Schiff drohte gegen Eisenbahnbrücke zu krachen - 120 Passagiere gerettet

LINZ. Es war eine Frage von Zentimetern: Ein Passagierschiff kam nur ganz knapp unter der Eisenbahnbrücke durch - 120 Fahrgäste wurden zuvor gerettet.
Nicht schlecht staunten Beamte auf Streife, als sie am Sonntag in den frühen Morgenstunden ein Schweizer Fahrgast-Schiff an der Anlegestelle beim Brucknerhaus – zwischen Nibelungenbrücke und Eisenbahnbrücke – entdeckten. Wegen des Hochwassers bestand die Gefahr, dass diese Anlegestelle dem Druck der Donau nicht standhalten und weggerissen werden könnte. Das 120 Meter lange Schiff wäre dann gegen die Eisenbahnbrücke gekracht. An Bord: 120 ahnungslose Passagiere. Der Kapitän dürfte über die Gefahr nicht exakt genug informiert gewesen sein.
Zugangstreppe unter Wasser
Sofort forderten die Polizisten den Kapitän auf, das Schiff und die Fahrgäste in Sicherheit zu bringen. Doch die Evakuierung gestaltete sich schwieriger als gedacht: Die Treppe zum Festland stand bereits unter Wasser, viele Passagiere brauchten Hilfe beim Verlassen des Schiffes.
Zehn Zentimeter Differenz
Damit das Schiff aber die gefährliche Anlegestelle verlassen konnte, musste das Oberdeck demoniert werden. Weil die Donau Hochwasser führte, wäre es sonst wegen seiner Höhe gegen die Eisenbahnbrücke gekracht. Schlussendlich war es eine Frage von nur zehn Zentimetern und wenigen Minuten: Das 6,20 Meter hohe Schiff schaffte es knapp, unter der Eisenbahnbrücke - Durchfahrtshöhe: 6,30 Meter - durchzufahren. Minuten später stieg die Donau um weitere zehn Zentimeter. Das Schiff erreichte sicher den Handelshafen.
Die Passagiere sammelten sich beim Brucknerhaus und wurden von Bussen abgeholt. Verletzt wurde niemand.