Platzmangel und Preise bei den Nachbarn beflügeln Innviertler Betriebsgebiet

Platzmangel und hohe Grundstückspreise im eigenen Land: Mit der Eröffnung eines Betriebsgebäudes hat sich mit der Firma HSR Heutrocknung die bereits sechste Firma aus dem Bundesland Salzburg im interkommunalen Betriebsbaugebiet Lengau angesiedelt, das von Lengau, Lochen und den Salzburger Gemeinden Straßwalchen und Neumarkt gemeinsam betrieben wird. Seit Start wurden damit bereits 260 Arbeitsplätze angesiedelt.

Die nächsten Ansiedlungen

Und die nächsten Projekte stehen bereits an: Anfang Oktober errichtet die Firma Klein-Autoteile ein Logistik- und Auslieferungslager. Das Unternehmen aus Grödig hat 12.000 Quadratmeter angekauft und will in Lengau mit 35 bis 40 Mitarbeitern loslegen.

Auch eine Installations- und Elektrikerfirma hat bereits eine Fläche erworben. Baubeginn ist per Frühjahr vorgesehen, der Neuzugang soll weitere 15 Jobs bringen. Das in Lengau bereits auf 33.000 Quadratmetern angesiedelte Unternehmen Lugstein Kabinenbau, das Kabinen für Bagger fertigt, plant für 2018 eine Erweiterung. Rund 150 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. "Es ist sehr erfreulich, dass sich das Inkoba-Gebiet Lengau so gut entwickelt. Es gibt laufend Anfragen, viele aus dem Salzburger Raum", sagt Lengaus Bürgermeister Erich Rippl.

HSR Heutrocknung hat nun offiziell eröffnet und investiert bis 2020 in Summe 3,8 Millionen Euro. "Die Zeichen stehen weiter auf Wachstumskurs. Deshalb haben wir uns bereits eine Erweiterungsfläche für ein zweites Betriebsgebäude gesichert", so Firmengründer und Bio-Landwirt Josef Reindl. Mit der Aufsplittung auf zwei Betriebsstätten schaffe das Unternehmen perfekte Bedingungen für weiteres Wachstum – in Straßwalchen befindet sich ein Versuchs- und Schaubetrieb, in Lengau die Produktions- und Verwaltungszentrale.

Seit vergangenem Jahr wurde von 25 auf 26 Mitarbeiter aufgestockt, und der Trend setze sich fort. Derzeit sucht HSR Mitarbeiter in den Bereichen Kälte- und Klimatechnik, Aluminiumbau, Elektrotechnik, Werbung und Marketing. HSR gilt als Spezialist für Trocknungssysteme, die mittels Luftentfeuchter-Wärmepumpen betrieben werden.

Neben Heu können auch Getreide, Kräuter, Mais, Hopfen, Hackschnitzel und vieles mehr getrocknet werden. Als "Gehirn" regelt eine Komfortsteuerung entsprechend dem jeweiligen Trocknungsfortschritt vollautomatisch – entwickelt und produziert im eigenen Haus, um Technologievorsprung beizubehalten.

Der Exportanteil bei HSR liegt bei 65 Prozent – weite Teile Europas, aber auch der erste Sprung nach Übersee ist geschafft: in Kanada wurden zwei Anlagen in Betrieb genommen. Anfragen aus den USA und Mittelamerika liegen aktuell zur Bearbeitung im Haus. Unterstützt wurde die HSR-Ansiedlung in Lengau durch die oberösterreichische Wirtschaftsagentur Business Upper Austria.