Robotik-Projekt soll Arbeitsablauf bei Flugzeugteilehersteller beschleunigen

Der Flugzeugteilehersteller FACC, dessen Leichtbauteile sich praktisch in allen Flugzeugtypen der großen Anbieter finden, wurde als Technologiepartner in einem dreijährigen Forschungsprojekt "SPIRIT – A software framework for the efficient setup of industrial inspection robots" ausgewählt. Das von der Profactor GmbH aus Steyr gemeinsam mit acht verschiedenen internationalen Wissenschafts- und Industriepartnern aus Österreich, Deutschland und Italien geleitete Projekt soll eine neue Generation von Prüfrobotern entwickeln, welche ohne Programmieraufwand für sehr unterschiedliche Prüfaufgaben eingesetzt werden sollen.

"Ziel des Projektes ist es, eine zeitaufwendige und hochqualifizierte Aufgabe der Roboterprogrammierung durch eine einfache Konfiguration der Inspektionsaufgabe zu ersetzen", sagt Helmuth Höller, Leiter der zuständigen Abteilung bei FACC. Wenn ein neues Teil oder eine komplexe Form geprüft werden soll, bestehe die größte Herausforderung bei Prüfrobotern darin, den Bewegungsablauf des Roboters so zu planen, dass die Prüfung die gesamte Oberfläche des zu prüfenden Teils abdeckt.

Dies werde in der Regel durch Spezialisten durchgeführt und ist also ressourcen- und zeitintensiv. Das Forschungsprojekt ziele darauf ab, diese Aufgabe von der Programmierebene auf die einfache Konfiguration zu verlagern und damit zu speichern. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung in der Industrialisierung innovativer Lösungen plane FACC, die Ergebnisse dieses Projekts direkt in den Arbeitsfluss der Fertigung einfließen zu lassen.

Die im Rahmen des Projekts entwickelte Software zielt auf die Entwicklung von Inspektionsrobotern ab, die eine Vielzahl von Aufgaben wie z. B. den Wechsel zwischen verschiedenen Inspektionstechnologien und die Prüfung neuer Teile bewältigen können. Der Prüfroboter benötige lediglich ein CAD-Modell des Teils zusammen mit dem CAD-Modell der Arbeitszelle, um Kollisionen zu vermeiden.

Anhand dieser Informationen berücksichtige er die gewählte Prüftechnik und generiere automatisch ein Prüfprogramm für die jeweilige Aufgabe. Während der Demonstrationsphase bei FACC werde der Roboter zur Inspektion eines Winglets mittels Röntgenradiografie eingesetzt. Der Roboter schalte dann auf eine zweite Technik um, nämlich die aktive Thermografie, und konfiguriere die Inspektion mit der zusätzlichen Technik. Auf diese Weise können einzelne Bereiche mit Indikationen nachträglich und schnell getestet werden, was den Inspektionsprozess mit mehreren Techniken um ein Vielfaches beschleunigt, so FACC.

Künftig soll es mehrere Vorteile geben: Effizienzsteigerung durch Ersetzen der Aufgabenprogrammierung mittels Aufgabenkonfiguration – eine detailliertere Beschreibung möglicher Abweichungen sowie optimierte Rückmeldung an die Planung und Konstruktion zur eventuellen Anpassung von Toleranzen, was wiederum dazu beitrage, nicht erforderliche Mehraufwände zu senken.