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Landwirte im Umgang mit dem Wolf: "Fühlen uns alleingelassen"

Von Karoline Ploberger, 23. März 2023, 00:04 Uhr
Landwirte im Umgang mit dem Wolf: "Fühlen uns alleingelassen"
Umgang mit steigenden Wolfszahlen in Österreich ist noch immer unklar. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ/WIEN. Die Rückkehr des Wolfes nach Europa löst emotionale Debatten aus, Oberösterreich plant Förderungen für Schutzmaßnahmen.

Der Wolf – ein emotionales Thema und zugleich eine hitzige Debatte mit viel Konfliktpotenzial. Angst um die Sicherheit, Sorge um das Weidevieh und das Ziel, die Biodiversität weiterhin zu erhalten und zu schützen, spielen dabei eine wesentliche Rolle. In den vergangenen Jahren wurden vor allem Landwirte mit Weidevieh im Umgang mit den steigenden Wolfszahlen vor Herausforderungen beim Herdenschutz gestellt.

"Das Problem ist, dass man zwar viele Ratschläge hinsichtlich der Herdenschutzmaßnahmen bekommt. Wirklich unterstützt und verstanden – auch von Seiten der Politik – fühlt man sich jedoch nicht", sagte gestern bei einem Online-Pressetermin in Wien Landwirt Alexander Elpons, der im Südburgenland Weideflächen mit rund 400 Steinschafen bewirtschaftet. Sein Prinzip: eine traditionelle Beweidung zum Schutz der Biodiversität. Die Feldstücke sind von einem Elektrozaun umgeben, einen Herdenschutzhund besitzt Elpons nicht.

"Ich glaube, dass der Zaun zur Wolfsabwehr ein gutes Mittel ist, da dieser den Zaun als Hindernis wahrnimmt", sagt der Landwirt aus dem Burgenland. Ähnlich ergehe es ihm bei Angriffen von Goldschakalen, die in der Gegend ebenfalls ihr Unwesen treiben.

Förderungen in Planung

Doch für einen geeigneten Elektrozaun für die Weiden oder auch für Herdenhunde bedarf es Förderungen, "die Arbeitsbelastung und der finanzielle Mehraufwand sind unmöglich. Das kann man nicht alles aus der eigenen Tasche zahlen", sagt Elpons. Förderungen der Herdenschutzmaßnahmen – etwa Investitionen für Nachrüstung oder Neuanschaffen von Zäunen, Unterstützung bei einer Anschaffung von Herdenschutzhunden oder erhöhter Betreuungsaufwand durch Hirten – gibt es bisher nur in Salzburg, Vorarlberg, Tirol und Niederösterreich. Nun plant auch das Land Oberösterreich, diese Maßnahmen zu fördern und Landwirte so zu unterstützen. Details zu den Förderungen werden am Freitag präsentiert.

Erlegen ist keine Lösung

Dass besonders ungeschützte Tiere rasch zum Ziel bei Wolfsangriffen werden können, musste Schafhirtin Celia Martinez Aragon bereits selbst miterleben. "Besonders in solchen Situationen ist es wichtig, Herdenschutzhunde zu haben, die bei der großen Herde bleiben, um den Schaden gering zu halten", sagt die gebürtige Nordspanierin.

Während vor allem das Weidevieh der Gefahr von großen Beutegreifern ausgesetzt ist, besteht laut dem Wildbiologen Felix Knauer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien keine Gefahr für Menschen: "Der letzte Wolfsangriff, der in Europa tödlich endete, wurde 1974 in Spanien gemeldet."

Neben den Schutzmaßnahmen verweist der Wildbiologe auf ein intensives Monitoring und eine rasche behördliche Entscheidung, wenn es zu Interaktionen zwischen Wolf und Mensch kommen sollte. "Wichtig ist: einen Wolf niemals füttern, sodass er sich nicht an Menschen gewöhnen kann." Einen Wolf zu erlegen ist laut Knauer keine langfristige Lösung: "Da kommt rasch ein anderer." 

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger

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10  Kommentare
10  Kommentare
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KlausBrandhuber (2.066 Kommentare)
am 25.03.2023 11:17

Schon Sebastian Kneipp wußte: Die Menge macht das Gift.
Die Wölfe haben sich einfach zu stark vermehrt. Und mir tun 5 gerissene Schafe mehr leid als ein abgeschossener Wolf.

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Hans1960 (314 Kommentare)
am 23.03.2023 09:28

Wie abgehoben manche Experten sind beweist allein der Satz: Erlegen ist kein langfristiges Mittel da kommt rasch ein anderer.
Ja aber es ist halt so das sich jeder lebende Wolf vermehrt und daher zu mehr Wölfen führt. Daher werde ich diesen Artikel auch nicht ernst nehmen.
Ich habe den Verdacht das der Wolf dazu benützt wird die Almen als Co2 Speicher verwalden zu lassen, damit die Industrie mehr Co2 ausstoßen kann. Eine kostentragende Bewirtschaftung der vielen Weideflächen ist leider mit ungebremsten Wolfspopulationen nicht mehr möglich, und würde man alles Wolfsicher einzeunen ist für unser bisheriges Wild kaum Platz, und dieses trifft dann auf stark eingeschränkten Flächen auf die Wölfe.

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 23.03.2023 07:41

Schutz kostet ?
Zäune ?
Hunde ?

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caber (1.956 Kommentare)
am 23.03.2023 06:23

Jagd als Hobby ist Töten als Hobby.

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Caesar-in (3.621 Kommentare)
am 23.03.2023 08:45

Das ist aber interessant! Wie ernähren sie sich? Essen sie Fleisch von Tieren? Ja! Ok, keine weiteren Fragen! Essen sie Fleisch von Pflanzen? Fragen sie jetzt bitte nicht, was da Fleisch sein soll. Auch Pflanzen leben, sie existieren, sie wachsen und bilden Früchte. Wenn sie da keine Gemeinsamkeit sehen, sollten sie ihre Einstellung zur Welt überdenken. Und was die Jagd betrifft. Unsere Entwicklung hatte nun mal die Jagd zur Ernährung als fixen Bestandteil. Und das ist im Prinzip geblieben, nur dass man das Wild halt im Geschäft kauft oder im Gasthaus als Essen bestellt und nicht mehr selbst erlegt.

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caber (1.956 Kommentare)
am 23.03.2023 16:42

Ich beziehe mich nicht auf die Berufsjagd, sondern ausschließlich auf die Hobbyjagd - wie ich mit "Töten als Hobby" ja klar zum Ausdruck gebracht habe. Die Berufsjagd halte ich für ein notwendiges Übel. Ich bin daher für fachlich gut ausgebildete, psychisch und physisch stabile Personen, die das Ganze aus beruflicher Notwendigkeit und nicht aus Vergnügen, Spaß, Jux und Tollerei (Hobby!) betreiben.

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DeaLi86 (1.735 Kommentare)
am 24.03.2023 08:59

Glauben sie wirklich, die ganzen Jäger die wir haben machen das aus Jux und Tollerei, nur weil sie es neben ihren Beruf machen?

Ich glaube sie verwechseln Jäger mit Wilderer???

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richie (939 Kommentare)
am 23.03.2023 08:56

Jagd ist für die meisten Jäger nicht nur Hobby, sondern auch arbeits- und kostenintensiv - abgesehen halt von den Trophäenjäger.

Jagd ist auch nötig, um ein gewisses Gleichgewicht zu erhalten.
Ich möchte nicht wissen, wie unsere Wälder aussehen würden, wenn kein Abschuss erfolgte.

Ja, und ich bin kein Jäger, habe aber durch einen sehr engagierten Freund (Jäger) recht gute Einblicke in die Thematik.
Was der an Zeit und auch Geld in das "Hobby" investiert, ist recht stattlich. Dass dafür das eine oder andere gute Wildbret abfällt, ist eigentlich nur eine schöne Nebensache, die er übrigens auch bezahlen muss, wie jeder Jäger, der ein Tier erlegt.

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glingo (4.976 Kommentare)
am 23.03.2023 12:02

Jagd ist auch nötig, um ein gewisses Gleichgewicht zu erhalten.
Ich möchte nicht wissen, wie unsere Wälder aussehen würden, wenn kein Abschuss erfolgte.

ja weil jeder natürliche Jäger sofort erschossen oder ausgerottet wird Wolf, Bär, Katze, Hund,...

Für jeden Jäger ist auch eine Katze ein Feind der wenn sie in sein Revier kommt erschossen werden muss.

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DeaLi86 (1.735 Kommentare)
am 24.03.2023 09:04

Wann wurde bei uns ein Bär gesichtet?

Hunde sind an der Leine zu führen und sollten bei Haus und Hof bleiben.

Ein paar Mal auspuxen, okay, aber immer wieder.
Wie oft ist dieser Hund schon ausgebuxt, bevor er erschossen wurde?

Vielleicht mit dem Jäger eine freundschaftliche Basis gründen.🤔

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