"Sorglosigkeit ist zu groß geworden"

104 positive Corona-Fälle wurden bei den Massentestungen im Bezirk Schärding entdeckt. Damit liegt der Bezirk oberösterreichweit im Spitzenfeld. Über mögliche Ursachen herrsche Rätselraten, wie auch Schärdings Bezirkshauptmann Rudolf Greiner auf OÖN-Anfrage sagt.

Gibt es für die Häufung positiver Fälle im Bezirk Schärding eine Erklärung?

Auch wir rätseln, warum die positiven Fallzahlen so hoch sind und auch so langsam zurückgehen. An unseren behördlichen Tätigkeiten wie der unverzüglichen Absonderung von Positiven und Kontaktpersonen und dem zeitnahen Kontaktpersonenmanagement liegt es sicher nicht. 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stab der Gesundheitsbehörde der BH Schärding leisten seit März hervorragende Arbeit, wir sind trotz der hohen Fallzahlen am Laufenden. Wochenlang war der Bezirk Schärding im Sommer Corona-frei, was sicher zu einer gewissen Sorglosigkeit geführt hat. Leider müssen wir nun auch bei Kontrollen feststellen, dass die Dramatik der Auswirkungen noch nicht in allen Köpfen angekommen ist und Maßnahmen nicht eingehalten werden. Die Eigenverantwortung und die Bereitschaft zur Einhaltung der Hygienebestimmungen müssen auf jeden Fall steigen.

Die Teilnahme im Bezirk Schärding war zwar deutlich höher als in den beiden anderen Innviertler Bezirken, was rein statistisch auch eine höhere Wahrscheinlichkeit nach sich zieht, positive Fälle herauszufiltern. Reicht das allein als Erklärung aus?

Einerseits sind wir froh, dass über 100 Positive herausgefiltert werden konnten, andererseits sind die Zahlen besorgniserregend und müssen unbedingt sinken. Dies gelingt nur mit entsprechender Disziplin. Ich rufe in diesem Zusammenhang dazu auf, das Angebot der neuerlichen Massentestungen von 8. bis 10. Jänner 2021 verstärkt zu nutzen.

Könnte die Nähe zum bayerischen Grenzraum eine Ursache sein?

Davon ist nicht auszugehen, auch wenn bei den Pendlertestungen auf deutscher Seite, die mittlerweile nicht mehr stattfinden, immer wieder Positive festgestellt wurden.