Alpine Notlage: Rettungskräfte mussten gleich zwei Mal ausrücken
GMUNDEN. Gleich zwei Mal mussten gestern, Freitag die Rettungskräfte ausrücken, um in Not geratenen Bergsteigern aus ihrer misslichen Lage helfen.
Ein Urlauberpaar aus England rief gegen 17.30 Uhr um Hilfe. Die 52-jährige Frau und ihr 50-jähriger Lebenspartner waren am Vormittag in Obertraun zu einer Bergtour auf den Krippenstein aufgebrochen. Das Paar war mit normaler Wanderausrüstung unterwegs und hatte sich vorgenommen, den Berg über den Wanderweg Nr. 662 zu besteigen. Ab 1500 Metern Seehöhe mussten die beiden immer wieder über Schneefelder wandern, verloren dadurch die Orientierung und brauchten länger als geplant. Als das Paar gegen Abend immer erschöpfter wurde und das Ziel noch nicht in Sicht war, verständigten sie telefonisch das Seilbahnunternehmen. Drei der dortigen Mitarbeiter machten sich mit einem Skidoo und zu Fuß auf die Suche und alarmierten zudem die Bergrettung Obertraun und den Polizeihubschrauber.
Ein Mitarbeiter des Seilbahnunternehmens fand das Paar schließlich. Die Frau und der Mann waren allerdings derart erschöpft, dass ein weiterer Auf- oder Abstieg nicht mehr möglich war. Sie mussten daher mit dem Polizeihubschrauber aus dem unwegsamen Gelände zur Bergstation der Krippenseilbahn geflogen werden. Von dort fuhr das Paar mit der Seilbahn ins Tal.
Drei Männer mussten in Hallstatt gerettet werden
Gegen 19.30 Uhr erreichte die Rettungskräfte dann ein weiterer Notruf. Drei befreundete Männer (35, 37 und 38 Jahre alt) hatten sich in Hallstatt auf den Vorderen Hirlatz aufgemacht. Die gut ausgerüsteten Urlauber hatten ihre Tour mit einer App geplant und mit etwa sechs Stunden Gehzeit gerechnet. Der Weg stellte sich jedoch als unmarkierter Jagdweg heraus, weshalb die Männer Probleme mit der Orientierung bekamen. Sie entschieden sich dazu, weiterzugehen. Mit steigender Höhe erschwerte sich die Tour jedoch immer mehr, da es am Vortag geschneit hatte. Gegen 18 Uhr erreichten die Männer schließlich den Gipfel und begannen den Abstieg auf der gegenüberliegenden Seite des Berges in Richtung Wiesalm.
Als gegen 19.30 Uhr die Sonne unterging und die Akkus ihrer Handys durch die ständige Nutzung der App ausfiel, alarmierte die völlig erschöpfte und durchnässte Gruppe die Rettungskräfte. Zwei Alpinpolizisten und vier Bergretter aus Hallstatt stiegen in der Dunkelheit zu den Deutschen auf und brachten die Männer unverletzt ins Tal.