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Eingeschneit auf dem Dachstein

Von Gabriel Egger, 09. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Eingeschneit auf dem Dachstein
Das Wiesberghaus am Montagnachmittag. Bis zu drei Meter Schnee liegen derzeit in 1881 Meter Seehöhe. Bild: Wiesberghaus

HALLSTATT. Während die Feuerwehren im ganzen Land im Dauereinsatz sind, ist es für eine deutsche Familie im Wiesberghaus auf dem Dachstein ziemlich ruhig geworden. Seit sieben Tagen kann sie von der Hütte hoch über Hallstatt wegen des schlechten Wetters und der Lawinengefahr nicht mehr absteigen.

Für Theo Unkel haben sich die Weihnachtsferien verlängert. Zuerst um einen Tag. Dann waren es zwei. Und wahrscheinlich werden es acht werden, an denen der 17-Jährige in seiner Schule in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) fehlt. Bis dahin addiert er statt der Zahlen die dicken Schneeflocken, die der Wind gegen die Fensterscheiben des Wiesberghauses treibt.

Vergangenen Donnerstag ist Theo mit seinen Eltern und seinem Bruder vom Echerntal in Hallstatt aufgebrochen. Zwei Tage lang wollten sie Idylle und Ruhe auf dem Dachstein-Plateau genießen.

Mit Schneeschuhen unter den Füßen folgte die Familie den Spuren, die Hüttenwirtin Renate Kritzinger wenige Minuten zuvor angelegt hatte. "Ich habe eine Gruppe ins Tal begleitet, weil sie sich unsicher waren, ob sie wegen des Schnees den Weg finden. Eigentlich wollte ich so bald wie möglich wieder hinauf", sagt sie. Doch dann verschärfte sich die Lawinensituation.

Video: Schneechaos und keine Entspannung in Sicht:

Stricken und Karten spielen

Lawinenwarnstufe vier, keine Sicht und starker Schneefall sind auch die Gründe, warum Theo und seine Familie seit mittlerweile sieben Tagen vor dem wärmenden Kamin in 1881 Meter Seehöhe sitzen. Gemeinsam mit Kritzingers Tochter Teresa, der emsigen Hüttenköchin und einem fleißigen Mitarbeiter.

"Die Mama hat schon einen Schal gestrickt, und jetzt sind ein Paar Socken dran", sagt Theo. Und wenn sie die Handarbeit ruhen lässt, wird Karten gespielt, gelesen und gemeinsam gegessen. Einmal am Tag, wenn es der tosende Sturm vor dem Haus zulässt, geht Familie Unkel gemeinsam vor die Tür. "Manchmal versuchen wir dann etwas von der Hütte freizuschaufeln", sagt Theo.

Einen Lagerkoller gibt es im Wiesberghaus noch nicht, auch wenn niemand genau weiß, wie lange der Aufenthalt noch dauern wird. "Ich habe nur gehört, dass wir auf jeden Fall bis Samstag hierbleiben müssen", sagt der 17-Jährige. Es könnte aber auch länger dauern.

Sieben Tage ohne Flugwetter

Denn bis ein Hubschrauber das Wiesberghaus anfliegen kann, werden vermutlich sieben weitere Tage vergehen. Flugwetter ist erst für Mitte kommender Woche prognostiziert.

Bergretter müssten von der (derzeit geschlossenen) Bergstation der Krippenstein-Seilbahn zu Fuß über das Plateau zur Hütte gelangen. Bei mehr als drei Metern Schnee eine Mammutaufgabe. "Die Familie ist gut aufgehoben und wird bestens versorgt. Solange es keinen Notfall gibt, möchte ich bei diesen Verhältnissen niemanden raufschicken", sagt Dieter Eder, Leiter der Bergrettung Hallstatt. Zeit genug für Theo, sich langsam wieder auf die Schule einzustimmen.

Die Wettervorhersage für die kommenden Tage:

Das sagen Experten

Eingeschneit: Muss jemand, der von den Schneemassen überrascht worden und eingeschneit ist, seinen Urlaub opfern? Ist er versichert?

Laut Ernst Stummer (Arbeiterkammer) zählt eine solche Situation als entschuldigte Dienstverhinderung. Man muss also keine Urlaubstage dafür opfern. Wichtig sei, den Arbeitgeber rechtzeitig zu informieren.

Die Leiterin des Konsumentenschutzes, Ulrike Weiß, fügt hinzu, dass die Kosten für die Extra-Übernachtungen im Hotel oder in der Skihütte selbst getragen werden müssen. Die Betreiber seien aber oft sehr entgegenkommend.

Beim Einsatz von Bergrettern gilt: Ist ein Verunglückter nicht zusatzversichert, muss er für die Suchaktion selbst aufkommen. Das kann teuer werden.

Wie sieht es vor Ihrer Haustüre aus? Schicken Sie uns Ihre Schneefotos - per E-Mail an online@nachrichten.at oder via WhatsApp! Die besten Bilder werden in unserer Fotogalerie veröffentlicht.

 

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32  Kommentare
32  Kommentare
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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 12:00

Steiler als die Skipisten ists zur Simonyhüttn rauf auch nicht, also müsste theoretisch die Pistenraupe vom Krippenstein leicht als Taxi einspringen können.
Manche Hüttenwirte machen dies tatsächlich.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 12:03

... u. vom Hunerkogel runter sinds auch nur wenige hundert Meter.

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Superheld (13.122 Kommentare)
am 09.01.2019 08:18

Was ich nicht verstehe: die extremen Neuschneemengen wurden aufgrund der Großwetterlage einige Tage vorher angesagt.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 09.01.2019 09:19

und die Bundesbahnen habens gestern aus der Zeitung erfahren

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Superheld (13.122 Kommentare)
am 09.01.2019 09:25

Ich meinte hauptsächlich alle alpinen Abenteurer, welche damit sich und andere gefährden. Bei den angekündigten Neuschneemengen ist es verantwortungslos, eine Tour überhaupt zu starten oder nicht abzubrechen.

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Superheld (13.122 Kommentare)
am 09.01.2019 09:40

Man sollte nur die Wetterberichte lesen können. Ohne Beherrschung dieser hohen Kunst des Lesens schwarzer Buchstabenkombinationen (Wetterberichte) sollte man keine Tour führen.

Es ist aber durchaus möglich, dass man in deinem Umfeld alle jene als Propheten bezeichnet und vergöttert, die sich der Kunst des Lesens nicht verschlossen haben.

Eine Parallele zur unnötigen Kanzlerschaft deines Gurus SPÖ-Kern verkneife ich mir. grinsen

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Orlando2312 (22.320 Kommentare)
am 09.01.2019 18:00

...Eine Parallele zur unnötigen Kanzlerschaft...

Und was hat dieser Artikel im Entferntesten mit Politik im Allgemeinen und Ex-BK Kern im Speziellen zu tun?

Wichtig ist wohl nur, seine dümmlichen Polit-Parolen zu plazieren. Sie tun mir echt leid.

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 09.01.2019 07:56

meinen Sie nur wegen des wassers oder was sonst noch alles zum Vorschein kommen könnte

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 09.01.2019 08:30

Das Wasser wird das Hauptthema werden.

Aber ich kann mir gut vorstellen dass nicht nur verunglückte Tiere ausapern.

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betterthantherest (34.021 Kommentare)
am 09.01.2019 07:34

Die Schneeschmelze könnte heuer auch spannend werden.

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felixh (4.911 Kommentare)
am 09.01.2019 07:02

Schlimm wenn es schneit!!!!.... noch dazu im Winter

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magicroy (2.785 Kommentare)
am 09.01.2019 08:49

Und wenns im Sommer dauerregnet und Häuser überflutet werden, auch nicht schlimm oder wie?
Saudummes Posting!

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 09:06

Wer zwingt die Schönwetterhäuslbauer ihre Hütten in die Hochwassergebiete zu bauen?
Hausverstand kannst nicht kaufen ...

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magicroy (2.785 Kommentare)
am 09.01.2019 09:38

Als obs nur um Häuser ginge. Ich erweitere gerne nach Bedarf wenn Sie möchten.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 12:13

Her damit grinsen

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atmos99 (1.063 Kommentare)
am 09.01.2019 00:50

Naja, über die Gjaidalm und via Skipiste ins Tal bei herrlichem Pulver ganz ohne Lawinengefahr wäre problemlos in weniger als 90 Minuten möglich zwinkern

Mich würden meine Leut' in der Firma auslachen, wenn ich das als Grund meiner Absenz vorbringe.

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kroy (24 Kommentare)
am 09.01.2019 00:56

Da gibt's aktuell keinne Skipiste...

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atmos99 (1.063 Kommentare)
am 09.01.2019 01:08

Na klar gibt's eine Piste, nur eben nicht präpariert. Ist eh viel schöner im tiefen Pulverschnee ins Tal zu gleiten.

Selbst mit Schneeschuhen macht das Spaß. Dürfte also eher an den Protagonisten vor Ort liegen. Würde auch lieber in der Hütte sitzen als in der Schule zwinkern

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 09.01.2019 01:35

Sie sind wohl auch so einer der sich "Nüsse" um Lawinenwarnstufe vier kümmert?

Dessen ungeachtet wäre ich gar nicht erst aufgestiegen, der Wetterbericht hat genau das verhergesagt.

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 05:23

Wo zwischen der Hütte u. dem Krippenstein ist Stufe 4?
Für Gebirgsverhätnisse ist es dort relativ eben.
Nehme an, dass noch nie dort warst.
Karte ansehen!

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 09.01.2019 05:59

Relativ eben kommst du im Tiefschnee ja sicher gut voran. Besonders als Ortsunkundiger. Dass ich nicht lache!

Von echtem Winter dürften viele Menschen keine Ahnung haben.
Vor allem, was der in einsamen Gebieten alles kann, z.B. dir die Sicht nehmen und Orientierung sehr schwer bis unmöglich machen, das Atmen schwer machen, wegen starkem Wind und Schneetreiben. Da braucht man seine Kraft alleine schon dafür, um dem Widerstand zu leisten.
Gibt es so viele "Sonntags"sportler, die sich gern was schönreden? Ich rufe zu mehr Denksport auf!

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Gabriel_Egger (29 Kommentare)
am 09.01.2019 06:27

Liebe Leser und Bergfreunde!

Bevor diese Diskussion ausartet, eine kurze Erklärung:

Ja, der Weg vom Wiesberghaus über das Plateau zu den Pisten des Krippensteins ist flach und darum auch nicht sonderlich lawinengefährdet.

Aber: Für die Familie, die mit Schneeschuhen unterwegs ist, ist die Spurarbeit durch den mehr als drei Meter hohen Neuschnee nicht zu bewerkstelligen. Es würde einen Tross von Leuten brauchen, um eine Spur anzulegen. Zudem kommen Wind in Orkanstärke und Sichtverhältnisse, die einen Versuch bei geringer Ortskenntnis beinahe unmöglich machen.

Die Pisten des Krippensteins sind außerdem wegen der Lawinengefahr aktuell gesperrt.

Ein Versuch wäre bei den derzeitigen Bedingungen einfach zu riskant.

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KritischerGeist01 (4.928 Kommentare)
am 09.01.2019 09:13

Endlich einer der die Fakten kennt und nicht nur auf "Gscheitwaschl" macht. Danke für die objektiven Informationen.
Poster mit teilweise zigtausend Kommentaren, die quasi Spezialisten für eh alles sind, nehme ich ohnehin nicht ernst.

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abo123 (366 Kommentare)
am 09.01.2019 10:30

Gscheitwaschl = ilcapone + atmos99

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 12:16

grinsen

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 09.01.2019 17:05

Personen, die hier seit x-Jahren im Forum sind (und dies mit demselben Nick) sind mir beim "Hintern" lieber, als jene die ihren Nick andauernd wechseln (aus welchen Gründen auch immer).

Als langjähriger Forumteilnehmer hat man da schon seine Antennen! grinsen

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 09.01.2019 15:09

Lieber Herr Egger,
wenn Sie diese Informationen für diejenigen im Artikel mitliefern, die ansonsten der Phantasie freien Raum lassen, wäre das auch durchaus eine Bereicherung für alle, die mit Winter und Schnee keine Erfahrung haben.
Was und wieviel gestrickt wurde ist nett für die zu hören, die auch gerne irgendwelche rührseeligen Geschichten lesen oder schauen. Der Bildungsauftrag der Medien verlangt es nicht, aber offensichtlich geht bei soviel Abenteuerlust der Sinn für die Härten von winterlichen Wetterbedingungen verloren.

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reedus (22 Kommentare)
am 09.01.2019 07:04

https://de.wikipedia.org/wiki/Heilbronner_Dachsteinungl%C3%BCck
Es wird wohl wieder Zeit daran zu erinnern...

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il-capone (10.383 Kommentare)
am 09.01.2019 08:28

Im Ernst: wie oft machst Schneeschuh-Touren, u. in welchem Gelände?
Bzw, stehen bei Dir welche Füass-Unterlagen im Stall? zwinkern

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 09.01.2019 09:06

Gabriel Egger gab die einzig richtige Antwort.
Gerne sind wir im Tiefschnee gestapft, mussten auch manchmal Wind und Schneetreiben beim Ausschaufeln und fortkommen trotzen. Schneeschuhe erst einmal probiert, aber in Planung, Langlauf ok, aber nicht bei jedem Wetter.
Aber eines unterscheidet mich grundsätzlich von dir. Ich überschätze meine Kraft nicht und gehe Touren, auch im Sommer, nur gut geplant und vorinformiert an und ohne mir irgendwelche Illusionen, wie leicht das doch für jeden zu schaffen sein müsste, an. Selbstverantwortung steht an erster Stelle!
Anderen einreden zu wollen, ist ja easy, finde ich Leichtsinn, der schnell mitschuldig an Bergtoten macht.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 09.01.2019 05:22

Ihre Beiträge hier halte ich für gemeingefährliche Informationen, wenn das, was uns berichtet wird, nur einigermassen stimmt.
Oder hast du keine Ahnung von winterlichen Verhältnissen, bist immer nur bei blauem Himmel unterwegs...? Lass solche schlechten Scherze. Es gibt genug Unerfahrene, für die das zur Gefahr werden könnte.

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Orlando2312 (22.320 Kommentare)
am 09.01.2019 07:01

Einfach haarsträubend, Ihre Arroganz.

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