Der Sicherheitsfanatiker auf zwei Rädern

Er spuckt keine großen Töne, wenn er Neueinsteigern in die Motorradbranche eher banale Tipps gibt, wie sie mit ihrem Gefährt am sichersten durch den Verkehr kommen. Und das, obwohl Stefan Haderer allen Grund hätte, mit Ratschlägen nur so um sich zu werfen. Der 32-Jährige hat eben den von der HDI-Versicherung und dem ÖAMTC organisierten Wettbewerb „Österreichs sicherster Motorradfahrer“ gewonnen.

Eine grandiose Leistung, bedenkt man, dass in Österreich mehr als eine halbe Million Biker unterwegs sind. Und was sind nun die Ratschläge, die der bei der Firma Grünberger in Münzkirchen angestellte Maschinist Biker-„Greenhorns“ mit auf deren gefährlichen Weg gibt? „Blicktechnik“ nennt der Gewinner einer 16.000 teuren Honda als oberstes Gebot. Motorradfahrer müssen demnach viel mehr als zwei aufmerksame Augen haben. „Sie müssen den Gefährlichkeitsgrad einer Kurve erkennen, wenn nicht sogar erahnen. Und zugleich schauen, was hinten und vorne los ist.“ Logisch, dass Biker sich nur hellwach auf ihr Motorrad setzen sollten, weil sonst die tödliche Gefahr permanent im Rücken sitzt. Vordenken sei Pflicht. „Weil Motorradfahrer zu oft ‘Freiwild’ für Autofahrer sind.“ Diese sähen in Zweiradfahrern nur allzu oft „schwächere Gegner“, die schon selbst auf sich aufpassen müssten.

Noch ein Tipp von Österreichs sicherstem Motorradfahrer: „Jeder muss klein anfangen, das gilt allgemein, aber speziell für angehende Biker.“ Auch wenn also so mancher Jugendliche dank Papa „flüssig“ genug sei, gleich mit einer „Tausender Kawa“ zu beginnen, sei das nur allzu oft ein tödliches Spielzeug. Auch der Münzkirchner hat vor zehn Jahren klein, mit einer leichten Suzuki Super Moto, begonnen. Mit ein Grund, warum Haderer stets so sicher auf seinem Motorrad unterwegs ist, ist auch seine Freundin. Zu zweit oder in der Gruppe heiße es noch viel mehr „aufpassen“, als wenn man alleine unterwegs ist. Im Februar nächsten Jahres führt Österreichs sicherster Motorradfahrer seine Bikerfreundin zum Altar.