Manfred Wolfinger: Der König der Modell-Segler
Genau einen Meter misst das Schiff von Manfred Wolfinger, das bei der Weltmeisterschaft im Modellsegeln in Polen nach vier Tagen als Erstes die Ziellinie überquerte.
Per Funk steuerte der Ennser sein Schiff in 14 Läufen zu je 15 bis 20 Minuten zum Sieg. Dabei setzte er sich knapp gegen den Chinesen Lin Yi Ning in der Königsdisziplin, der Ein-Meter-Klasse, durch. „Es war extrem spannend und anstrengend. Ich hab’ zwar ab dem zweiten Lauf geführt, aber der Chinese war mir immer dicht auf den Fersen. So ein Wettbewerb erfordert enorme Konzentration“, sagt der 51-jährige Modellsegler, der nach 2003 und 2005 seinen dritten Weltmeistertitel holte.
60 Starter aus der ganzen Welt ließ der Oberösterreicher hinter sich. „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Dass sich ein kleines Land wie Österreich gegen die Modellsegler-Großmächte China, Russland und Deutschland durchgesetzt hat, ist schon toll.“ Immerhin stellte China beispielsweise elf Boote und Österreich nur zwei. In drei Klassen wurden die Weltmeister eruiert. Die Ein-Meter-Disziplin gilt dabei als schwierigste, weil der Bootsrumpf nur einen Meter lang sein darf. „Je kleiner die Schiffe, umso schwieriger wird’s“, sagt Wolfinger.
Seit 1989 steuert der Ennser, der bei der Lenzing AG im Labor arbeitet, bereits Modellschiffe über das Wasser. „Ich war früher Ruderer, aber durch eine Krankheit konnte ich plötzlich keinen Kraftsport mehr ausüben, da musste ich mir etwas anderes suchen.“ Etwa 15 Regatten bestreitet Wolfinger im Jahr. Für Trainingseinheiten hatte er dieses Jahr kaum Zeit, weil er mit dem Umbau seines Hauses beschäftigt war. „Ich hab’ vielleicht eine Stunde in der Woche trainiert, aber die Regatten im Frühjahr waren eine gute Vorbereitung.“
Zu Beginn baute der leidenschaftliche Modellsegler seine Boote teilweise noch selbst, „aber ich bin einfach mehr der Segler als der Bauer. Das Fertigen von Schiffen ist ein zu großer Aufwand“.
In Österreich gibt es etwa 70 Modellsegler, 30 bis 35 treten auch bei Regatten an.
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