht nur Kultur, sondern auch das soziale Miteinander soll im Jahr der Landesausstellung auf dem Programm stehen, sagt Projektleiter Herbert Stummer vom Sozialservice. Bei der Aktionswoche, die mit einer Diskussionsrunde im Salzhof startet, wird aufgezeigt, welche alten Hindernis-Spuren für Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen bereits bewältigt wurden und welche neuen Wege in die richtige Richtung führen. „Die Probleme, mit denen ein Rollstuhlfahrer konfrontiert ist, sieht man schnell“, sagt Stummer. „Aber es gibt auch viele versteckte Barrieren, wie Armut und psychosoziale Probleme, die wir damit aufzeigen wollen.“ Und zwar mit diesem Programm:
Diskussion „Barrieren in Politik und Gesellschaft“: Den Auftakt macht kommenden Donnerstag (19 Uhr) eine Diskussion im Salzhof: Christine Haiden, Chefredakteurin der Zeitschrift „Welt der Frau“, moderiert die Gesprächsrunde mit Betroffenen, Experten und Politikern. Unter anderem hat Landeshauptmann-Stv. Josef Ackerl (SPÖ) sein Kommen zugesagt. Im Anschluss wird zum „sozialen Buffet“ eingeladen. Menschen mit Beeinträchtigung und der „WA-WA-LE“-Chor musizieren und verschiedene Sozialvereine stellen sich vor.
Aktionswoche „Barrierefreie Wege“: Wie wichtig die Barrierefreiheit für Menschen mit Beeinträchtigung ist, davon kann man sich ab Freitag eine Woche lang täglich am Hauptplatz überzeugen. Die Caritas stellt ein behindertengerechtes Fahrschulauto zur Testfahrt zur Verfügung, und auf einem Rollstuhlparcours kann man nachempfinden, wie es ist, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Darüber hinaus gibt es ein Infozelt zu Themen wie barrierefrei Bauen und Wohnen und zu den sozialen Einrichtungen in der Region.
Genusskochen: Lebensmittel aus dem Sozialmarkt Arcade werden am Freitag von 14 bis 18 Uhr in der Feldküche des Roten Kreuzes am Hauptplatz zubereitet. Die Speisen werden zu einem „sozialen“ Preis am Hauptplatz verkauft, die Rezepte gibt es kostenlos.
Gottesdienst zum Thema „barrierefrei“ am Sonntag, 22. September, 10 Uhr in der Stadtpfarrkirche.
Radioprogramm: Das Freie Radio Freistadt sendet täglich ein zweistündiges Schwerpunktprogramm. Im Studio sind Vereine und Organisationen zu Gast, die ihre Arbeit vorstellen (www.frf.at).