90 tollkühne Statisten kommen dem Himmel über Linz ganz nahe
LINZ. Bei der Klangwolke am Samstag werden sie bis zu 60 Meter über dem Boden balancieren
Schwindelfrei. Das müssen sie alle sein. Wenn am Samstag (ab 20 Uhr) bei der Klangwolke die Aufführung der katalanischen Theatergruppe La Fura dels Baus auf dem Programm steht, rücken auch 90 Statisten in das Rampenlicht. Die mutigen Hobby-Artisten "schweben" bis zu 60 Meter über der Donau – oder balancieren horizontal über ein riesiges, die Weltkugel darstellendes Draht-Gestell. "Das Gefühl ist einzigartig, wenn man so in den Seilen hängt", sagt Mathias Puffer, "der Respekt vor der Höhe aber auch."
Der 23-Jährige wird unter anderem einen der Roboter an der Weltkugel darstellen.
Seit Sonntag laufen die Proben auf Hochtouren, am Dienstag wurden die Statisten erstmals in die Lüfte gehoben, selbst ein Kran war dafür im Einsatz. "Aber noch nicht auf der vollen Höhe, das wäre zu viel fürs erste Mal", sagt die spanische Produzentin Nacha Delpiano. Täglich wurde stundenlang auf der Donaulände gemeinsam für den großen Augenblick trainiert – unter den akribischen Blicken der Choreografen und den höchsten Sicherheitsstandards. Der kleinste Fehler hätte fatale Folgen.
Menschliches Netz
Ob die Darsteller nicht Angst haben? "Ich freue mich einfach auf das Gefühl der Freiheit", sagt Viktoria Öllinger. Auch die 19-jährige Sofia Kalcher fiebert ihrem Einsatz entgegen. Sie ist extra aus Graz angereist, um Teil des Spektakels zu sein. Warum sie das auf sich nimmt? "Am Samstag, wenn ich dann oben hänge, hinter mir das Feuerwerk ist und die Zuschauer begeistert sind, weiß ich, dass ich meinen Teil beigetragen habe", sagt die Maturantin.
Beide Frauen sind Teil des "menschlichen Netzes", dargestellt von insgesamt 72 Mitwirkenden. Acht Figuren werden einstudiert – und am Samstag synchron vor Tausenden Besuchern an der Donaulände gezeigt. Dafür leisten die tollkühnen Statisten auch bei Regen vollen Körpereinsatz: Die Positionen werden bei der Probe, gänzlich unbeeindruckt vom Wettergott, weiter geübt. Nur einen Steinwurf entfernt proben 20 Bogenschützen. Mit angezündeten Pfeilen werden sie am Samstag das Feuerwerk einläuten.
Weltpremiere in Linz
Eine Weltpremiere zeigt Ulli Ullmann. Die Linzerin ist die erste Rollstuhl-Statistin, die bei "La Fura" dabei ist.
"Ich will Dinge machen, von denen man nicht denkt, dass sie möglich sind", sagt sie. Während ihre "Kollegen" beim Testlauf am Kran hochgezogen werden, muss Ullmann noch am Boden warten. "Ist das cool", sagt sie, während sie den anderen zusieht. Ihre Vorfreude ist spürbar.
Schließlich wird auch Ullmann – samt Rollstuhl – in die Luft gehoben. Dafür gibt es Applaus von den Statisten und Produzenten. Wie es sich anfühlt, dem Himmel nahezukommen?
"Saugut".
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Oh, das klingt sehenswert. Habe die Klangwolke letztes Jahr miterleben dürfen und war begeistert. Ich kann generell immer wieder betonen, dass das kulturelle Angebot in Linz keine Wünsche offen lässt. Das Pflasterspektakel war heuer auch wieder ein Erlebnis!