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Ein Ort, um zu sehen, was die Welt zusammenhält

Von Klaus Buttinger, 29. Oktober 2022, 00:04 Uhr
Ein Ort, um zu sehen, was die Welt zusammenhält
Das Welios eignet sich nicht nur als Schlechtwetterprogramm. Bild: Welios

In Zeiten überbordender Esoterik und wuchernder Verschwörungstheorien ist es ein Gebot der Stunde, den Kopf für die Naturwissenschaft aufzumachen. Im Welios Science Center in Wels ist das spielerisch möglich.

Dem chinesischen Philosophen Konfuzius wird die Erkenntnis zugeschrieben: "Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können." Unter der Prämisse wird klar, warum die Ausstellungsstücke in modernen Science-Centern – wie dem Welios – "Hands-on-Exponate" heißen. Man versteht sich als Mitmachmuseum und will so insbesondere die jungen Besucher begeistern.

Es geht also auf den 3000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ums Aufprobieren. An rund 150 Exponaten dürfen Väter, Mütter und Kinder aller Altersklassen Hand anlegen. Naturwissenschaftlicher Erkenntnisgewinn garantiert.

Raum für Illusionen

Manchmal aber darf man seinen Sinnen nicht trauen – auch das ist ein naturwissenschaftlich erklärbares Phänomen. Im Raum der Illusionen werden die Gesetze der Optik unter die Lupe genommen. Der neu konzipierte Bereich mit 38 Stationen bricht Größenverhältnisse, verzerrt die körperliche Silhouette bis zur Unkenntlichkeit und macht mit hypnotischen Methoden auch die standhaftesten Besucher schwindlig.

Der erste Stock des Welios bringt wieder Ordnung ins System, geht es doch dort um den Computer. Dabei rieselt es massenhaft Nuller und Einser, die im Science-Center auf eine greifbare, analoge Ebene heruntergebrochen werden. Mit praktischen Beispielen, Rätseln und Puzzles werden "Denkvorgänge" des Computers einfach veranschaulicht. "Informatik, Mathematik, Naturwissenschaft und Technik sind gerade jetzt, in Zeiten des Klimawandels und der digitalen Transformation, wichtiger denn je", sagt Welios-Geschäftsführer Michael Holl. "Kreative Lösungswege und Ideenreichtum bilden die Basis, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Fachkräfte von morgen haben heute oft ihren ersten Berührungspunkt mit ihren späteren Berufen in einem Science-Center wie dem Welios."

Damit der Besuch in der Dauerausstellung des Welios kein Einzelfall bleibt, organisiert das Science-Center immer wieder Sonderausstellungen wie die derzeit laufende Wetter- und Klimaschau "Unter den Wolken" (siehe Artikel rechts). In vergangenen Sonderausstellungen ging es um die Raumfahrt (der Anzug von Österreichs einzigem Raumfahrer, Franz Viehböck, war zu bewundern) oder man widmete sich der Welt der Flugzeuge. Dabei konnte man in einem Flugsimulator selbst den Steuerknüppel führen.

Welios für Erwachsene

Auch für Erwachsene bietet das Welios interessante Veranstaltungen, allen voran die Reihe "Tea Time – Science Talk" – noch dazu bei freiem Eintritt. An vier Sonntagen im Wintersemsester sind zur Tea Time Forscher und Wissenschafter zu Gast, um ihr Fachgebiet vorzustellen. Die heurige Saison beginnt am Sonntag, 6. November, um 16.30 Uhr mit dem Physiker Robert Höller von der Fachhochschule Wels. Der Spezialist für Photovoltaik geht der Frage nach: "Rettet uns die Sonne?"

Weitere Gäste sind Quantenphysiker Sebastian Ecker (11. Dezember) aus dem Team von Nobelpreisträger Anton Zeilinger, Astronomin und Science-Busterin Ruth Grützbauch (15. Jänner) und der Physiker Thomas Fleckl (12. Februar) vom Austrian Institute of Technology, der über das Heizen der Zukunft spricht und die Trends für die notwendige Wärmewende.

Das Welios selbst gilt hier als Vorreiter. Der modern gestaltete Baukörper wurde von den Planern (archinauten – dworschak + mühlbachler architekten zt-gmbH aus Linz) in Niedrigenergiebauweise konzipiert. Zur Kühlung des Gebäudes im Sommer dienen keine energiefressenden Klimaanlagen, sondern schlicht Brunnenwasser.

Damit das Welios auch in Zukunft seiner Zeit ein wenig voraus ist, hat dessen pädagogischer Berater und OÖN-Kolumnist Leo Ludick mit Freunden den Verein PROWelios gegründet. Der ehemalige Physikprofessor organisiert unter anderem Reisen mit naturwissenschaftlichen Inhalten. In Vorbereitung sind Polarlichtfahrten nach Norwegen, eine Fahrt zum Brennerbasistunnel, eine Reise zu den Vulkanen Islands und eine Besichtigung des Europäischen Kernforschungszentrum CERN. Im Welios ist wirklich immer etwas los.

Wetter oder Klima? Wo der Unterschied liegt

Die aktuelle Sonderausstellung "Unter den Wolken", in Kooperation mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dem Alfred Wegener Institut in Graz und der Universität Graz entwickelt, steht im Zeichen des Klimas und trifft damit den Puls der Zeit. Sie zeigt Ursache und Wirkung des Treibhauseffektes, erklärt, wo der Unterschied zwischen Wetter und Klima liegt, und ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch die weltweit älteste Wetterstation in Kremsmünster.

Die Geschichte des Welios

1990 wird die Idee für ein Science Center in Wels geboren.

2009: Den Wettbewerb zur Namensfindung gewinnt Florian Cippani (8 Jahre) mit der Kombination von Wels und Helios.

2010: Baubeginn. Am 16. April 2011 wird das Welios eröffnet.

In den Herbstferien …

Während der Herbstferien lockt das Welios mit Naturwissenschaftsshows: Die Akustikshows finden am 30. Oktober und 1. November um 11 Uhr sowie am 31. Oktober und 2. November um 14.30 Uhr statt.
Die Lichtshows sind für 31. Oktober und 2. November um 11 Uhr sowie am 30. Oktober und 1. November um 14.30 Uhr geplant.

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Autor
Klaus Buttinger
Redakteur Magazin
Klaus Buttinger
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