Acht Ärzte planen ein Primärversorgungszentrum
TRAUN. Derzeit läuft die Standortsuche, die Eröffnung ist für 2021 geplant.
Unbesetzte Kassenstellen für Allgemeinmediziner, eine steigende Zahl an Patienten, potenziell anstehende Pensionierungen: Für den Trauner Allgemeinmediziner und Notarzt Johann Jagersberger gibt es viele Gründe, warum Traun ein Primärversorgungszentrum braucht.
"Es droht die Situation, dass im Jahr 2024 nur mehr sechs Allgemeinmediziner in Traun aktiv sind", sagt Jagersberger, der eine Verschlechterung der medizinischen Versorgungsqualität befürchtet.
Deshalb will der Arzt gemeinsam mit sieben Kollegen, darunter auch seine Ehefrau, ein Primärversorgungszentrum in Traun errichten. Neben den Allgemeinmedizinern sollen Patienten dort mitunter auch Physiotherapeuten und Logopäden vorfinden.
Von der Realisierung des Projektes würden nicht nur die Patienten, sondern auch die Ärzte selbst profitieren: "In so einem Zentrum sind die Wege für die Patienten kürzer, es wird auch der Austausch zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen erleichtert." Dadurch könnten den Patienten schnell und unkompliziert passende Therapiemöglichkeiten innerhalb eines Hauses vermittelt werden.
Durch das Arbeiten im Team seien auch ausgedehntere Öffnungszeiten möglich, zudem werde dadurch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert, so der dreifache Familienvater weiter.
Video: Dr. Johann Jagersberger über die Planung des Versorgungszentrums.
Konzept bereits eingereicht
Das Konzept für die Pläne wurde der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse (OÖGKK) bereits präsentiert. "Der Bedarf für ein Primärversorgungskonzept ist in Traun jedenfalls gegeben. Aktuell gibt es dort elf Kassenstellen für Allgemeinmedizin, von denen zwei nicht besetzt sind. Zudem ist eine Kinderarztstelle vakant", heißt es von Seiten der OÖGKK.
Entschieden sei aber noch nichts, weitere Gespräche sind geplant, sobald die Projektwerber konkrete Investitionsentscheidungen getroffen haben.
"Wir sind derzeit auf der Suche nach einem passenden Grundstück, es sind bereits vier potenzielle Standorte in der engeren Auswahl", sagt Jagersberger. Wichtig sei, dass das geplante Zentrum öffentlich gut erschlossen ist: "Bis Ende des Jahres wollen wir einen Standort fixieren." Läuft alles nach Plan, soll im zweiten Halbjahr 2020 mit dem Bau begonnen werden, für Mitte 2021 ist die Eröffnung des Primärversorgungszentrums in Traun geplant.
Der Trauner Bürgermeister Rudolf Scharinger (SP) begrüßt die Pläne der Ärztegruppe: "Wir werden sie die Widmungen betreffend unterstützen." Durch die Errichtung eines Primärversorgungszentrums könne das medizinische Angebot in der Stadt erweitert werden, wovon die Bürger profitieren würden.