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Tschechien und die Jahre mit der Zahl Acht

Von Michael Schäfl, 19. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Nachbar Böhmen: So nah – und doch so fern
Unser Mann in Pilsen: Michael Schäfl

Ich bin derjenige, der in den folgenden Wochen ihren imaginären Briefkasten mit Briefen aus Böhmen strapazieren wird.

Vor Ort werde ich Ihnen von der historisch belasteten Beziehung Oberösterreich-Tschechien berichten und Sie pflichtbewusst mit Fotos und Anekdoten versorgen.

Ich weiß, was Sie jetzt denken: "Endlich! Meine journalistischen Bitten wurden erhört. Ein lang gehegter (böhmischer) Traum geht endlich in Erfüllung."

Dürfte ich mich kurz vorstellen? Mein Name ist Michael Schäfl, ich wurde in Linz geboren und in Rainbach im Mühlkreis, nahe der tschechischen Grenze, getauft.

Sie werden sich jetzt bestimmt fragen: "Warum in aller Welt in Rainbach? Und nicht in den idyllischen Nachbarorten Vierzehn oder Apfoltern?" Auch wenn es meinen Eltern wohl schwer fiel, den verlockenden Ortschaften mit klingenden Namen zu entsagen, entschieden sie sich für Rainbach.

"Wenn wir ihn nahe der Verwandtschaft taufen, wird aus dem Buben sicher mal was Gscheit’s!" In Linz besuchte ich die Volks- und Hauptschule. Mein Weg führte mich weiter in das Oberstufenrealgymnasium der Diözese, ebenfalls in Linz. Dort kam ich das erste Mal mit tschechischer Literatur in Berührung.

Und war mir Tschechien bis dahin nur als Land der billigen Feuerwerkskörper, Marienerscheinungen und Casinos mit Grenzerfahrungs-Garantie bekannt, wurde mein Horizont nun weit über die Landesgrenze hinaus verschoben. Auch wenn mich mein folgender Bildungsweg in die Steiermark führen sollte, blieb ich stets meinem Heimat-Bundesland treu.

Omas Gugelhupf, Mühlviertler Bier und Linzer Torte sicherten mein Überleben in der Mur-Metropole Graz. Und jetzt, am Ende des Studiums angelangt, rückbesinne ich mich auf meine Wurzeln. Es zieht mich zurück in die Heimat, und darüber hinaus. Für meine Diplomarbeit begebe ich mich auf die Spuren von Libus?e Moníková, einer böhmischen Autorin, die 1988 in Österreich lebte.

Wie bei einem, um 30 Jahre verspäteten, Schüleraustausch bin ich nun an der Reihe, die fremde Kultur zu ergründen. Ein Stipendium der Westböhmischen Universität Pilsen erwartet mich bereits.

Die Geschichte der Tschechoslowakei, und des späteren Tschechiens, hat die Eigenheit, dass die Zahl Acht meist Jahre mit besonders markanten und einschneidenden Geschehnissen markiert. 1918 wurde die Tschechoslowakei gegründet, 1938/39 büßte sie zuerst weite Territorialgebiete ein, dann marschierten NS-Truppen ein. 1948 übernahmen die Kommunisten das Land und formten aus ihm eine Volksrepublik. 1968 wurden erste Töne von Liberalisierung laut, nur um kurze Zeit später vom Rasseln der Panzerketten erstickt zu werden. Auf den Prager Frühling folgten 20 Jahre Winter.

Doch was blieb von dieser turbulenten, teils gemeinsamen, Geschichte? Wie denken die Tschechen über Oberösterreich? Was verbindet? Was trennt? Zeit, diese Fragen beginnend mit dem heurigen "Jahr mit Acht" zu beantworten. Ich freue mich darauf.

Bis dann, tak zatím

Ihr Michael Schäfl

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3  Kommentare
3  Kommentare
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restloch (2.553 Kommentare)
am 20.10.2018 00:10

Schönen Aufenthalt und viel Spaß! Am besten gleich eine einheimische
Freundin suchen, dann bist du gleich live dabei.

Wie lautet das Thema der Diplomarbeit?
Wie lange lernst du schon Tschechisch?
Wo isst man in der Gegend gut?

(für den nächsten "Brief").

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 23.10.2018 21:58

Hallo Herr Michael Schäfl, die jüngere Generation beschäftigt sich vielleicht nicht so sehr mit den Ereignissen nach dem 2. Weltkrieg. Durch die Beneš-Dekrete war mein guter Jungendfreund, die vorher mit der Familie einen Bauernhof in Hohenfurth bewirtschafteten haben auf einmal enteignet. Der Hans hat mir die Lage des Hofes genau beschrieben und ich habe mir den Bauernhof nach der Grenzöffnung mit meinem “Gatschhupfer” Motorrad angesehen. Landwirtschaft war keine mehr sichtbar. Ich besuche gerne die Tschechei, war auch schon in Winterberg um ein Grab eines weiter entfernten Verwandten zu besuchen der von Wien aus dorthin unter K&K versetzt wurde. Dennoch viel Erfolg bei ihrer weiteren Suche nach der Zahl 8.

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 23.10.2018 21:59

Sorry, sollte als eigenständiger Bericht stehen.

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