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Grasser: "Das ist ein Kriminalroman. Ich bin unschuldig."

20. Juni 2018, 00:04 Uhr
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Als Finanzminister habe er trotz Ressortzuständigkeit operativ wenig mit der Buwog-Privatisierung zu tun gehabt, so Grasser. Bild: APA

WIEN. Buwog-Prozess: Grasser versucht, seine Rolle im Buwog-Prozess kleinzureden, redet über die 500.000 Euro seiner Schwiegermutter und über den "Lügner" Peter Hochegger.

Zum ersten Mal hatte gestern der Hauptangeklagte im Prozess zur Privatisierung der Bundeswohnungen (Buwog), der Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (49), Gelegenheit, seine Sicht der Dinge darzulegen. Er bekannte sich erwartungsgemäß in allen Punkten "nicht schuldig. Mir fehlt jedes Motiv für so ein Verbrechen, wie es mir vorgeworfen wird."

Ihm werden Geschenkannahme, Beihilfe zur Untreue und Beweismittelfälschung angelastet, es drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Er soll sich in Millionenhöhe an der Privatisierung der Bundeswohnungen 2004 bereichert haben. Die Anklage sei "reine Erfindung, ein Kriminalroman, der mit der Wahrheit nichts zu tun hat", fasste der Ex-Politiker seinen vielstündigen, phasenweise emotionalen Monolog zusammen, nachdem er sich selbst als Opfer einer jahrelangen Vorverurteilung durch die Öffentlichkeit dargestellt hatte. "Meine wirtschaftliche Existenz wurde zerstört. Das war und ist eine ganz massive Belastung für meine Frau, meine Kinder und Eltern und für mich selbst. Der Schaden ist ähnlich, als wenn ich vor acht, neun Jahren verurteilt worden wäre."

Sehr systematisch und mit klarer, mitunter lauter Stimme ging Grasser Punkt für Punkt die Hauptanklagepunkte durch. Der Vorwurf des Tatplans sei absurd, er sei ja kein Schachweltmeister, der über viele Jahre 100 Züge im Voraus planen könne.

Die Hauptbelastung Grassers kommt vom Teilgeständnis des mitangeklagten PR-Profis Peter Hochegger. Dessen "Falschaussage" habe ihn menschlich schockiert, der Wandlung zum "esoterischen Gutmenschen", die Hochegger dem Gericht präsentiert habe, sei nicht zu trauen. "Eine Schlange, die sich häutet, bleibt am Ende des Tages eine Schlange." Hochegger habe gelogen, denn die drei berühmten Konten, wovon eines Grasser zugeordnet wird, habe es zu dem Zeitpunkt, als ein Bankbeamter ihm, Hochegger, den Zettel mit der Aufteilung der Buwog-Provisionen gezeigt haben soll, noch gar nicht gegeben.

Grasser weiter: "Die Privatisierung der Buwog ist korrekt erfolgt. Ich habe keine Bestechungszahlungen erhalten." Warum habe Hochegger dieses Geständnis dann überhaupt gemacht? Es habe einen massiven Streit zwischen den beiden gegeben. Hochegger kaufe sich aus Rache mit Unwahrheit frei, weil er im Falle einer Verurteilung Grassers nicht viel zu befürchten habe.

Weiters ging Grasser auf seinen angeblichen und letztlich entscheidenden Tipp für den mitangeklagten Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger zur Höhe des Gebots bezüglich des Buwog-Verkaufs ein. Er habe rund um den Buwog-Verkauf keinen Kontakt mit seinem Freund und PR-Berater gehabt, sagte Grasser. Also könne der Tipp auch nicht von ihm stammen. Hingegen hatte Meischberger in seinem Terminkalender ein Treffen mit Grasser eingetragen. Grasser will außerdem nicht gewusst haben, dass Meischberger mit dem siegreichen Österreich-Konsortium einen Beratungsvertrag gehabt hatte.

Die medial breitgetretenen 500.000 Euro stammten tatsächlich von seiner Schwiegermutter. Diese habe ihnen die Summe aus Freude über ein weiteres Enkelkind und für die bevorstehende Hochzeit geschenkt. Er habe sie veranlagt. (uru)

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9  Kommentare
9  Kommentare
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teja (5.864 Kommentare)
am 23.06.2018 15:00

Viel zu schön, zu intelligent, lauter Neider.

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plato (89 Kommentare)
am 20.06.2018 12:39

Und wieder einer von der Schüsselregierung, aber endlos glücklich bin ich erst wenn die zwei übergescheiten, Schüssel und Kohl, ebenfalls vor Gericht stehen.

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strasi (4.410 Kommentare)
am 20.06.2018 11:42

Wenn man Grasser' Aussage so liest, schreibt er selbst einen
Kriminalroman und ist der Hauptdarsteller.

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Criticus (181 Kommentare)
am 20.06.2018 11:37

In einem spannenden Kriminalroman wird schuldig oder unschuldig
erst am Ende aufgeklärt.
Warten wir es ab Herr Grasser, Ihr Kriminalroman ist noch ganz
am Anfang!

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 20.06.2018 11:23

Ich mag den KHG, ein Weizen unter der politischen Spreu, in der Politik wäre er uns von großem Nutzen grinsen

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spacer (1.513 Kommentare)
am 20.06.2018 12:12

War der KHG nicht schon mal in der Politik? 🤔😁😁😁

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 20.06.2018 09:53

Ob die Kreditkarte funktionierte oder nicht, ist ganz leicht nachzuprüfen. Hat die STA das nicht gemacht? Schwimu hat die Ermittler unabsichtlich angelogen, weil sie die Hausdurchsuchung so durcheinander gebracht hat. Solch blöde Lügen, die der Grasser dem Gericht verzapft. Einfach skurill, wie der seinen Kopf aus der Schlingee ziehen will.

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Punkt (423 Kommentare)
am 20.06.2018 04:30

schön dass das jeden zu blöd ist zu kommentieren.

nicht einmal ignorieren ist hier angebracht . . .

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Truckerfred (225 Kommentare)
am 20.06.2018 08:05

Haha,dieser KHG ist samt seinem Winkeladvokaten der ehrlichste Österreicher.Nur eins versteh ich nicht,haperte es bei Fr Fiona mit der Kohle?Konnte sie nicht mal die Hochzeit bezahlen oder hat sie die Kreditkarte dauernd überzogen?Ich bin dafür dass der KHG samt Ainedter sofort in Beugehaft gehören und jeden Tag mit den Beschuldigern ins Kreuzverhör
genommen werden.den vor Gericht lügen habe ich gelernt ist MEINEID!

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